Bozen (lpa) - Die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Italien und in Südtirol waren die Schwerpunkte
eines Gesprächs, das der Vizeminister für Wirtschaft und Finanzen der Regierung Renzi, Enrico Zanetti,
am Nachmittag des 19.02. in Bozen mit Landeshauptmannstellvertreter Richard Theiner geführt hat. Im Mittelpunkt
stand dabei das Thema der Grenzkontrollen.
"Wir waren uns einig, dass die Einführung von Grenzkontrollen im Schengenraum dem europäischen Geist
widerspricht", so Landesrat Theiner nach seinem Treffen, "und dass es gemeinschaftlicher Lösungen
für diese große Herausforderung bedarf, vor der Europa steht." Dies gelte in besonderem Maße
für den Brenner, zum einen wegen seiner historischen Bedeutung, zum anderen als einem der wichtigsten Verkehrsübergänge
zwischen Süd- und Mitteleuropa.
Beide sprachen sich mit Nachdruck gegen einen Grenzzaun am Brenner aus. "Auch darf der Personenverkehr zwischen
Nord- und Südtirol möglichst nicht beeinträchtigt werden", so Landesrat Theiner. Vizeminister
Zanetti gab auch seiner Befürchtung Ausdruck, dass der Güterverkehr, der Tourismus und die Wirtschaft
Italiens durch das so genannte "Grenzmanagement" Schaden leiden könnten.
Der aus Venedig gebürtige, 42-jährige Vizeminister und Wirtschaftswissenschaftler hat im Jänner
dieses Jahres Stefano Fassina als Vizeminister abgelöst. Zuvor hatte er zwei Jahre lang das Amt des Staatssekretärs
im Wirtschafts- und Finanzministeriums bekleidet.
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