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Ministerrrat: Flüchtlingskrise
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erstellt am
17. 02. 16
11:00 MEZ
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Faymann:
Werden Anstrengungen zur Grenzsicherung massiv verstärken
Grenzsicherung der österreichischen Grenzen und der Balkanroute Gebot der Stunde
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat am 16.02. im Pressefoyer nach dem Ministerrat betont, dass
Österreich seine „Anstrengungen zur Grenzsicherung massiv verstärken wird“. Faymann bedauerte, dass bis
dato keine gemeinsame europäische Lösung bei der Außengrenzsicherung zustande gekommen ist. Daher
sei im Sinne einer „Notlösung“ die „Grenzsicherung auch der österreichischen Grenzen und entlang der
Balkanroute ein Gebot der Stunde“. Österreich werde dabei auch die Ausweichrouten an seinen Grenzen im Blickfeld
haben „und dort, wo es wie zum Beispiel am Brenner notwendig ist, Einrichtungen vorbereiten, um Kontrollen vornehmen
zu können, wenn es darauf ankommt“, betonte Faymann.
Kanzler Faymann betonte weiters, dass es richtig gewesen sei, einen Richtwert festzulegen, „um ein klares Signal
zu geben, dass Österreich nicht Flüchtlinge in unbestimmter Zahl aufnehmen kann“. Kritik übte Faymann
an jenen, die sich darüber freuen, dass bisher keine europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage
vorliegt. „Es ist zynisch, sich darüber zu freuen, dass es bis dato keine europäische Lösung gibt.
Es sollten lieber alle daran mitarbeiten, dass ein gemeinsamer europäischer Vorschlag zur Sicherung der Außengrenzen
und zur Verteilung für Menschen mit Asylrecht zustande kommt“. Österreich werde die politische Diskussion
einer gemeinsamen europäischen Grenzsicherung jedenfalls weiterhin „mit Hochdruck und vollem Engagement“ führen,
sagte der Kanzler, der auch die Notwendigkeit einer Kooperation zwischen Griechenland und der Türkei bekräftigte.
„Jeder Erfolg einer Außengrenzsicherung ist ein Vorteil für alle anderen Länder in der Europäischen
Union“, sagte Faymann.
Zu zusätzlichen Kontrollen an Österreichs Südgrenze sagte Faymann, dass beauftragt wurde, „alle
technischen Umsetzungen vorzubereiten, die notwendig sind, um kontrollieren zu können, wenn es darauf ankommt“.
Wetterbedingt sei im April bzw. Mai mit mehr Flüchtlingen zu rechnen, sagte Faymann.
Österreich sei bei der Aufnahme von Flüchtlingen mit gutem Beispiel vorangegangen, verwies Faymann darauf,
dass Österreich im Vorjahr gemessen an der Bevölkerungszahl rund ein Prozent aufgenommen hat und in den
nächsten vier Jahren weitere 1,5 Prozent aufnehmen wird. Klar sei daher, dass „auch die anderen etwas tun
müssen“, so Faymanns Appell.
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Mitterlehner: Grenzen stärker sichern und kontrollieren, um Flüchtlingsstrom
zu stoppen
Österreichs Maßnahmen lösen Domino-Effekt mit verstärkter Grenzsicherung
in anderen Ländern aus - Rückkehr zum Kern des Asylrechts - Unser Sozialsystem verträgt sich nicht
mit großer Flüchtlingszahl
Wien (övp-pd) - "In der Flüchtlingskrise wäre der Plan A, also Maßnahmen auf europäischer
Ebene, die beste Lösung. Aber: dieser Plan A funktioniert nicht und kann nicht schnell genug umgesetzt werden.
Daher hat Österreich nationale Maßnahmen gesetzt und damit den erwarteten Domino- Effekt in Richtung
einer stärkeren Grenzsicherung ausgelöst", betont ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner nach dem Ministerrat. Der österreichische Weg sei richtig und werde im Zuge eines verstärkten
Grenzmanagements intensiv fortgesetzt. Auch die Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Balkanländern wird weiter
forciert. "Wir müssen koordiniert mit anderen betroffenen Ländern vorgehen, um den Flüchtlingsstrom
schrittweise einzudämmen und zu stoppen", so der Vizekanzler.
