Wiener Apeiron Biologics und Columbia University, USA, vereinbaren exklusiven Lizenzvertrag
Wien (pr&d) - Das Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron Biologics AG (Apeiron) gab am 17.02. den Abschluss eines
exklusiven Lizenzabkommens mit Columbia Technology Ventures, dem Technologie-Transferbüro der Columbia University
in den USA, bekannt. Grundlage des Abkommens ist eine patentierte Technologie, die eine Hemmung von Cbl-b in T-Zellen
zum Zweck der Krebsbekämpfung ermöglicht. Mit dem Abkommen erhält Apeiron die weltweit exklusiven
Nutzungsrechte an dieser Technologie zur Entwicklung und Kommerzialisierung aktiver zellulärer Immuntherapien
und baut damit seine eigene Patentposition zur Cbl-b-Blockade weiter aus.
Cbl-b ist ein Protein in Immunzellen, das Immunantworten in ihrem Umfang begrenzt. Die Hemmung von Cbl-b ist eine
neue Strategie für die sogenannte Checkpoint-Blockade, die das Immunsystem gegen Krebszellen aktiviert. T-Zellen,
in denen Cbl-b gehemmt ist, sind verstärkt aktiviert, stellen größere Mengen an Zytokinen her und
teilen sich über längere Zeiträume als jene, in denen keine Hemmung erfolgt. An genetisch modifizierten
Mäusen ohne Gen für Cbl-b konnte gezeigt werden, dass diese verschiedenste Tumore spontan abstoßen.
Das Projekt APN401 von Apeiron basiert auf dem Isolieren, Stimulieren (durch die Hemmung von Cbl-b) und anschließenden
Wiederverabreichen von patienteneigenen Immunzellen. Am Wake Forest Baptist Medical Center in North Carolina, USA,
läuft derzeit eine klinische Phase I Studie, in der die Sicherheit, Verträglichkeit und die optimale
Dosis von APN401 ermittelt wird.
Dr. Hans Loibner, Chief Executive Officer von Apeiron, kommentiert: "Mit diesem Lizenzabkommen gelingt es
Apeiron, das eigene Intellectual Property Portfolio zur Cbl-b Hemmung noch zu erweitern. Dadurch wird unser Patentschutz
bezüglich der Hemmung von Cbl-b in patienteneigenen Immunzellen, wie T-Zellen oder NK-Zellen, zum Zweck der
Krebsbekämpfung noch verstärkt. Das Abkommen stellt damit einen wichtigen Schritt zur Entwicklung von
Krebsimmuntherapien dar, die auf dem Cbl-b-Gen beruhen."
Über APN401
APN401 ist eine individuelle adaptive Zelltherapie, bei der humane periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs)
aus Patientenblut entnommen und ex vivo mit einem bestimmten kleinen interferierenden Ribonukleinsäuremolekül
(siRNA) behandelt werden. Dabei wird selektiv das Gen Cbl-b, eine E3 Ubiquitin-Ligase, temporär inaktiviert,
wodurch solche Immunzellen aktiviert werden, Krebszellen besser zu erkennen und zu zerstören. Anschließend
werden diese modifizierten PBMCs dem Patienten wieder verabreicht, wobei das gesamte Verfahren am Krankenbett und
innerhalb eines Tages durchgeführt werden kann. Damit wird keine zusätzliche, aufwendige Logistik benötigt.
Über die APEIRON Biologics AG (Stand: Februar 2016)
Apeiron Biologics AG ist ein von Josef Penninger gegru¨ndetes, privat finanziertes Wiener Biotechnologieunternehmen,
das immunologische Therapien gegen Krebs entwickelt. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt APN311 (ch14.18/CHO)
ist ein chima¨rer monoklonaler Antiko¨rper, der gegen das GD2-Antigen gerichtet ist, das auf Neuroblastom-
und anderen Tumoren exprimiert ist. Fu¨r APN311 wurde 2015 in der EU die Marktzulassung zur Behandlung des
pädiatrischen Neuroblastoms beantragt. Das Immunzytokin hu14.18 IL2 (APN301, ein Fusionsprotein eines anti-GD2-Antiko¨rpers
mit Interkeukin 2) wird zurzeit in Phase-II-Studien in den USA und Kanada im Neuroblastom und im Melanom klinisch
getestet.
Insbesondere wird auch ein breit gefasstes Programm zur Entwicklung von innovativen Therapien durchgeführt,
die mittels Checkpoint-Blockade das Immunsystem zur Bekämpfung von Krebs anregen sollen: APN411, ein präklinisches
Projekt, das auf die Entwicklung niedermolekularer Substanzen zur Sta¨rkung von Immunzellen durch neuartige
Checkpoint-Blockademechanismen ausgerichtet ist, wird gemeinsam mit Sanofi und Evotec entwickelt. APN401 ist ein
bereits klinisches Projekt, das sich derzeit in einer Phase-I-Studie in den USA befindet und auf der Isolation,
Aktivierung (durch ex vivo-Silencing des Checkpoint-Gens Cbl-b) und darauffolgenden Wiederverabreichung der aktivierten
körpereigenen Immunzellen zwecks verstärkter Tumorbekämpfung basiert.
Die Rechte für die weitere Entwicklung und weltweite Vermarktung eines rekombinanten humanen Enzymes (ACE2;
APN01) wurden in einem vielbeachteten Deal Anfang 2010 an GlaxoSmithKline lizensiert.
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