"Wir schaffen Wohnraum für die Wiener Bevölkerung! Wohnraum, den sich die Wienerinnen
und Wiener auch leisten können."
Wien (rk) - Das Bevölkerungswachstum birgt für die Stadt Wien auch eine Reihe von Herausforderungen.
Insbesondere die städtische Infrastruktur – von den Öffis und den Verkehrslösungen über die
Gesundheitsversorgung, das Schul- und Kindergartenangebot bis hin zu Energieversorgung, Wasser und Abwasser sowie
Arbeitsmarkt und Sozialleistungen – muss entsprechend ausgebaut werden. Derzeit wird intensiv daran gearbeitet,
das Angebot entsprechend zu erweitern und der steigenden Nachfrage entsprechend auszubauen. Im Wohnbau liegt die
Neubauleistung in den letzten Jahren bereits auf Rekordniveau. „Wir haben ab dem Jahr 2007 die Wohnbauleistung
sukzessive und kontinuierlich angehoben. Mit jährlich rund 10.000 neuen Wohneinheiten, davon etwa 7.000 aus
dem geförderten Bereich, wird in Wien so viel gebaut, wie in kaum einer anderen europäischen Stadt“,
so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Um die Neubauleistung auch in den kommenden Jahren auf ähnlichem Niveau zu halten und – abgestimmt auf die
derzeit steigende Nachfrage – mittelfristig auch noch zu steigern, startet die Stadt Wien nun eine zusätzliche
Wohnbau-Offensive: „Mit einer weiteren Bodenmobilisierung und insbesondere durch die zügigere Abwicklung von
Widmungs- und Bauprozessen sowie Verfahrensvereinfachungen wollen wir Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen
erreichen“, unterstreicht Ludwig heute, Mittwoch, die Schwerpunkte des neuen Programms „Wir erreichen so deutlich
mehr Flexibilität und werden schneller mehr preiswerte Wohnungen errichten können. Wir schaffen damit
Wohnraum für die Wiener Bevölkerung. Wohnraum, den sich die Wienerinnen und Wiener auch leisten können.“
Mehr, schneller, preiswert und nachhaltig
Das Wohnbaupaket umfasst ein ganzes Maßnahmenbündel zur Optimierung, Beschleunigung und Steigerung
der Effizienz in den Planungs- und Entwicklungsschritten. Insbesondere auch die dienststellenübergreifende
Abläufe sollen noch stärker vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. Damit werden Verfahren beschleunigt
und die Projektrealisierung von der Konzeption bis zur Schlüsselübergabe deutlich verkürzt, wie
der Wiener Wohnbaustadtrat betont.
Gleichzeitig würden die Kosten dadurch eingedämmt. Durch die verstärkte Inanspruchnahme des Modells
der Wiener Wohnbauinitiative sowie der vom Bund über die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) bereitgestellten Mittel
sollten zudem zusätzliche Wohneinheiten zu erschwinglichen Konditionen errichtet werden können. Zudem
ist die gezielte Beschleunigung des infrastrukturellen Ausbaus in direkter Abstimmung mit dem Wohnungsneubau von
zentraler Bedeutung.
„Mit der erfolgreichen Umsetzung dieses Wohnbaupakets werden wir ab 2017 – abgestimmt auf die tatsächliche
Bevölkerungsentwicklung – eine deutliche Steigerung des Neubauvolumens um gut 30 Prozent erreichen“, verdeutlicht
Stadtrat Ludwig. „Insgesamt 13.000 Wohneinheiten, davon rund 9.000 aus dem geförderten Bereich, sollten dann
in die Realisierung gehen. Außerdem werden wir die Anzahl der neuen Gemeindewohnungen bis zum Jahr 2020 auf
4.000 verdoppeln.“
Die wesentlichen Neuerungen zusammengefasst:
- MEHR: Zusätzliche Projekte und zusätzliche Wohneinheiten
- Deutliche Steigerung der Neubauleistung um 30 Prozent von derzeit insgesamt 10.000
Wohneinheiten im Jahresdurchschnitt ab dem Jahr 2017
- Deutliche Erhöhung der Quantität durch die Verdoppelung auf 4.000 Gemeindewohnungen
in der laufenden Periode
- Start eines Sofortprogrammes mit 1.000 Wohnungen in Holzbauweise gemäß
einem noch zu novellierenden §71c BO für Wien auf Liegenschaften der Widmungen Verkehrsband und Betriebsbaugebiet
bzw. Arealen mit Bausperren.
