Auschwitz/Bozen (lpa) - Über 300 Jugendliche aus Südtirol, dem Trentino und erstmals auch aus Tirol
nahmen in den letzten Tagen am Projekt "Promemoria_Auschwitz" teil. Landesrat Philipp Achammer besichtigte
am 07.02. gemeinsam mit den Jugendlichen und seiner Tiroler Amtskollegin, Beate Palfrader, die Konzentrationslager
von Auschwitz und Birkenau.
Erneut haben sich dieses Jahr 150 Jugendliche aus Südtirol, ebenso viele Jugendliche aus dem Trentino und
erstmals auch eine Gruppe aus Tirol auf die Reise gemacht, um gemeinsam Krakau und die Konzentrationslager von
Auschwitz und Birkenau zu besichtigen. Insgesamt haben im Laufe der Jahre somit mehr als 1000 Jugendliche am Projekt
"Promemoria_Auschwitz" teilgenommen.
Wie bereits im letzten Jahr hat auch diesmal wieder Landesrat Philipp Achammer zusammen mit den Teilnehmern nicht
nur die polnische Stadt Krakau, sondern auch die beiden Konzentrationslager besichtigt. Begleitet hat ihn dabei
auch die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader.
"Dank der Einbeziehung des Bundeslandes Tirol hat das Projekt nun einen europaregionalen Charakter",
betonte Landesrat Achammer. "Es handelt sich um ein wunderbares Projekt, weil junge Menschen als Zeugen zurückkehren
– Zeugen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, Zeugen für Solidarität, Verständigung
und Ausgleich", so der Landesrat.
Landesrat Achammer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es wichtig ist, sich mit der eigenen Geschichte
auseinanderzusetzen – auch und besonders mit ihren dunklen Seiten, um zu verhindern, dass sich die Fehler der Vergangenheit
in der Zukunft wiederholen. Der italienisch-jüdische Schriftsteller und selbst Auschwitz-Überlebende
Primo Levi hat dies mit folgenden Worten ausgedrückt: "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder
geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben."
Das Bildungsprojekt "Promemoria_Auschwitz" versteht sich als eine Reise in die Erinnerung, und zwar vor
allem in die Zeit des Nationalsozialismus, des Faschismus und der Shoah. "Wir haben heute die Abgründe
der Menschheit erblickt, gesehen wozu Menschen fähig sind", meinte ein junger Südtiroler nach dem
Besuch in Auschwitz. Im Mittelpunkt des Projekts steht eine einwöchige Fahrt nach Polen, wo unter anderem
die Besichtigung der beiden Konzentrationslager und der Fabrik von Oskar Schindler auf dem Programm stehen. Zudem
ist aber auch ein Nachtreffen geplant, bei dem sich die Teilnehmer über die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke
austauschen können. Landesrat Achammer hat bereits zugesichert, dass das Projekt auch in Zukunft weitergeführt
wird.
Ermöglicht wird das Projekt dank der finanziellen Unterstützung durch die Länder Südtirol,
Trentino und Tirol. Die Organisation übernehmen die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), Deina Trentino
Alto Adige und Arciragazzi sowie die Jüdische Gemeinschaft Meran.
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