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Projekt "Zukunft Hochschule"
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erstellt am
16. 02. 16
11:00 MEZ
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Mitterlehner:
Profilbildung, Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen erhöhen
BMWFW startet Projekt "Zukunft Hochschule" - Durchlässigkeit erleichtern und Fächeraufteilung
zwischen Universitäten und Fachhochschulen verbessern
"Wir wollen die Profilschärfung, die Sichtbarkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen weiter
verbessern. Dazu müssen wir die Effizienz im gesamten System steigern und die Universitäten entlasten,
um mehr Freiräume für Lehre und Forschung zu schaffen", so Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner
am 15.02. anlässlich des Starts des Strategieprozesses "Zukunft Hochschule" des BMWFW. Seit 2002
ist die Zahl der Studierenden allein an den öffentlichen Universitäten von 200.000 auf zuletzt 309.000
gestiegen (+54 Prozent). Während die 20 beliebtesten Studienfächer in Summe von 40.700 Studienanfängern
(56 % aller Studienanfänger) gewählt werden, vereinen die 20 Fächer mit den wenigsten Studienanfängern
gerade einmal 229 Studienanfänger. Zudem gibt es in Österreich derzeit 1.500 unterschiedliche Curricula
(Bachelor- und Masterstudien) an Universitäten und Fachhochschulen, davon zahlreiche Fächer, die an mehreren
Standorten angeboten werden.
"Während wir in einigen Fächern Engpässe bei der Kapazität haben, leisten wir uns in anderen
Bereichen Luxusfächer. Daher stellt sich die Frage, ob vorhandene Ressourcen an Universitäten und Fachhochschulen
bestmöglich genützt werden", so Mitterlehner. Bis zum Beginn der neuen Leistungsvereinbarungsperiode
für die Universitäten und des neuen Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplans im Jahr 2019, soll
daher die strategische Ausrichtung der beiden größten Hochschulsektoren vorangetrieben werden. Dazu
werden bereits im Zuge der aktuellen Leistungsvereinbarungen strukturbildende Maßnahmen im Lehr- und Forschungsbereich
gestartet, um die fragmentierten Studienangebote zu überwinden und gemeinsame Studienangebote zu erleichtern.
Gleichzeitig wird auch der Fachhochschulausbau weiter vorangetrieben, um die Universitätskapazitäten
zu entlasten und mehr Raum für Forschung zu ermöglichen.
Abstimmungsprozess für Profilbildung und Fächerabgleich
Im Zuge des Prozesses "Zukunft Hochschule" werden fünf Aktionsfelder behandelt: Abgleich des Studienangebots
zwischen den Hochschulen und Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors, Abstimmung von Forschung und Lehre im
Bereich Life Science v.a. im Großraum Wien, Fokus Geistes-, Sozial- & Kulturwissenschaften, Fokus Informatik,
Durchlässigkeit innerhalb und zwischen den Hochschulsektoren. Am Ende des Prozesses könnte ein Fächerabgleich
von derzeit universitären Fächern auf andere Universitäten oder hin zu Fachhochschulen erfolgen.
Zudem soll "Zukunft Hochschule" dazu beitragen, jene Inhalte in Forschung und Lehre weiterzuentwickeln,
die auch für die veränderten Chancen und Herausforderungen einer modernen Wissensgesellschaft notwendig
sind.
Der gemeinsame Diskussionsprozess zu Fächerabgleich und Durchlässigkeit wird im Laufe des Jahres 2017
abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden in einen umfassenden Maßnahmenkatalog münden, der Grundlage
für die Leistungsvereinbarungsperiode 2019-2021 an den Universitäten sowie für den neuen Fachhochschulentwicklungs-
und Finanzierungsplan sein wird. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine umfassende Diskussion, alle
Akteure sind sich bewusst, dass wir das System gemeinsam weiterentwickeln müssen. Diese Gemeinsamkeit müssen
wir nutzen, um die Zukunft unserer Hochschulen aktiv zu gestalten", so Mitterlehner.
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Kassegger: Drastische Mittelaufstockung für Universitäten und Forschungsförderung
notwendig
Forschungsfinanzierungsgesetz ebenfalls schon überfällig
Wien (fpd) - An der lapidaren Feststellung, dass das strategische Forschungsziel bis zum Jahr 2020 der Bundesregierung
nicht erreicht werden könne, übte der freiheitliche Nationalratsabgeordnete und Mitglied im Wissenschaftsausschuss
MMMag. Dr. Axel Kassegger scharfe Kritik: "Mit Willensbekundungen allein ist es nicht getan, es müssen
schon auch Mittel für Universitäten und Forschungsförderung locker gemacht werden: Wie der Forschungsrat
RTF auflistet, stehen den Hochschulen in Österreich jährlich rund 12.500 Euro pro Student zur Verfügung,
in der Schweiz hingegen fast 50.000 Euro und in Bayern immer noch rund 26.000 Euro."
