Familienfreundlichkeit stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung in St. Pölten
St. Pölten/Wien (bmfj) - Nach dem Auftakt der Informationsveranstaltungsreihe in Graz und Linz 2015
fand am 25.02. das „Forum Familienfreundlichkeit“ auch in St. Pölten statt. Niederösterreichische Vorzeigeunternehmen
und Gemeinden gaben auf Einladung von Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin Einblicke in ihre Ansätze für
eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Insgesamt rund 100 Teilnehmer/innen aus Wirtschaft, Politik,
Verwaltung und Zivilgesellschaft informierten, vernetzten und inspirierten sich im Rahmen der Veranstaltung im
Ostarrichisaal im Landhaus St. Pölten. Die Initiative „Unternehmen für Familien“ stellt einen wichtigen
Baustein in der Strategie, Österreich bis zum Jahr 2025 zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen,
dar.
Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Familienfreundlichkeit in Niederösterreich. 100 Teilnehmer/innen aus
Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft trafen sich in der niederösterreichischen Landeshauptstadt
zum Forum Familienfreundlichkeit. Die vor Ort spürbare Dynamik beeindruckte Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin
sehr, für die Familienfreundlichkeit ein entscheidender Wirtschafts-, Standort- und Lebensfaktor der Zukunft
ist.
„Familienfreundlichkeit ist ein wesentlicher Standortfaktor für Gemeinden und ein wichtiger Erfolgsfaktor
für die Wirtschaft. Höhere Motivation und Mitarbeiter/innenbindung sowie weniger Fluktuation und Krankenstände
sind dabei nur einige positive Argumente, die sich durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreichen
lassen. Vielmehr ist Familienfreundlichkeit aber auch ein zentraler Standort- und Wettbewerbsfaktor im Kampf um
die besten Köpfe, insbesondere in Niederösterreich. Die Vereinbarkeit ist zudem bei der Jobauswahl bereits
jetzt der zweitwichtigste Aspekt nach guter Bezahlung. Es spricht also alles dafür, dass wir uns gemeinsam
für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen und Österreich noch familienfreundlicher
machen“, betonte die Ministerin gleich zu Beginn die Wichtigkeit des Themas.
Familienfreundlichkeit zum Anfassen
Den besonderen Spirit des Forum Familienfreundlichkeit machte aus, dass Unternehmerinnen und Unternehmer selbst
zu Wort kamen und mit ihren Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen für Inspiration sorgten. Mit der Expertin
Mag. Susanna Achleitner von trainconsulting gab eine erfahrene Beraterin tiefe Einblicke, wie erfolgreiche Betriebe
wirkungsvolle Rahmenbedingungen schaffen können, in denen Menschen Arbeit mit Sinn und Freude finden.
Spannender Blick in die Praxis
Viele der skizzierten Ansätze konnten auch prompt bei den Best-Practice-Unternehmen und –Gemeinden im
darauf folgenden „Reality-Check“ beobachtet werden. Spannende Einblicke in die Praxis gaben dabei Mag. Helmut Schebesta
(Geschäftsführer von Schebesta und Holzinger Steuerberatung), Christian Prauchner (Geschäftsführer
der Prauchner GmbH), Dr. Alfred Hudler (Geschäftsführer der Vöslauer Mineralwasser AG) und Michael
Singraber, Bürgermeister der Marktgemeinde Kaumberg. Dabei wurden verschiedene Zugänge zum Thema Familienfreundlichkeit
sowie Initiativen und Projekte vorgestellt, die für eine bessere Vereinbarkeit sorgen und in der Praxis einfach
umzusetzen sind. Schnell wurde klar: Es muss nicht immer der große Wurf sein. Denn mit einer familienfreundlichen
Grundeinstellung können auch kleine Maßnahmen bereits viel Positives bewirken
Talk-Runde: Alles spricht für Familienfreundlichkeit
Abgerundet wurde das Forum Familienfreundlichkeit in St. Pölten mit einer spannenden Talk-Runde, im Rahmen
derer Einblicke, Ideen und Erfahrungen von Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin mit zahlreichen Stakeholdern aus
Politik, Wirtschaft und Interessenvertretungen unter Beteiligung des Publikums ausgetauscht wurden.
Bundesministerin Karmasin wurde einmal mehr in ihrem ambitionierten Bestreben bestätigt, Österreich zum
familienfreundlichsten Land Europas zu machen. „Familienfreundlichkeit liegt eindeutig im Trend, das haben wir
auch heute bei der Veranstaltung in St. Pölten gesehen. Vor allem bin ich begeistert von der Fülle an
Maßnahmen, die in der Praxis in den Unternehmen und Gemeinden bereits unter aktiver Einbindung aller Beteiligten
gesetzt werden“, so die Familien- und Jugendministerin.
