Graz (diagonale) - Der Frühlingsbeginn steht in Graz auch dieses Jahr ganz im Zeichen des österreichischen
Films. Von 8. bis 13. März macht die Diagonale aus der steirischen Landeshauptstadt einmal mehr einen Ort
des Austauschs und der Begegnung zwischen Filmschaffenden und Filminteressierten.
Erstmals zusammengestellt von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber zeichnet das Programm der Diagonale’16
ein vielfältiges Panorama des aktuellen österreichischen Filmschaffens, das generationenübergreifend
über (formale) Grenzen hinwegblickt, zu gesellschaftlichen Fragen Stellung bezieht und politische Relevanz
demonstriert. Das diesjährige Wettbewerbsprogramm präsentiert einen spannenden Mix aus etablierten und
neuen Namen, bietet die Gelegenheit, unerwartete Entdeckungen zu machen und zeugt von der Lebendigkeit der heimischen
Filmlandschaft.
Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber: „Das Programm der Diagonale’16 stellt den österreichischen
Film in seiner Vielfalt dar und formuliert ihm gegenüber eine Haltung. Als Festival ist die Diagonale dabei
stets mehr als bloße Filmschau. Sie erzeugt Kontexte, verweist geschichtssensibel auf historische Entwicklungsstränge
und perspektivisch in die Zukunft – in den Kinos, den Foyers, in den Straßen und Gassen von Graz.“
Eröffnet wird die 19. Ausgabe der Diagonale in Graz mit der Weltpremiere von Mirjams Ungers Spielfilm Maikäfer
flieg nach dem autobiografischen Roman von Christine Nöstlinger.
Im Rahmen der Eröffnung wird die unvergleichliche Erni Mangold mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis
2016 gewürdigt.
Die neue Programmreihe Zur Person gibt Einblick in das facettenreiche Portfolio der Produzentin Gabriele Kranzelbinder.
Sie wird persönlich in Graz anwesend sein und in einem Werkstattgespräch Einblicke in ihre Arbeitsweise
geben. Vielfältige Bezüge innerhalb des Programms eröffnet die neue Festivalschiene In Referenz,
die österreichisches Kino mit sich selbst und mit ausgewählten internationalen Positionen in einen Dialog
treten lässt.
Unter dem provokanten Titel „Österreich: zum Vergessen“ umkreisen die filmhistorischen Spezialprogramme von
Österreichisches Filmmuseum, Filmarchiv Austria und SYNEMA erstmals gemeinsam, aber mit verteilten Rollen,
eine zentrale Phase österreichischer Film- und Zeitgeschichte – die Waldheim-Jahre. Dabei wird der Frage nachgespürt,
inwiefern der österreichische Film die Vergessens- und Verdrängungskultur beförderte oder für
diesbezügliche Widersprüche sorgte.
Als disziplinübergreifender Thinktank versteht sich das neu konzipierte Austria Film Meeting, das zwei Tage
lang Strategien entwickelt, wie sich Gleichberechtigung und gesellschaftliche Diversität in Film und Fernsehen
verwirklichen lassen.
Mit dem Fernsehen und seinem Verhältnis zum Kino platziert die Diagonale’16 eines der aktuell meist diskutierten
Medienthemen zentral im Festivalprogramm.
Facts: Das aktuelle Programm umfasst 107 Filme (davon 103 im Wettbewerb) und wurde aus rund 512 Einreichungen aller
Genres und Längen zusammengestellt. 158 Filme zeigt die Diagonale'16 in allen Programmschienen. 68 Filme feiern
in Graz ihre Premiere, 42 davon als Uraufführung. Im Rahmen des Festivals vergeben namhafte Jurys Österreichs
höchst dotierte Filmpreise im Wert von rund € 165.000.
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