Langenzersdorf (nöwpd) - Im vergangenen Jahr hat der NÖ Tourismus gegenüber 2014 ein Nächtigungsplus
um knapp 81.000 oder 1,2 Prozent auf mehr als 6,8 Millionen Übernachtungen erzielt. Die landesweite Bilanz
setzt sich freilich aus der Summe von zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen in den einzelnen Gemeinden zusammen.
Der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich einige interessante Zahlen, die die Statistik Austria erhoben hat,
im Detail angesehen.
Donau Niederösterreich: In dieser NÖ Tourismusdestination hat es bei den Übernachtungszahlen viele
Gewinner gegeben. Positiv bilanziert haben u.a. Klosterneuburg (plus 4,2 Prozent auf 129.800 Nächtigungen),
Tulln (plus 3,9 Prozent auf 84.400), Fischamend (plus 12,5 Prozent auf 56.300), Melk (plus 8,3 Prozent auf 54.100),
Dürnstein (plus 8,8 Prozent auf 53.600), Weissenkirchen in der Wachau (plus 1,0 Prozent auf 50.500), Emmersdorf
(plus 20,3 Prozent auf 39.500), Rossatz-Arnsdorf (plus 3,1 Prozent auf 34.500) und Maria Taferl (plus 10,2 auf
34.200).
Geschwächelt hat im Tourismusjahr 2015 an der Donau die Stadt Krems, die nach Jahren steten Wachstums einen
Rückgang der Nächtigungszahlen um 3,8 Prozent auf 276.700 hinnehmen musste, aber im Ranking der NÖ
Tourismusgemeinden hinter Baden und Schwechat weiter den dritten Platz einnimmt. Weitere prominente Verlierer am
Donaustrom: Spitz/Donau (minus 4,8 Prozent auf 70.900) und Bad Deutsch-Altenburg (minus 9,2 Prozent auf 49.700).
Waldviertel: Moorbad Harbach hat mit rund 244.100 Nächtigungen ein um 0,7 Prozent schwächeres Ergebnis
erzielt als 2014, bleibt aber mit Abstand größte Tourismusgemeinde in der Region. In anderen Waldviertler
Kommunen sind die Übernachtungszahlen erfreulich gestiegen: Gmünd (plus 5,4 Prozent auf 70.900), Gars/Kamp
(plus 2,8 Prozent auf 60.200), Langenlois (plus 0,6 Prozent auf 55.700), Rastenfeld (plus 20,1 Prozent auf 36.000)
und Litschau (plus 4,0 Prozent auf 29.800).
Weniger gut abgeschnitten haben Groß Gerungs (minus 5,7 Prozent auf 89.600 Übernachtungen), Ottenschlag
(minus 0,9 Prozent auf 67.500), Bad Traunstein (minus 0,6 Prozent auf 66.200), Zwettl (minus 1,9 Prozent auf 54.200),
Bad Großpertholz (minus 3,8 Prozent auf 35.700) und Raabs an der Thaya (minus 16,9 Prozent auf 28.900).
Weinviertel: Bad Pirawarth - die größte Tourismusgemeinde im nordöstlichen Niederösterreich
– hat auch 2015 bei den Übernachtungszahlen die 100.000er-Marke geknackt und hält nun mit einem erneut
leichten Zuwachs um 0,3 Prozent gegenüber der Vorperiode bei 107.800 Nächtigungen. Ebenfalls beachtlich
ist das Ergebnis von Gerasdorf bei Wien, das einen Nächtigungszuwachs um 4,9 Prozent auf 56.700 verbuchen
konnte. Mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent auf 24.500 Übernachtungen zählt auch Poysdorf zu den
Gewinnern des Tourismusjahres 2015, genauso wie Deutsch-Wagram (plus 2,4 Prozent auf 19.100).
Mäßig dagegen sind im Weinviertel die Ergebnisse ausgerechnet in zwei Gemeinden ausgefallen, wo Beherbergungsbetriebe
mit hohem Qualitätsstandard stehen: In der Thermenstadt Laa/Thaya sank die Zahl der Übernachtungen um
7,9 Prozent auf 65.900 und in Retz um 2,6 Prozent auf 26.300. Lange Gesichter gibt es auch in Stockerau (minus
5,7 Prozent auf 34.100 Nächtigungen), Groß-Enzersdorf (minus 12,0 Prozent auf 18.400 Nächtigungen),
Wolkersdorf (minus 11,4 Prozent auf 19.600) und Hollabrunn (minus 8,8 Prozent auf 17.000).