"Wir müssen zum Kern des Asylrechts zurückkommen", stellt Reinhold Mitterlehner klar. Vielen
Menschen, die mit dem Flüchtlingsstrom bis nach Österreich kommen, gehe es vorwiegend um eine wirtschaftliche
Optimierung. Sozialleistungen stellen hierbei einen Anziehungsfaktor dar. Dass die Europäische Union Großbritannien
hier entgegenkommen will, sei ein wichtiger Schritt und würde den Weg für diesbezügliche Maßnahmen
in anderen EU-Staaten frei machen. "Unser Sozialsystem verträgt sich nicht mit der großen Anzahl
an Flüchtlingen", betont Mitterlehner. Im Umgang mit der Flüchtlingskrise müsse ganz Europa
zusätzlich zur stärkeren Grenzsicherung "klare Signale nach außen" senden. "Wir
müssen denen, die kommen wollen, von vornherein klarmachen, dass wir unsere Grenzen bereits erreicht haben",
sagt Mitterlehner.
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Darmann: Faymanns "Schönwetter-Politik" beim Grenzschutz ist ein sicherheitspolitischer
Hochrisikofaktor
„Österreich muss seine Grenzen für Migranten unverzüglich schließen
und einen absoluten Aufnahmestopp für Asylwerber verhängen, auch aus sicherheitspolitischen Gründen“
Wien (fpd) - „SPÖ-Kanzler Faymann will mit seinen sicherheitspolitischen Maßnahmen und der Verstärkung
der Grenzkontrollen auf das schöne Wetter im Frühling warten und in der Zwischenzeit können tagtäglich
Terroristen und sonstige Schwerverbrecher die österreichische Grenze mehr oder weniger unbehelligt überschreiten.
Faymanns ‚Schönwetter-Politik‘ ist ein sicherheitspolitischer Hochrisikofaktor. Daran zeigt sich einmal mehr
die planlose Politik dieser Regierung mit ihren inzwischen drei (Möchtegern)- Innenministern: Sie handelt
aus Panik und ist zu keinen vernünftigen Entscheidungen mehr fähig. Die Österreicher sind die Leidtragenden
dieser Politik“, kritisierte FPÖ-Sicherheitssprecher NAbg. Mag. Gernot Darmann.
„Österreich muss seine Grenzen für Migranten unverzüglich schließen und einen absoluten Aufnahmestopp
für Asylwerber verhängen, auch aus sicherheitspolitischen Gründen“, forderte Darmann. Die Balkanroute
sei eine Route der „sicherheitspolitischen Schande“ für die Regierung Faymann, die die unverantwortliche Einladungspolitik
Merkels trotz gegenteiliger Ankündigungen weiter fortsetze.
„Die Asyl- und Fremdenpolitik der Regierung ist eine Gemengelage von Chaos statt Ordnung, von unnötigen Verzögerungen
und halben Lösungen statt raschem, entschlossenem Handeln und von vollmundigen Ankündigungen ohne Umsetzungen“,
so Darmann weiter. Die Halbwertszeit der Versprechen der Regierung bis zum Brechen werde im Übrigen immer
kürzer: „Der Vizekanzler spricht von einem Grenzmanagement auch am Brenner oder in Arnoldstein, sein Finanzminister
erklärt fast zeitgleich, es gebe für das neue Grenzmanagement keinen finanziellen Spielraum. Auch das
richtet sich von selbst“, so Darmann.
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Kogler: Drei Fragen an den Bundeskanzler zur Flüchtlingsfrage
Grüne vor EU-Hauptausschuss am Mittwoch: Dublin reformieren statt Schengen sprengen
Wien (grüne) - „Das Dublin-System ist bereits im vergangenen Herbst spektakulär gescheitert. Nun
macht sich die EU aber offenbar daran, auf Basis dieses kaputten Systems noch höhere Zäune zu bauen,
noch mehr Abschiebeflugzeuge zu buchen und das stärkste Militärbündnis der Welt - die Nato - zu
mobilisieren“, betont der stellvertretende Klubobmann der Grünen, Werner Kogler, angesichts des bevorstehenden
EU-Gipfels und des vorhergehenden informellen Treffens jener EU-Staaten, die angeblich für eine europäische
Lösung der Flüchtlingsfrage eintreten.
„Damit sind die Lehren aus Dublin offenbar ein gepanzertes, bewaffnetes, befestigtes ‚Dublin-Europa', ein Dublin
der Rückschiebungen in die Ägäis und ein Dublin, das die Türkei als Gatekeeper einsetzt“, kritisiert
Kogler. „Damit werden letztlich die betroffenen Menschen im immer brutaler ausgetragenen Bürgerkrieg in Syrien
eingesperrt und in Todesgefahr gebracht. Oder sie müssen in Griechenland verelenden."
Auch Österreichs Kanzler Faymann hat sich im vergangenen Monat auf die menschenverachtende Linie der Abschottung
Europas und der Flüchtlingsabwehr eingelassen. "Und das obwohl drei Viertel der EuropäerInnen laut
einer aktuellen Meinungsumfrage für einen fairen Verteilmechanismus eintreten“, sagt Kogler.
