Hiegelsnberger: Bürgermeister und Landwirte unterstützen Nachhaltigkeit"
Linz (lk) - Am 19.02. präsentierte Landesrat Max Hiegelsberger gemeinsam mit DI Matthias Raschka (GF Biomasseverband
OÖ) und DI Dr. Gerhard Dell (GF Energiesparverband OÖ) im Rahmen einer Pressekonferenz aktuelle Umfrageergebnisse
zum Thema "Erneuerbare Energie in den Gemeinden gefragt - Bürgermeister und Landwirte unterstützen
Nachhaltigkeit". "Eine aktuelle Umfrage belegt es schwarz auf weiß: Die oberösterreichischen
Gemeinden setzen voll auf erneuerbare Energie. Damit werden ihr Weitblick und ihr Verantwortungsbewusstsein deutlich
sichtbar. Bei der Umsetzung und Förderung ist das Land ein starker Partner - auch für Häuslbauer
und landwirtschaftliche Betriebe. Auf der Energiesparmesse von 26. bis 28. Februar in Wels gibt es umfassende Beratung
zu dem Themenfeld, u.a. zur Biomasse", erklärt Landesrat Max Hiegelsberger.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung werden von den oö. Gemeinden gelebt
Die Umfrageergebnisse freuen den Landesrat doppelt, ist er doch sowohl für Gemeinden als auch Agrar zuständig.
"Mit 41 Prozent war bereits der Rücklauf beeindruckend, 181 der 442 Kommunen im Land haben sich an der
Befragung beteiligt", berichtet Hiegelsberger. Die Ergebnisse untermauern, dass erneuerbare Energie ein großes
Thema ist. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind in Oberösterreich nicht nur Schlagwörter, sondern
gelebte Realität."
Die Ergebnisse im Detail:
- Die oberösterreichischen Gemeinden setzten vor allem auf Biomasse, 55 Prozent
der kommunalen Gebäude werden mit dieser Energieform beheizt. "Sonstiges" kam in der Umfrage auf
38 Prozent, Öl auf nur 7 Prozent.
- In 84 Prozent der Kommunen gibt es mindestens ein gemeindeeigenes Gebäude,
das mit Biomasse beheizt wird. Die Nutzung von Photovoltaik landete bei 76 Prozent, Solarwärme bei 19 Prozent.
Bereits in zwei Drittel der oberösterreichischen Gemeinden gibt es kein Gebäude mehr, das mit Öl
beheizt wird.
- Allein durch die bei kommunalen Bauten genutzte Biomasse werden etwa 65.000 Tonnen
an Holz energetisch verwertet. Hiegelsberger: "Das schafft und sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze
in der Region." Solarwärme und Solarstrom liegen energetisch betrachtet derzeit etwa gleichauf.
- "Erneuerbare Energie ist auch in Zukunft ein großes Thema", betont
der Landesrat. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Gemeinden plant in den kommenden 5 Jahren eine zusätzliche
Nutzung von Biomasse. Im Fall von Photovoltaik sind es sogar 65 Prozent, Solarwärme kam auf 10 Prozent.
Energiewende dringend notwendig – Biomasseverband OÖ ein wichtiger Partner
Oberösterreichs energiepolitisches Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 seinen Energiebedarf für Raumwärme
und Strombedarf vollständig mit erneuerbaren Energien abzudecken. Oft wird unter der Energiewende fälschlicherweise
eine reine "Stromwende" verstanden. Dass jedoch 45 Prozent des Endenergieverbrauchs Österreichs
für Wärme aufgewendet werden müssen, wird häufig vergessen (20 Prozent Strom, 35 Prozent Treibstoffe).
Die Energiewende ist aufgrund des fortschreitenden Klimawandels dringend notwendig.
"Ein wichtiger Teilbereich davon ist die Energieversorgung von öffentlichen Gebäuden. Wie die Ergebnisse
der Umfrage zeigen, ist die Biomassenutzung in unseren Gemeinden sehr beliebt, es gibt aber nach wie vor Potenzial",
erklärt DI Matthias Raschka, Geschäftsführer des Biomasseverbandes OÖ. "Diese Möglichkeiten
gilt es optimal auszuschöpfen. Vor allem bei größeren Verbrauchern, wie Kindergärten und Schulen,
ist ein Anschluss an ein Biomasse-Heizwerk sinnvoll."
