Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft
Ende 2015 gegenüber dem Vorquartal zum dritten Mal in Folge um 0,3%. Die Binnennachfrage stützte das
Wachstum (Konsum i. w. S. +0,3%, Bruttoanlageinvestitionen +0,5%), die außenwirtschaftlichen Impulse fielen
hingegen erneut gering aus (Exporte i. w. S. +0,7%, Importe i. w. S. +1,3%). Gegenüber dem Vorjahr war ein
Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,1% zu verzeichnen. Das Ergebnis der WIFO-Schnellschätzung von Ende Jänner
wurde damit bestätigt. Für das gesamte Jahr 2015 ergibt sich unverändert ein Wirtschaftswachstum
von 0,9%.
Die Wirtschaftsleistung nahm in Österreich gemäß der vierteljährlichen volkwirtschaftlichen
Gesamtrechnung des WIFO im IV. Quartal 2015 um 0,3% zu. Gegenüber der WIFO-Schnellschätzung von Ende
Jänner ergab sich nur geringer Revisionsbedarf, das gesamtwirtschaftliche Konjunkturbild für das Jahr
2015 hat sich nicht wesentlich geändert. Im I. Quartal 2015 war die heimische Wirtschaft um 0,2% gewachsen,
im weiteren Jahresverlauf fiel der Anstieg mit jeweils +0,3% geringfügig höher aus (jeweils gegenüber
dem Vorquartal). Insgesamt expandierte die österreichische Wirtschaft 2015 um 0,9%, unter Berücksichtigung
der Zahl der Arbeitstage etwas schwächer (+0,8%).
Die Konsumnachfrage (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck wie z. B. Hilfsorganisationen)
stieg im IV. Quartal 2015 insgesamt um 0,3%, wobei der private Konsum (+0,2%) eine geringere Dynamik aufwies als
der öffentliche Konsum (+0,6%). Bestimmend für die Ausweitung war in beiden Fällen die durch die
Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge induzierte Nachfrage.
Ein positiver Wachstumsbeitrag kam abermals von den Bruttoanlageinvestitionen (IV. Quartal 2015 +0,5%). Die Investitionstätigkeit
wurde damit im gesamten Jahresverlauf schrittweise ausgebaut. Im Jahresdurchschnitt nahmen die Bruttoanlageinvestitionen
gegenüber 2014 um 0,4% zu. Vor allem in Ausrüstungen (Maschinen und Fahrzeuge) wurde mehr investiert
als im Vorjahr, die Bauinvestitionen verbesserten sich schrittweise.
Dämpfend wirkte auf das BIP-Wachstum hingegen der negative Saldo im Außenhandel. Im gesamten Jahr 2015
erhöhte sich die Importnachfrage stärker als die Auslandsnachfrage nach heimischen Waren und Dienstleistungen.
Begünstigt durch die Ausweitung der Ausrüstungsinvestitionen stiegen die Importe i. w. S. im IV. Quartal
2015 gegenüber dem Vorquartal um 1,3% (Warenimporte +1,5%), die Exporte i. w. S. um nur 0,7% (Warenexporte
+0,8%). Neben den Warenexporten entwickelten sich vor allem die Reiseverkehrsexporte gemäß den aktuellen
Daten ungünstiger als in der WIFO-Schnellschätzung Ende Jänner berechnet.
Gemäß der vorliegenden Quartalsrechnung nahm die Wertschöpfung in der Warenproduktion im IV. Quartal
2015 gegenüber der Vorperiode real um 0,5% zu, im Bauwesen um 0,1%. Für das gesamte Jahr 2015 ergibt
sich für die Sachgütererzeugung ein Anstieg von 1,3% gegenüber 2014, für die Bauwirtschaft
aufgrund der trägen Entwicklung zu Jahresbeginn lediglich eine leichte Steigerung. Rückläufig war
im IV. Quartal 2015 im Quartalsabstand die Wertschöpfung in den produzierenden Bereichen Bergbau, Energie-
und Wasserversorgung. Für den Bereich Handel, Kfz weist die Quartalsrechnung aufgrund einer stärkeren
Großhandelsentwicklung (im Einklang mit dem Anstieg der Warenimporte) im IV. Quartal 2015 ein etwas höheres
Ergebnis aus als die WIFO-Schnellschätzung, ebenso für die Bereiche Kredit- und Versicherungswesen sowie
Informations- und Kommunikationsdienstleistungen.
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