Österreichischer ICMPD-Vorsitz: Netzwerk
 für Denker in Migrationsfragen

 

erstellt am
19. 02. 16
11:00 MEZ

Wien (bmi) - Der neue Generalsekretär des "Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik" (ICMPD), Michael Spindelegger, stattete Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am 18.02. seinen Antrittsbesuch ab. Die aktuelle Migrationssituation war das Hauptthema des Arbeitsgesprächs. Österreich hat für 2016 den Vorsitz in der Steuerungsgruppe des "Internationalen Zentrums für die Entwicklung von Migrationspolitik" (International Centre for Migration Policy Development, ICMPD) übernommen. Ziel ist es, die internationale Organisation ICMPD als Dialogplattform für Migrationsfragen auszubauen und weitere Partnerschaften mit europäischen und internationalen Partnern zu schließen. Unter dem österreichischen Vorsitz soll die weitere strategische Ausrichtung, der "Strategic Framework 2020" angenommen werden. Das Dokument bildet die Grundlage für die künftigen Arbeitsschwerpunkte von ICMPD und dafür, dass ICMPD seine Mitgliedstaaten bei Migrationsherausforderungen künftig noch besser unterstützen kann. Der Vorsitz in der Steuerungsgruppe wechselt jährlich: 2017 wird Rumänien, 2018 Tschechien Vorsitzland sein.

Im September 2015 wurde der ehemalige österreichische Außenminister Michael Spindelegger im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit von den Mitgliedsstaaten zum neuen Generaldirektor gewählt. Seit 1. Jänner 2016 nimmt er diese Funktion wahr. Um die Wünsche und Vorstellungen der Mitgliedsstaaten an ihn als neuen Generaldirektor und für die neue ICMPD-Strategie 2020 zu erfahren, befindet er sich derzeit auf einer "Tour de Capital". Am 12. Februar 2016 besuchte der ICMPD-Generaldirektor Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.

"In Anbetracht der dramatischen Situation im Asylbereich ist es mir sehr wichtig, dass Organisationen wie ICMPD hier durch ihre Arbeit zu einer Verbesserung beitragen, etwa durch Studien und Analysen, durch konkrete Projekte oder durch informellen Informationsaustausch zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen europäischen Nachbarstaaten", sagte die Innenministerin. "Wir werden ICMPD dabei bestmöglich unterstützen", sagte Mikl-Leitner.

"Wir brauchen jedenfalls einen ganzheitlichen, umfassenden Zugang zum Thema Migration. Hierbei sollte sich ICMPD auf die Kernkompetenz des Policy Development konzentrieren", sagte die Innenministerin. "Um Antworten auf die aktuelle Situation zu finden und neue Ideen zu entwickeln, plant ICMPD gemeinsam mit den Partnern, ein globales Netzwerk aufzubauen. Dadurch könnte ICMPD etwa einen fachlichen Beitrag zur Schaffung eines europäischen Systems des Migrationsmanagements leisten", sagte Mikl-Leitner.

ICMPD beschäftigt global 150 Mitarbeiter. Das Zentrum hat 15 Mitgliedsländer und ein Budget von rund 20 Millionen Euro. Das Geld kommt zu 60 Prozent von der EU-Kommission im Rahmen von Projekten, der Rest sind Beiträge der 15 Mitgliedstaaten und Mittel der Vereinten Nationen. Mitglieder sind Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.

ICMPD verfügt über ein ausgezeichnetes Netzwerk zu EU-Institutionen und Drittstaaten und versteht sich als Plattform für Diskussion und Koordinierung der Mitgliedsstaaten und für Studien.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.icmpd.org/

 

 

 

 

 

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