Die Blendung von Elias Canetti

 

erstellt am
17. 02. 16
11:00 MEZ

In einer Bühnenfassung von Margit Mezgolich – Uraufführung / Premiere im Im TAG – Theater an der Gumpendorfer Straße
Wien (tag) - Margit Mezgolich – von 2009 bis 2013 künstlerische Leiterin des TAG – kehrt nun mit ihrer jüngsten Regiearbeit ans TAG zurück. Canettis Roman aus dem Jahr 1935 zeigt die Allgegenwart paranoider Strukturen, die beklemmende Beschränktheit des Einzelnen auf seinen eigenen Horizont und die Unfähigkeit zu wirklicher Auseinandersetzung mit einem Gegenüber, lange bevor diese Phänomene aktuell wurden.

In ihrer Bühnenfassung und Regiearbeit beschäftigt sich Mezgolich mit der komödiantischen Seite des Klassikers und hebt dabei den absurden Humor des Romans in den Vordergrund. Dabei nutzt sie das große theatrale Potential der herrlich schrägen Figuren Canettis, welche sich bestens für das Theater eignen und bringt damit einen etwas in Vergessenheit geratenen Klassiker der österreichischen Literaturgeschichte auf die Bühne.


Inhalt
Die Liste der ungelesenen Klassiker ist lang. Die Liste derer, die es zu Unrecht sind, kürzer. Margit Mezgolich holt einen der größten österreichischen Romane des 20. Jahrhunderts aus diesem Schatten und bringt eine Fassung auf die Bühne des TAG, die ihren Fokus auf den skurrilen Humor und sein komödiantisches Potenzial setzt.

Das Fesselnde an Canettis Roman „Die Blendung“ ist weniger der Plot – die Geschichte eines weltabgewandten Privatgelehrten, der von seiner geldgierigen Umwelt ausgenützt, betrogen und schließlich zerstört wird –, als vielmehr Canettis über die Maßen groteske Figuren. Der Kampf, den diese miteinander führen, geht an und über die Grenzen des Wahnsinns. Sie alle sind sowohl erschreckend gewöhnlich sowie zur gleichen Zeit irrwitzig schräg.

Canetti zeigte die beklemmende Beschränktheit des Einzelnen auf seinen eigenen Horizont und die Unfähigkeit zu wirklicher Auseinandersetzung mit einem Gegenüber auf, lange bevor diese Phänomene aktuell wurden. Das daraus resultierende ständige Aneinander-Vorbeireden und die hohe Skurrilität der Figuren liefern Margit Mezgolich die Grundlage für einen grotesk-komischen Theaterabend, der uns gleichzeitig einen Erkenntnisschauer über die menschlichen Abgründe den Rücken hinunter jagt.

Es spielen:
Alexander Braunshör,
Jens Claßen,
Georg Schubert,
Petra Strasser und
Elisabeth Veit

Text und Regie: Margit Mezgolich
Ausstattung: Alexandra Burgstaller
Dramaturgie: Tina Clausen
Regieassistenz: Laura Tontsch
Technik: Andreas Nehr, Frank Fetzer
Licht: Hans Egger

Margit Mezgolich
wurde 1971 in Wien geboren und ist Regisseurin und Autorin. Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Volkstheaters. 1997 Gründung des L.U.S.Theater gemeinsam mit Ferdinand Urbach. Inszenierungen am Volkstheater Wien, Theater der Jugend Wien, Theater Drachengasse Wien, Next Liberty Graz, Landestheater Linz u.a. Gründungsmitglied des TAG, ab 2005 Mitglied des Leitungsteam. 2009 bis 2013 Künstlerische Leiterin des TAG. Seit 2013 Künstlerische Leiterin des Herrenseetheater Litschau. Margit Mezgolichs Stücke werden erfolgreich im In- und Ausland aufgeführt und sind beim Kaiser Verlag Wien verlegt.

Premiere: Samstag, 5. März 2016, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im März: Di 8., Mi 9., Do 10., Sa 12., Mo 14. und Di 15. März 2016, 20 Uhr

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.dasTAG.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at