Neue Strategie macht OMV fit für die Zukunft

 

erstellt am
18. 02. 16
11:00 MEZ

Der OMV Vorstand präsentiert die neue Strategie – Cashflow-Sicherung, nachhaltiges Upstream-Geschäft, schlagkräftiger Downstream Öl-Bereich, restrukturierter Downstream Gas-Bereich
Wien (omv) - Der OMV Vorstand stellte am 17.02. die neue strategische Ausrichtung des Unternehmens für die kommenden Jahre vor: "Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv mit der Situation des Unternehmens und den anstehenden Herausforderungen auseinandergesetzt. Wir machen die OMV fit für einen volatilen Markt und die Zukunft. Wichtige Schritte haben wir bereits gesetzt."

In den kommenden Jahren gibt es für das Unternehmen die folgenden Prioritäten: Cashflow- Sicherung, nachhaltige Ressourcenbasis im Upstream-Geschäft, weitere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Downstream Öl-Bereichs und Restrukturierung des Downstream Gas- Geschäfts. Ziel bei allen Vorhaben ist eine verbesserte Profitabilität.

Cashflow-Sicherung
Für die Sicherung des Cashflows stehen dem Unternehmen mehrere Hebel zur Verfügung. OMV CEO Seele: "Angesetzt wird überall, bei Investitionen, Explorationsausgaben und operativen Kosten. Es gibt keine Zielsetzung hinsichtlich Personalanpassungen, diese sind aber auch nicht auszuschließen." Die Investitionen werden weiter auf EUR 2,4 Milliarden sinken - gegenüber 2014, dem bisher letzten Jahr mit hohen Ölpreisen, ergibt sich bis 2016 eine erwartete Reduktion um rund 40 Prozent. Gleichzeitig werden die Ausgaben für Exploration und Evaluierung drastisch zurückgenommen, von 2014 bis 2017 um rund 60 Prozent von EUR 700 Millionen auf EUR 300 Millionen. Dazu kommen weitere Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen, die bis 2017 rund EUR 300 Millionen im Vergleich zu 2014 bringen sollen. Wichtigstes Ziel ist die Stabilisierung des Cashflows. Zusätzliche Mittel werden durch den Verkauf von nicht strategischen Vermögensteilen erlöst. Dazu gehört die bereits angekündigte Veräußerung eines Minderheitsanteils von bis zu 49 Prozent an der regulierten Pipeline-Gesellschaft Gas Connect Austria und die Veräußerung von bis zu 100 Prozent der Anteile an der türkischen Tochter OMV Petrol Ofisi. Seit Beginn der Übernahme von OMV Petrol Ofisi im Jahr 2006 ist es nicht gelungen, ein integriertes Geschäft in der Türkei aufzubauen.
Ziel all dieser Maßnahmen ist es, einen weitgehend neutralen freien Cashflow nach Dividenden zu erwirtschaften.

Nachhaltiges Upstream-Geschäft
"Die OMV hat es bei vielen Aktivitäten selbst in der Hand, bei Kosten und Investitionen effizienter zu werden. Wir sind bei mehr als 70 Prozent unseres Portfolios Betriebsführer", sagt OMV Generaldirektor Rainer Seele. "Die Strategie, das Produktionsvolumen um jeden Preis in die Höhe zu schrauben, ist vorbei. Wir fokussieren uns auf die hochprofitablen Barrels. Das heißt: Profitabilität geht vor Produktionswachstum." 90 bis 95 Prozent der Upstream-Investitionen bis 2020 werden in die Erhaltung des Produktionsniveaus von rund 300.000 boe pro Tag und, falls es die politische Situation erlaubt, in die Wiederaufnahme der Produktion in Libyen und im Jemen fließen. Die restlichen 5 bis 10 Prozent sind für das Investitionsprojekt Achimov IV und V in Russland vorgesehen. "Unser Ziel ist es, das Upstream-Portfolio der OMV nachhaltig aufzustellen, das heißt, dass wir die Reserven, die wir produzieren auch vollständig ersetzen." Die Kernregionen sind Österreich und Rumänien, die Nordsee, der Mittlere Osten und Afrika.

Zentrale Entwicklungsregionen sind Russland sowie die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran. Mit dem geplanten Asset-Tausch mit Gazprom und dem dadurch ermöglichten Einstieg in die Produktion im kostengünstigen Urengoy Feld, soll Russland bis 2020 zu einer weiteren Kernregion aufgebaut werden. Auf Grundlage vorliegender Daten kommen wir auf zusätzliche Reserven von rund 600 Millionen boe - dies entspricht mehr als der fünffachen Produktion der OMV im Jahr 2015. Eine weitere Perspektive eröffnet sich derzeit im Iran. Darüber hinaus verstärkt die OMV ihre intensive Zusammenarbeit mit dem in Abu Dhabi ansässigen Kernaktionär IPIC. In Abu Dhabi ergeben sich auch jenseits des Gemeinschaftsprojektes Shuwaihat mit ADNOC weitere Perspektiven. Die beiden Optionen Mittlerer Osten und Russland sind unsere strategische Antwort auf die Frage, wie wir unsere Reserven in Zukunft vollständig und nachhaltig ersetzen werden.

Schlagkräftiger Downstream Öl-Bereich, restrukturiertes Downstream Gas-Geschäft
"Im Downstream Öl-Geschäft wurde dank der bisherigen Restrukturierungen sehr viel erreicht", betont CEO Rainer Seele. "Jetzt geht es darum, die hohe Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs auszubauen." Downstream Öl wird weiterhin als Cash-Generator fungieren. Der Fokus liegt auf der optimalen Auslastung der Raffinerien.

Dem gegenüber hat die Restrukturierung von Downstream Gas schon begonnen: Mit der geplanten vollständigen Übernahme der Anteile an EconGas sollen Strukturen verschlankt und das Absatzvolumen im Gasverkauf deutlich erhöht werden. Weiterhin engagiert sich die OMV im Pipelineprojekt Nord Stream 2. CEO Seele: "Mit Nord Stream 2 investieren wir in ein Projekt mit einer attraktiven, nicht regulierten Rendite, das die Versorgungssicherheit für Europa erhöht." Damit verbunden ist eine Stärkung der Gas Connect Austria, denn ein großer Teil des Gases, der via Nord Stream 2 in Europa ankommt, wird über den Gasknotenpunkten Baumgarten verteilt. Mit diesen Restrukturierungsmaßnahmen positionieren wir Downstream Gas für eine erfolgreiche Zukunft.

 

 

 

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