Mit einer drastischen Erhöhung der finanziellen Mittel, kombiniert mit einer deutlichen Reduktion der nicht
prüfungsaktiven Studenten könne man eine Angleichung der Forschungsquote an bayerische und Schweizer
Verhältnisse schaffen. "Für die richtigen Rahmenbedingungen braucht es aber auch eine effiziente
Organisationsstruktur, dann könnte beispielsweise der Verwaltungsaufwand für Hochschulen und Ministerium
verringert werden. Ein erster Schritt wäre, dass endlich ein Forschungsfinanzierungsgesetz vorgelegt wird",
meinte Kassegger, denn bis dato gebe es ein solches noch nicht.
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Maurer: Uni-Budgets zugunsten der Fachhochschulen zu kürzen wäre fatal
Grüne: Egal ob Uni oder Fachhochschule, alle Studienplätze müssen ausreichend
finanziert werden
Wien (grüne) - "Eine Verlagerung von Studierenden an die Fachhochschulen ist nicht zum Nulltarif
zu haben. Egal an welcher Hochschule studiert wird, Studienplätze müssen ausreichend finanziert werden",
sagt Sigrid Maurer, Wissenschaftssprecherin der Grünen, zu den Ankündigungen des Wissenschaftsministers,
Studenten von Unis an die Fachhochschulen zu verlagern. "Die Belastungssituation in manchen Uni-Studienrichtungen
ergibt sich nicht aus einer zu hohen Zahl an Studierenden, sondern aus der fehlenden Finanzierung", betont
Maurer.
Keinesfalls darf eine angestrebte Verlagerung von Studierenden von Unis an die Fachhochschulen zu einer Verschiebung
von Geldern führen. "Die chronische Unterfinanzierung der Unis ist allgemein bekannt. Ihre Budgets zugunsten
der Fachhochschulen zu kürzen wäre fatal", sagt Maurer.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, Studienangebote zwischen den verschiedenen Standorten und Hochschulen abzugleichen.
Maurer merkt jedoch an: "In den letzten Jahren gab es unzählige Strategieprozesse, Hochschuldialoge,
Empfehlungen von Räten und Papiere der Hochschulkonferenz. Sie alle blieben folgenlos. Produziert das Ministerium
hier das nächste Papier für die Schublade?", fragt Maurer.
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Gamon: Keine Hochschulstrategie ohne Studienplatzfinanzierung
Eine Strategie ohne die wesentliche Komponente der Studienplatzfinanzierung ist nicht zielführend
Wien (neos) - Zur Steuerung des Hochschulsektors präsentiert Wissenschaftsminister Mitterlehner einen
Strategieprozess, der bis 2017 abgeschlossen werden soll und dessen Ergebnisse in die Leistungsvereinbarungsperiode
2019 bis 2021 einfließen sollen. Zentraler Punkt ist die Verlagerung von Studierenden von den Universitäten
zu den Fachhochschulen nach einer Analyse der Auslastung aller Studienpläne. Ziel dabei ist mehr Freiraum
für Forschung an den Universitäten.
Dass eine strategische Studienplatzplanung gekoppelt mit einer echten Studienplatzfinanzierung dabei nicht erwähnt
wird, irritiert NEOS-Wissenschaftssprecherin Claudia Gamon: „Eine Analyse der Ist-Situation und ein Abgleich der
Studienangebote sind natürlich begrüßenswert. Für eine den finanziellen Gegebenheiten angepasste
strategische Planung muss aber das Modell der Studienplatzfinanzierung bereits mitgedacht werden. Auch dann, wenn
aufgrund der angespannten Finanzsituation die Umsetzung noch auf sich warten lässt.“
Die Verlagerung von Studienplätzen von den Universitäten zu den Fachhochschulen entspricht dem internationalen
Trend. Bei der Durchlässigkeit zwischen den beiden Sektoren gibt es aber noch starken Verbesserungsbedarf.
„Die angedachte stärkere Abstimmung von Forschung und Lehre in den Life Sciences an den Hochschulen im Großraum
Wien und auch der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften insgesamt ist ein positives Signal. Hier besteht aber
sicherlich noch Synergiepotential und damit die Möglichkeit, Mittel effizienter einzusetzen. Auch die Details
der Umsetzung bei BWL scheinen noch nicht klar definiert zu sein. Wir werden den Strategieprozess jedenfalls sehr
genau beobachten. Es darf nicht nur bei einer vollmundigen Ankündigung bleiben", erklärt Gamon anschließend.
