Euregio-Landeshauptmänner in Wien

 

erstellt am
17. 02. 16
11:00 MEZ

Empfang bei Bundespräsident Heinz Fischer und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner
Bozen/Trient/Innsrbuck/Wien (hofburg/lk) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer empfing am 16.02. den Landeshauptmann von Tirol, Günther Platter, den Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, sowie den Landeshauptmann des Trentino, Ugo Rossi, zu einem Gespräch über das - sollte es erforderlich werden - in Aussicht genommene Grenzmanagement am Brenner.

Das Anliegen der drei Landeshauptleute der Europaregion war, für den Fall, dass ein solches Grenzmanagement notwendig werden sollte, sowohl vonseiten der österreichischen als auch der italienischen Regierung frühzeitig und eng in die entsprechenden Vorbereitungsmaßnahmen eingebunden zu werden. Sie präsentierten ihren dazu gefassten Beschluss über die "Maßnahmen zur Gewährleistung der europäischen Errungenschaften im Gebiet der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino".

Der Bundespräsident verwies darauf, dass allen bewusst sei, dass es sich bei der Brennergrenze um eine ganz besondere Grenze von hoher symbolischer Bedeutung auch für die Europäische Union handle.

Was die Herausforderung durch die Flüchtlingsströme betrifft, habe Österreich auf eine gesamteuropäische Lösung gehofft, die sich im Moment leider nicht abzeichne. Die daher nötigen Vorkehrungen an der österreichisch-italienischen Grenze sollten aber keineswegs zu einer "Sperre" der Grenze führen. "Der freie Personen- und Güterverkehr, Inbegriff des Projektes Europa, müssen unbedingt erhalten bleiben", so der Bundespräsident.

Die von den drei Landeshauptmännern gewünschte enge Zusammenarbeit der österreichischen wie auch der italienischen Regierung mit den Grenzregionen bezeichnete der Bundespräsident als besonders sinnvoll, da die Umsetzung der Maßnahmen auf regionaler Ebene erfolgen müsse.

Innenministerin zeigt großes Verständnis für Europaregion
Den Worten Taten folgen lassen: Nachdem gestern die drei Euregio-LHs einen Beschluss fassten, in dem sie sich zu direkten Verhandlungen mit den zuständigen Einrichtungen auf den staatlichen Ebenen Österreichs und Italiens bekennen, sprachen die LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher und LH Ugo Rossi auch bei BMin Johanna Mikl-Leitner vor. Diese zeigte nicht nur Verständnis für die Tiroler Situation und das sensible Thema des Brenners, sondern auch die Bereitschaft, alles gemeinsam zu planen.

Übereinstimmung herrschte auch dahingehend, dass es keine unkontrollierte Einreise nach Österreich geben dürfe und es gleichzeitig eine deutliche Reduktion der Flüchtlingszahlen brauche. „Hier müssen wir uns gut abstimmen und zusammenarbeiten. Nun geht es darum, gemeinsam zu planen, wie die konkrete Abwicklung bei etwaigen Kontrollen aussehen kann“, so LH Günther Platter. „Solange die EU nichts tut, werden nationale Maßnahmen bis hin zu Grenzkontrollen notwendig sein. In diesem Sinne befürworte ich diese Maßnahmen.“

Europaregion bleibt stark
Die europäische Flüchtlingskrise stelle die Europaregion vor besondere Herausforderungen, doch auch bei solch schwierigen Themen fahren wir eine gemeinsame Linie. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino bleibt auch trotz der Flüchtlingskrise stark“, stellten die drei Landeshauptleute fest. „Gerade der Brenner ist für uns eine historisch sensible Grenze – deshalb haben wir eine Taskforce gegründet, deshalb gehen wir hier einen gemeinsamen Weg, deshalb planen wir gemeinsam alle Maßnahmen.“

 

 

 

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