Nun will Faymann die elf wohlmeinenden Mitgliedsstaaten der Union und den türkischen Außenminister empfangen.
„Dazu werden wir Grüne dem Bundeskanzler im morgen, Mittwoch, stattfindenden EU-Hauptausschuss folgende Fragen
stellen“, kündigt Kogler an:
1. Wie sollen die Hot-Spots in Griechenland funktionieren, wenn gleichzeitig in den Beschlüssen des bevorstehenden
Gipfels der Staats- und RegierungschefInnen kaum noch ein Wort über Verteilungsquoten für Flüchtlinge
innerhalb der Europäischen Union verloren wird?
2. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Beschluss des bevorstehenden EU-Gipfels die Verteilung der Flüchtlinge
auf alle Mitgliedsstaaten der Union - als Schlüssel für die europäische Lösung der Flüchtlingsfrage
- entsprechend Eingang findet?
3. Wie wollen Sie glaubwürdig für die Erhaltung Schengens und eine Reform des Dublin-Systems eintreten,
wenn Österreich gleichzeitig die meisten Abschiebeflugzeuge bucht, das Bundesheer mobilisiert und Grenzzäune
einrichtet?
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Lugar: Rückführung, bevor unser Sozialsystem unfinanzierbar wird
Wien (str) - „Wenn laut der Prognose des Finanzministers nur jeder zehnte Flüchtling einen Arbeitsplatz
findet, so heißt das, dass wir derzeit schon über 80.000 potenzielle Sozialhilfeempfänger im Land
haben“, erklärt Team Stronach Klubobmann Robert Lugar und warnt: „Die Regierung muss möglichst rasch
mit den Rückführungen beginnen, bevor unser Sozialsystem unfinanzierbar wird!“
Es sei auch nicht verwunderlich, dass nur wenige Flüchtlinge am heimischen Arbeitsmarkt vermittelt werden
können. Lugar: „Neben der fehlenden Bildung – bis zu 80 Prozent haben bestenfalls einen Pflichtschulabschluss
– fehlen einfach auch die Jobs! Denn mit der Ostöffnung wurden schon hunderttausende Österreicher aus
der Arbeitswelt gedrängt“. Hier müsse der Staat ebenso regulierend eingreifen, wie in der Flüchtlingsfrage
bei rascher Abklärung des Asylstatus und der Rückführung in die Herkunftsländer.
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Scherak: Regierung betreibt weiter Kleinstaaterei statt Europapolitik
Nationalstaatliche Abschottung ist keine Lösung, sondern gefährdet das Projekt
Europa
Wien (neos) - Die Ankündigung der Regierung aufgrund der Flüchtlingsströme Kontrollen und
weitere bauliche Maßnahmen an zwölf Grenzübergängen einzuführen, stößt bei
NEOS-Menschenrechtssprecher Niki Scherak auf Verwunderung. „Selbstverständlich ist ein geordneter Grenzübertritt
von Hilfe suchenden Menschen an der österreichischen Südgrenze unbedingt zu gewährleisten. Grenzzäune
zwischen Österreich, Italien und Slowenien tragen dabei aber nicht zu einer Lösung bei, sondern gefährden
das gemeinsame Europa. Auch der Plan der Bundesregierung nur noch eine gewisse Zahl an Tageskontingenten über
die Grenze zu lassen, erinnert stark an die unhaltbaren Träumereien von generellen Flüchtlingsobergrenzen“,
erklärt Scherak.
Ganz abgesehen davon scheint auch die Finanzierung der geplanten Maßnahmen alles andere als gesichert zu
sein. „Finanzminister Schelling hat erst heute verlautbart, dass es aktuell keinen finanziellen Spielraum im Staatshaushalt
für ein neues Grenzmanagement geben würde. Hier weiß die eine Hand nicht, was die andere tut“,
so der NEOS-Menschenrechtssprecher weiter.
"Wir brauchen endlich effektive Rückführungsabkommen. Dort sollte die Bundesregierung ihre Motivation
investieren. Darüber hinaus brauchen wir endlich europäische Lösungen. Gemeinsame europäische
Erstaufnahmezentren, gemeinsame Asylverfahren und eine solidarische Aufteilung der Flüchtlinge sind unbedingt
notwendig. Wenn einige europäische Staaten diesen Weg nicht mitgehen wollen, dann muss das Konsequenzen haben.
Dazu gehört auch, dass sie sich aus dem Schengenraum verabschieden müssen. In weiterer Folge kann ein
so entstehendes Kerneuropa effektiv Lösungen bringen - ganz im Gegenteil zu nationalstaatlichen Alleingängen",
so Scherak abschließend.
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Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
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