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Hammerschmid begrüßt Hochschul-Initiative des Ministeriums
Wien (uniko) - „Ich begrüße die Initiative ,Zukunft Hochschule‘, die der Wissenschaftsminister
heute präsentiert hat“, erklärt uniko-Präsidentin, Rektorin Sonja Hammerschmid zu den Botschaften
des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Es sei erfreulich, dass BMWFW und
uniko an denselben Themen arbeiten und auch gemeinsam über die künftige strategische Ausrichtung des
Hochschulsektors Überlegungen anstellen. „Das Thema Fächerabgleich zwischen den Universitäten habe
ich bereits in meiner Neujahrsrede angekündigt“, fügt Hammerschmid hinzu. Die Universitätenkonferenz
werde sich in den kommenden Monaten mit dieser Frage, aber auch mit Themen wie Studienplatzfinanzierung und dem
Budgetbedarf für die nächste Leistungsvereinbarungsperiode ausführlich auseinandersetzen.
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Holzinger: FHK begrüßt geplante Weiterentwicklung des
Hochschulsektors
Fachhochschulen kündigen Mitarbeit am Projekt „Zukunft Hochschule“ an
Wien (fhk) - Die Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) sieht das von Vizekanzler Mitterlehner
vorgestellte Projekt „Zukunft Hochschule“ positiv und wird sich im Rahmen der Hochschulkonferenz konstruktiv am
Prozess beteiligen.
Der Abgleich des Studienangebots zwischen Universitäten und Fachhochschulen wurde bereits im Jänner
2015 von der FHK in die Hochschulkonferenz eingebracht und stellt neben der Verbesserung der Durchlässigkeit
ein zentrales Anliegen der Fachhochschulen dar.
„Wir begrüßen das Projekt „Zukunft Hochschule“ und werden uns selbstverständlich in den Diskussionsprozess
einbringen“, unterstreicht FHK-Präsident Helmut Holzinger.
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Neumayer: Differenzierte Hochschullandschaft stärkt Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
Strategischer Weiterentwicklungsprozess zu begrüßen – Profilschärfung und
Fächerabgleich, um Qualität, Effizienz und Durchlässigkeit zu steigern
Wien (pdi) - Die Industriellenvereinigung (IV) begrüße das Vorhaben von Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner, einen strategischen Weiterentwicklungsprozess für Universitäten und Fachhochschulen aufzusetzen,
so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer, denn „unsere Forderung nach einer koordinierten, strategischen und
zukunftsorientierten Planung des österreichischen Hochschulsektors ist nach wie vor aufrecht.“ Insbesondere
beim Zusammenspiel der einzelnen Hochschulsektoren, d.h. zwischen Fachhochschulen und Universitäten, sei Verbesserungspotenzial
vorhanden. „Vor allem die mangelnde Durchlässigkeit erschwert die Mobilität der Studierenden“, so Neumayer.
„Darüber hinaus ist eine Profilschärfung der richtige Ansatz, um eine Verwässerung der Hochschulprofile
zu vermeiden.“
Was das Studienangebot in Österreich betreffe, plädierte GS Neumayer dafür, Doppelgleisigkeiten
und Überschneidungen zu analysieren und Synergieeffekte bestmöglich zu nutzen, um Übergänge
zu optimieren, und somit den Studierenden Durchlässigkeit und Mobilität zu ermöglichen. Daher befürworte
die IV die aktuellen Bestrebungen, einen Fächerabgleich unter den Universitäten vorzunehmen. „Mittelfristig
sollte aber auch überlegt werden, wie das Fächerspektrum an den Fachhochschulen, unter Berücksichtigung
des Bedarfs am Arbeitsmarkt, ausgeweitet werden kann, um die Universitäten langfristig zu entlasten“, so der
IV-Generalsektretär. Auch in Hinblick auf die Forschungsaktivitäten der Universitäten, brauche es
eine stärkere Profilbildung und Zusammenarbeit der einzelnen Einrichtungen. „Ziel dabei muss aus unserer Sicht
sein, eine bessere internationale Sichtbarkeit der Hochschulen zu erreichen und somit die Universitäten als
exzellente Partner für Wirtschaft und Industrie zu stärken. Gerne bringen wir uns auch aktiv in den Weiterentwicklungsprozess
ein“, so Neumayer abschließend.
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