Schellhorn: Datenverarbeitungssystem des Landes ist einzigartig in Österreich und bringt
große Erleichterung für Verwaltung
Salzburg (lk) - Gemeinsam mit der Landesinformatik hat die Sozialabteilung des Landes ein elektronisches
Datenverarbeitungssystem entwickelt, das einzigartig ist in Österreich. Das "Soziale Informationssystem"
(SIS) unterstützt die Verwaltung in der Sozialabteilung und in den Bezirkshauptmannschaften. Kern des SIS
ist eine dezentrale Datenerfassung, Prüfung und zentrale Abrechnung aller Sozialleistungen.
"Dieses ausgeklügelte System ermöglicht eine schnelle und effiziente Genehmigung und Abrechnung
der Leistungen mit den einzelnen Trägern aus dem Sozialbereich", so Sozialreferent Landesrat Heinrich
Schellhorn am 16.02.
Externe Partner haben via Internet Zugriff
Eine umfassende E-Governmentlösung wurde zu den externen Leistungspartnern des Landes Salzburg aufgebaut.
Damit können über ein Web-Portal die Leistungspartner über Leistungszusagen ihrer Klientinnen und
Klienten online informiert werden, die Daten können weiter verarbeitet und elektronisch wiederum mit dem Land
Salzburg verrechnet werden. Daten werden somit nicht mehr von jedem Beteiligten erfasst, sodass sich der Arbeitsaufwand
auf ein Minimum reduziert und Personalressourcen eingespart und effizient eingesetzt werden können. Jährlich
werden so etwa 120.000 Abrechnungen über dieses Portal papierlos verrechnet.
System ermöglicht vollelektronische Verwaltungsarbeit
Das Aufgabenspektrum des Sozialbereichs umfasst insgesamt die Unterstützung hilfsbedürftiger Minderjähriger,
pflege- und betreuungsbedürftiger älterer Menschen, Hilfen an beeinträchtigte und psychisch belastete
Personen sowie die Erbringung von Mindestsicherungsleistungen.
Das "Soziale Informationssystem" unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirksverwaltungsbehörden
einschließlich der Stadt Salzburg und der Sozialabteilung in ihren Tätigkeiten und ermöglicht einen
einheitlichen Vollzug der Aufgaben von der Antragstellung bis zur Erledigung und Anweisung beziehungsweise Verrechnung
von Leistungen.
Großteils erfolgt die Bearbeitung von Anträgen in den Bezirksverwaltungsbehörden. Anträge
sind fachlich zu bearbeiten, es sind Erhebungen durchzuführen wie zum Beispiel die Einholung von Gutachten,
die Organisation von Teamberatungen, die Beurteilung von Unterlagen oder die Durchführung von Leistungsberechnungen.
In der Folge werden Leistungserledigungen herbeigeführt. Anspruchsleistungen werden entweder an den Antragsteller
beziehungsweise die Antragstellerin ausbezahlt oder, im Bereich der Betreuung durch externe Leistungserbringer,
vorwiegend über ein Web-Portal zur Verrechnung bereitgestellt.
Programmierte Schnittstellen zu Partnern liefern Informationen
Um die Bürgerinnen und Bürger und die Leistungspartner des Landes so gut wie möglich bei der Bearbeitung
ihrer Anliegen zu unterstützen, werden Schnittstellen zu externen Informationsquellen und weiterführenden
Datenverarbeitungssystemen genutzt, so unter anderem zum Zentralen Melderegister, zum Arbeitsmarktservice, dem
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und zum Buchhaltungsprogramm des Landes.
Unterlagen der Bürgerinnen und Bürger werden nur dort angefordert, wo dies unumgänglich ist. Auf
die Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen wurde großes Augenmerk gelegt.
Konzeption und Entwicklung durch Mitarbeiter des Landes
Zu Beginn der Entwicklung wurde eine Marktforschung durchgeführt mit dem Ergebnis, dass keine derartigen Datenverarbeitungssysteme
verfügbar waren, die im Land Salzburg eingesetzt werden hätten können.
"Das Soziale Informationssystem hat sich zu einem Erfolgsprojekt innerhalb der Landesverwaltung entwickelt
und stellt ein Novum in der Verwaltungslandschaft Österreichs dar", sagte Jean-Daniel Sturm, Projektleiter
der Sozialabteilung.
In der Konzeptions- und Entwicklungsphase waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesinformatik, der Sozialabteilung,
der Bezirksverwaltungsbehörden, der Landesbuchhaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter externer Einrichtungen
eingebunden. "Der Erfolg des Projekts war getragen durch eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Sozialabteilung
und der Landesinformatik", so Sturm.
"Bei der Entwicklung wurde großes Augenmerk sowohl auf ein modernes und vernetztes System gelegt, es
wurden aber auch die Arbeitsprozesse optimiert und vereinheitlicht, sodass Verfahrensschritte, Leistungsberechnungen
und Erledigungen von allen eingebundenen Behörden einheitlich abgewickelt werden können. Dieses System
gewährleistet die Bewältigung laufend zunehmender Aufgaben und Fallzahlen mit nur geringfügig steigender
Zahl der Beschäftigten. Insgesamt arbeiten mehr als 410 interne und 130 externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mit dem System", so der Projektleiter der Landesinformatik, Christian Baier.
250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten permanent in diesem System und sind davon abhängig, dass jederzeit
trotz der Komplexität ein stabiler, fehlerfreier und verlässlicher Anwendungsbetrieb sichergestellt wird.
Daraus lässt sich vor allem der große Wert einer eigenen IT-Abteilung im Land Salzburg erkennen, die
mit hohem Know-how auf die Anforderungen, die sich aus den laufenden Veränderungen im Sozialbereich ergeben,
umgehend reagieren kann.
Im laufenden Betrieb wird die Systembetreuung weiterhin vom Entwicklungsteam wahrgenommen und ständig neuen
Gegebenheiten angepasst.
Zahlen, Daten, Fakten
700.000 Buchungen werden jährlich über das SIS abgewickelt und 124.000 elektronische Akte sind derzeit
in diesem Datenverarbeitungssystem erfasst. Insgesamt stehen 776 Bearbeitungsfenster zur Verfügung, jährlich
werden etwa 200.000 Schriftstücke aus dem System erzeugt. Das System verwenden intern 410 und extern rund
130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Statistische Daten werden auf der Grundlage der SIS-Informationen mit einer
Fremdsoftware erstellt.
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