Rund 150 Teilnehmende bei „Inverted Classroom & beyond“
St. Pölten (fh) - Mehr als 150 TeilnehmerInnen aus ganz Europa, über 30 Referentinnen und Referenten
sowie eine Vielzahl an Vorträgen und interaktiven Workshops zu aktuellen didaktischen Themenbereichen – so
lautet die positive Bilanz der fünften Konferenz „Inverted Classroom & beyond“, die am 23. und 24. Februar
erstmals in Österreich an der FH St. Pölten ausgetragen wurde. Bei der jährlich stattfindenden Fachtagung
kamen Lehrende sowie Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, um in Vorträgen, Diskussionen
und Workshops den Status quo in der Didaktik zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ideen
und Lehrkonzepte zu entwickeln. Als internationaler Keynote Sprecher konnte der US-amerikanische Lehrer Steve Kelly
gewonnen werden.
Die zweitägige „Inverted Classroom & Beyond“ (ICM) Konferenz wurde gemeinsam mit der Pädagogischen
Hochschule Niederösterreich und der Universität Marburg (D) veranstaltet und richtete sich an Lehrende
aller Schulstufen sowie aus dem Hochschulbereich.
Der erste Konferenztag widmete sich in erster Linie der schulischen Lehre. Steve Kelly, Lehrer für Mathematik
und Wissenschaft aus Michigan, USA, berichtete in seiner Keynote von seinen eigenen Erfahrungen als Lehrer, der
nach 20 Jahren Frontalunterricht beschloss, seine Unterrichtsmethode grundlegend zu wandeln. Um die Erstellung
und den Einsatz von Lernvideos drehten sich die Beiträge von Simone Dinse de Salas von der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg und Anton Bollen von TechSmith. Weitere Workshops umfassten etwa die Möglichkeiten des
Einsatzes von Audience Response Systemen, über die Lehrende Antworten von Schülerinnen und Schülern
einsammeln können, oder die größten Herausforderungen bei der Implementierung von „Inverted Classroom“.
Vielfältige Möglichkeiten auch im Hochschulbereich
An Tag zwei stand der Einsatz moderner Lehrmethoden im Hochschulbereich im Fokus. Laura Lenz vom Zentrum für
Lern- und Wissensmanagement der RWTH Aachen University berichtete von ihren Erfahrungen mit einem sehr umfassenden
Ansatz von Blended Learning, bei dem auch Unternehmenssimulationen und Robotics-Techniken zum Einsatz kommen. Felicitas
Rädel von der TU Darmstadt zeigte anhand praktischer Beispiele auf, dass das Inverted-Classroom-Modell auch
in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen erfolgreich Anwendung finden kann. Auch die Wissensvermittlung
per Video, Strategien zur Einführung des Inverted-Classroom-Modells oder Hemmnisse und Erfolgsfaktoren wurden
gemeinsam erarbeitet und diskutiert.
„Der regelmäßige Austausch von Know-how, Erfahrungswerten und Ideen über die Landesgrenzen hinweg
ist bei der Entwicklung neuer Lehr- und Lernmethoden enorm wichtig. Die Konferenz hat gezeigt, welch hohes Potenzial
in der europäischen Didaktik steckt, aber auch, wohin sie sich künftig noch entwickeln kann“, so Christian
F. Freisleben-Teutscher, Organisator und Fachverantwortlicher für Inverted Classroom an der FH St. Pölten.
Das Inverted-Classroom-Modell
Die Konferenz „Inverted Classroom & beyond“ widmet sich in erster Linie dem Inverted-Classroom-Modell (ICM),
das die klassischen Rollen zwischen Lehrenden und Lernenden zunehmend auflöst: SchülerInnen und Studierende
bekommen verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt, mit denen sie sich individuell von Zuhause aus auf
die anschließenden Präsenzphasen vorbereiten können. In der Präsenzphase liegt der Schwerpunkt
dann auf der Vertiefung der Inhalte, der gemeinsamen Diskussion, dem Ausprobieren, Einüben und Weiterentwickeln.
Dabei wird besonders auf die Dialogorientierung und den didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Medien geachtet.
Der Tagungsband zur ICM-Konferenz kann ab sofort bestellt werden: http://www.ikon.at/Das-Inverted-Classroom-Modell/aID/10113/
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