Familienlandesrätin Schwarz betonte in ihrem Statement, wie wichtig eine familienfreundliche Arbeitsumgebung
für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine familienfreundlicher Lebensraum für die
Familien in Niederösterreich ist. Deshalb zeigt sie sich stolz, dass Niederösterreichs Unternehmen und
Gemeinden auf dem richtigen Weg und bereits mit 30 Netzwerkpartner/innen bei der Initiative des BMFJ „Unternehmen
für Familien“ vertreten sind. „Es ist mir wichtig, dass sich Familien in Niederösterreich wohlfühlen
und wir die Eltern und Kinder in unserem Bundesland bestmöglich begleiten. Ein wichtiger Baustein für
mich, ist die im Jahr 2014 gestartete größte Ausbauoffensive der Kinderbetreuung in Niederösterreich
mit einem Schwerpunkt auf Plätzen für die unter Dreijährigen. Bis 2017 werden 55,4 Mio. Euro investiert.
Die ersten Zahlen für das Jahr 2016 zeigen, dass hochgerechnet mehr als eine neue Betreuungsgruppe pro Woche
in diesem Jahr in Niederösterreich ihren Betrieb aufnehmen wird. Ein besonderes Anliegen ist mir auch die
Ferienbetreuung, deshalb unterstützt das Land Niederösterreich als aktiver Kooperationspartner seit Jahren
niederösterreichische Gemeinden in punkto Ferienbetreuung.“
„Das Schlüsselwort bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie lautet Flexibilität“, betonte Sonja Zwazl,
die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „So vielfältig und unterschiedlich
die Unternehmen und die Branchen sind, so vielfältig und individuell müssen auch die für die einzelnen
Unternehmen passenden Modelle sein. Je maßgeschneiderter das jeweilige betriebliche Angebot ist, umso besser
ist es für das Unternehmen und die Belegschaften. Reines Schablonendenken ist zu wenig.“
Mit DI Elisabeth Hainfellner war auch die Geschäftsführerin der LEADER Region Triestingtal, der ersten
familienfreundlichen Region Österreichs, vertreten. Sie verweist auf zwölf Gemeinden, die das Audit familienfreundlichegemeinde
absolviert haben und erzählt, dass die Entwicklung des Triestingtals zur „Familienfreundlichen Region“ für
alle Mitwirkenden eine Herzensangelegenheit war und noch immer ist. „Wunsch ist, dass sich Familien hier einfach
wohl fühlen und spüren sollen, dass hier etwas für sie geschaffen und verbessert wird. Durch das
Zusammenwirken aller Akteur/innen vor Ort kann die Auszeichnung als Standortvorteil aller in der Region genutzt
werden. Denn: Familienfreundliches Triestingtal steht für Vielfalt und Lebensqualität für alle Generationen.“
Der Direktor des Konzernpersonalwesens der REWE International AG bestätigte ebenfalls die Bedeutung von Familienfreundlichkeit.
"Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern, ist insbesondere im Handel mit seinem hohen Anteil
an Teilzeitkräften und weiblichen Mitarbeiterinnen, ein wichtiger Aspekt in der Mitarbeiterbindung. Daher
ist es der REWE International AG - in Österreich Arbeitgeber für rund 41.000 Mitarbeiter/innen - ein
wichtiges Anliegen, eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben bzw. Familie herzustellen und entsprechende
Maßnahmen in diesem Bereich weiter zu intensivieren."
Die Vizepräsidentin der Interessenvertretung der NÖ Familien, Irene Bamberger, beteiligte sich ebenfalls
an der Talkrunde. Sie betonte, dass das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf eines der Kernthemen der Interessenvertretung
der NÖ Familien ist. Das Engagement wird auch bei der Durchführung des Landeswettbewerbs „Familienfreundlichster
Betrieb“ deutlich. Bamberger: „Deshalb holen wir bei der Prämierung Organisationen und Betriebe vor den Vorhang,
die beispielhaft familienorientierte Unternehmenskultur leben. Dies ist ein idealer Anlass, um den hohen Stellenwert
der Institution Familie zu betonen.“
Von dem positiven Spirit am Forum Familienfreundlichkeit in St. Pölten angetan, konnten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mit viel Elan nach Hause reisen. Damit setzte die Initiative „Unternehmen für Familien“ ihren
erfolgreichen Weg als Hebel für eine familienfreundliche Gesellschaft in Österreich weiter fort.
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