1.342 Biomasseheizanlagen realisiert – Noch Ausbaupotenzial vorhanden
In Oberösterreich wurden mittlerweile 1.342 Biomasseheizanlagen realisiert, die sich in 1.012 gewerblich
geführte Heizanlagen (Gewerbe, Sägewerke, industrielle Wärmeversorgung durch Abwärme, Mikronetze)
und 330 bäuerlich geführte Nahwärmeanlagen aufteilen. "Beinahe nur mehr jede 4. der 442 Gemeinden
hat kein bäuerlich betriebenes Biomasse-Heizwerk. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde hier schon sehr
viel erreicht, es gibt jedoch noch Ausbaupotenzial", meint Raschka.
Der Biomasseverband OÖ hat durch seine intensive Beratungs- und Informationsarbeit den Grundstein für
die erfolgreiche Umsetzung vieler ökologisch und ökonomisch sinnvoller Bioenergieprojekte gelegt und
sich als Partner der Gemeinden und vor allem der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bewährt. Das
"Lauffeuer" des Biomasse-Heizwerke-Baus in Oberösterreich wurde im Jahr 1985 in der Gemeinde Esternberg
im Bezirk Schärding entzündet.
"Um ein Bioenergie-Projekt realisieren zu können, müssen die Gemeindeoberhäupter eine große
Verantwortung wahrnehmen und mit Vorbildwirkung vorangehen. Der Einsatz von Biomasse als wichtigstem heimischem
Energieträger ermöglicht eine dezentrale und regionale Wertschöpfung mit kurzen Transportwegen und
wirkt dem Import von Erdöl und Erdgas entgegen. Es werden heimische Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen",
so Raschka.
Regionale Energie auf dem besten Weg in eine nachhaltige Zukunft
"Jeder 4. automatische Biomasseheizkessel in Europa kommt aus unserem Bundesland", berichtet DI Dr.
Gerhard Dell, Geschäftsführer des OÖ Energiesparverbandes, und weist damit auch auf die technologische
Spitzenleistung vieler Unternehmen hin. "Das Engagement der Gemeinden für erneuerbare Energie hat eine
große Vorbildwirkung, auch viele Bürgerinnen und Bürger steigen auf um und leisten einen großen
Beitrag zum effizienten Umgang". Eine produktunabhängige Beratung gibt es beim Energiesparverband.
Rund 25 Prozent aller in Österreich installierten automatischen Kleinfeuerungsanlagen (Zentralheizungen für
Wohn- und Betriebszwecke) befinden sich in Oberösterreich. In absoluten Zahlen: mehr als 50.000 Anlagen, davon
zirka 29.000 Pelletsheizungen. Zudem gibt es in unserem Bundesland rund 15.000 moderne Scheitholzanlagen und mehr
als 2.200 Biomassegroßprojekte, davon sind etwa 345 Nahwärmeanlagen.
Welser Messe: Umfassende Beratung und wertvolle Förderinformationen
Die Abteilung Land- und Forstwirtschaft bietet auf der Welser Energiesparmesse auch heuer umfassende Beratung
und gibt wertvolle Informationen zu Förderungen im Bereich Biomasse. (Messehalle 20, Stand A170). "Das
Land Oberösterreich unterstützt alle Häuslbauer und landwirtschaftliche Betriebe, denen eine verantwortungsvolle
Energienutzung ein Anliegen ist", so Landesrat Hiegelsberger. Schwerpunkte der Förderberatung sind alle
Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien, insbesondere der Einbau von Pellets, - Hackgut und Scheitholzanlagen.
Die Experten des Biomasseverbandes OÖ stehen den Besuchen ebenfalls kostenlos Rede und Antwort, in der Halle
20 am Messestand A30.
Biomasse bringt Wertschöpfung in die Regionen
Rund 3,5 Mio. Tonnen Biomasse werden in den oberösterreichischen Haushalten sowie in der Industrie, der
Landwirtschaft und im Gewerbe jedes Jahr energetisch verwertet. Die erfreuliche Konsequenz: eine Einsparung von
zirka 3,5 Mio. Tonnen CO2. Mit einem Anteil von 17 Prozent ist Biomasse auf Augenhöhe mit der Wasserkraft
in unserem Land.
"In der Gesamtenergieerzeugung ist sie die Nummer 1 der erneuerbaren Energieträger", erklärt
der Landesrat. "2.500 Arbeitsplätze und ein Umsatz von 540 Millionen Euro auf diesem Sektor in Oberösterreich
sprechen eine eindeutige Sprache. Die Biomasse bringt eine beachtliche Wertschöpfung in die Regionen und ist
ein wichtiger Baustein des Klimaschutzes. Die Energiewende wird von den Bäuerinnen und Bauern und den Gemeinden
in unserem Land klar mitgetragen. Sie sind die regionalen Energieversorger Nummer 1.
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