Wienerwald und Wiener Umland: In Niederösterreichs nächtigungsstärkster Tourismusgemeinde, der Kurstadt
Baden, geht es langsam aber stetig wieder aufwärts. Im Vorjahr erreichte Baden 387.100 Nächtigungen –
ein Anstieg um 2,0 Prozent. Dagegen musste Schwechat, die Nummer 2 im NÖ Tourismus, ein Nächtigungsminus
um 8,3 Prozent einstecken und ist mit 293.400 gezählten Übernachtungen wieder unter die 300.000er-Marke
gefallen.
Südlich von Wien gut gelaufen ist es im Vorjahr für Bad Vöslau (plus 0,4 Prozent auf 136.100 Nächtigungen),
Guntramsdorf (plus 21,6 Prozent auf 57.000 ) und Gumpoldskirchen (plus 3,3 Prozent auf 40.900), nicht gut für
Vösendorf (minus 2,6 Prozent auf 232.400) und Perchtoldsdorf (minus 3,5 Prozent auf 87.800). Auch Traiskirchen
rutschte um 7,5 Prozent auf 41.400 Nächtigungen ab.
Wiener Alpen in NÖ: Bad Schönau, bei den Übernachtungszahlen das touristische Zugpferd im Süden
Niederösterreichs, erreichte 240.100 Nächtigungen - ein Rückgang um 3,0 Prozent. Wieder erkennbar
im Aufwind sind hingegen die beiden traditionellen Sommerfrische-Gemeinden Reichenau/Rax (plus 8,3 Prozent auf
135.300 Übernachtungen) und Semmering (plus 10,6 Prozent auf 68.800). Auch die Stadt Wiener Neustadt hat 2015
mit 104.500 Nächtigungen einen erfreulichen Nächtigungszuwachs um 12,5 Prozent erzielt.
Unter den prominenten Verlierern in der Tourismusregion Wiener Alpen finden sich Grimmenstein (minus 5,4 Prozent
auf 84.500 Nächtigungen), Puchberg/Schneeberg (minus 1,1 Prozent auf 74.300 Nächtigungen) oder Bad Erlach
(minus 9,9 Prozent auf 46.000).
Mostviertel: Mit Hilfe der beiden neuen JUFA-Hotels auf dem Hochkar und in Annaberg haben zwei Tourismusgemeinden
im Alpenvorland anscheinend den Turnaround geschafft. Göstling/Ybbs verbuchte einen Anstieg um 10,0 Prozent
und nähert sich mit 99.300 Nächtigungen wieder der 100.000er-Grenze. Annaberg konnte seine Übernachtungszahlen
gleich um 13.500 oder 38 Prozent auf 49.000 emporschrauben.
Zu den Gewinnern im Mostviertel zählen außerdem Gaming (plus 1,8 Prozent auf 72.500 Übernachtungen),
Lunz/See (plus 9,0 Prozent auf 39.900), St. Valentin (plus 12,8 Prozent auf 33.600), Altlengbach (plus 11,8 Prozent
auf 29.600) Neuhofen/Ybbs (plus 2,1 Prozent auf 26.000), Herzogenburg (plus 1,3 Prozent auf 24.800) sowie Mitterbach
am Erlaufsee, das die Zahl seiner Nächtigungen um fast ein Drittel auf 23.200 steigern konnte. Eine „Rote
Null“ verbuchte Kleinzell (minus 0,2 Prozent auf 34.000 Übernachtungen).
Größte Tourismusgemeinde im Mostviertel ist die Landeshauptstadt St. Pölten, die 2015 einen leichten
Rückgang um 0,2 Prozent auf 140.700 Nächtigungen hinnehmen musste. Amstetten hat im Vorjahr mit 38.800
Übernachtungen ein um 10,8 Prozent besseres Ergebnis als 2014 erzielt. Ein regelrechtes „Waterloo“ musste
Waidhofen/Ybbs einstecken: Die Statutarstadt hat 2015 mehr als 20.000 oder 27,2 Prozent ihrer 75.000 Nächtigungen
aus der Vorperiode verloren und hält jetzt nur noch bei 54.600.
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