- SCHNELLER: Verkürzung von Verfahren und raschere Realisierung
- Optimierung von Verfahrensabläufen in Wohnbau und Planung, effizientere
Gestaltung und Abbau von Hindernissen. Vom Bauträgerwettbewerb bis zur Wohnungsübergabe vergehen zukünftig
im Regelfall maximal 32 Monate! Das entspricht einer Verkürzung um vier Monate!
- Verkürzung der Bauträgerwettbewerbe um zwei Monate.
- Bauträger werden zur Inanspruchnahme von Finanzierungsangeboten der Wohnbau-Investitionsbank
(WBIB) des Bundes motiviert und können bei positiver WBIB-Bewertung um zusätzliche Wohnbauförderung
der Stadt Wien ansuchen. In diesem Zusammenhang kann die Befassung des Grundstücksbeirates entfallen.
- Der Wohnbauförderungsbeirat entfällt und bringt ein weiteres Monat
an Zeitgewinn.
- Beschleunigung der Widmungsverfahren und Verkürzung der Verfahrensdauer.
Bereits fachjurierte Wohnhausprojekte müssen nicht mehr dem Fachbereit für Stadtplanung und Stadtentwicklung
vorgelegt werden. Zeitgewinn: zwei Monate.
- PREISWERT: Eindämmung der Planungs- und Errichtungskosten
- Deckelung der Kosten der Freiraumgestaltung
- Optimierung der nicht ganzjährig genutzten und nachgefragten Gemeinschaftseinrichtungen
- Anpassungen der Wiener Förderrichtlinien bringen Kostenreduktionen bei Wärmeschutz
und Fenster.
- Anpassung der Stellplatzverpflichtung und nachfrageorientierten Errichtung von
kostengünstigen Stellplätzen durch die Bauträger sowie bedarfsgerechter Fahrradabstellräume.
- NACHHALTIG: Zielgerichtet, aufeinander abgestimmt und mit Mehrwert
- Zusätzliche Grundstücks- und Flächenmobilisierung durch die konsequente
Umsetzung der Immobilienstrategie der Stadt Wien
- Neustrukturierung der bisherigen Infrastrukturkommission als Lenkungs- und Steuerungsgremium
sowie die Bereitstellung der notwendigen Mittel für soziale und technische Infrastruktur
- Die Bezirksvertretungen als wichtige Partner werden bei Entscheidungen zur Infrastruktur
in ihrer Verantwortung im Gesamtinteresse der Stadt Wien bestärkt.
Gemeinsame Kraftanstrengung - optimiert und aufeinander abgestimmt
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stellt auch klar, dass „das ressortübergreifende, koordinierte und aufeinander
abgestimmte Vorgehen aller Abteilungen und Einrichtungen der Stadt von zentraler Bedeutung für die zukünftige
Entwicklung Wiens als Wohn- und Lebensraum ist“.
Die Herausforderungen, die das Wachstum Wiens mit sich bringt, wären durch gemeinsame Kraftanstrengungen zu
bewältigen. Das Wiener Wohnbauprogramm bilde dafür eine wesentliche Grundlage. „Wir schaffen damit erschwinglichen
Wohnraum für die Wienerinnen und Wiener. Dabei hat auch die Fortführung des erfolgreichen Wiener Wegs
der sozialen Durchmischung Vorrang“, so Ludwig abschließend.
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