Kultur und Bildung als Schlüssel zur Integration

 

erstellt am
26. 02. 16
11:00 MEZ

Interkultureller Verständigungsprozess in Gemeinden – "Zukunftslabor Salzburg 20.16" unterstützt zehn "Regionale Zukunftsprojekte"
Salzburg (lk) - Welche Probleme und Herausforderungen gibt es in den Gemeinden in Zusammenhang mit der Integration von Asylwerbenden und Asylberechtigten? Welche Wünsche und Schwierigkeiten haben Ehrenamtliche und Vereine in diesem Zusammenhang? Wie können oder wollen die Migrantinnen und Migranten ihren eigenen Bildungs- und Kulturhintergrund in ihre neue Umgebung einbringen? Diese drei Ebenen betrachtet das Projekt "Querbeet" des Vereins Ikult – Interkulturelle Projekte und Konzepte, das beim Wettbewerb "Zukunftslabor Salzburg 20.16" in der Kategorie "Regionale Zukunftsprojekte" ausgewählt und dessen Verwirklichung mit 20.000 Euro unterstützt wird.

"In ausgewählten Gemeinden sollen Kultur- und Bildungsinteressen von Einheimischen und von neu Zugezogenen erhoben werden. Im Anschluss wird dann bei gemeinsamen Aktivitäten ein interkultureller Verständigungsprozess initiiert. Das könnte beispielsweise ein Fotoworkshop mit Ausstellung ebenso sein wie eine Märchenstunde für Kinder mit syrischen und Pinzgauer Geschichten. Das Miteinander-Reden, das Mehr-über-die-Anderen-Erfahren und das wechselseitige Kennenlernen von Bedürfnissen und Interessen stehen im Mittelpunkt", erzählt Andrea Folie, die gemeinsam mit Katrin Reiter das Querbeet-Konzept ausgearbeitet hat. "Wichtig ist, dass Themen aufgegriffen werden, die gerade in einer Gemeinde aktuell sind, und dass dabei Interkulturalität und gesellschaftliche Vielfalt im Vordergrund stehen. Wir wollen uns an der Schnittstelle zwischen Bildung und Kultur mit dem Thema Integration beschäftigen", so Folie, die auf viel Erfahrung im Bereich der Theater- und Kulturvermittlung verweisen kann. Katrin Reiter ist in der Bildungsberatung tätig.

"Das Konzept ist vor rund einem Jahr entstanden. Ohne diese Unterstützung durch das Zukunftslabor Salzburg 20.16 hätten wir nicht weitermachen können", so Folie. Mittlerweile gibt es Kontakte zur Leader Region Saalachtal und zum Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst der Universität Mozarteum, die an der Umsetzung bzw. Begleitung des Projektes interessiert sind. Auch eine Kooperation mit FS1 (Freies Fernsehen Salzburg) ist angedacht, indem zwei Flüchtlinge aus dem Irak, beide Journalisten, einzelne Querbeet-Aktivitäten dokumentieren.

150.000 Euro für zehn Regionale Zukunftsprojekte
"Querbeet" ist eines von zehn Konzepten, die kürzlich beim 1. Zukunftsdialog in Goldegg als beste "Regionale Zukunftsprojekte" des landesweiten Wettbewerbs "Zukunftslabor Salzburg 20.16" präsentiert wurden. Auch die Mehrheit der anderen ausgewählten Projekte beschäftigt sich mit dem Thema Integration, Inklusion und Abbau von Barrieren.

Mit 20.000 Euro unterstützt werden weiters eine Online-Plattform "Handicap-Guide" zur Vernetzung beeinträchtigter Menschen, ein Projekt im Lungau zur Förderung von aktiver Inklusion von Menschen mit Handicaps in der Wirtschaft, der Aufbau einer Menschenrechtsschule in der Region Pongau und Tennengau und die Einrichtung einer Offenen Kreativwerkstatt für Menschen, die ihr handwerkliches und kreatives Wissen weitergeben möchten. Folgende fünf Projekte werden mit je 10.000 Euro unterstützt: Refugee TV - ein von Flüchtlingen unter professioneller Anleitung gestaltetes Film- und Fernsehmagazin, "Umbrella" – ein Projekt in Hallein zur Integration von jugendlichen Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten und deren Familien, "7Hoch2" – ein Festival für zivile Auftragskunst, "fairMatching" – eine Initiative zur besseren Vernetzung von Migrantinnen und Migranten und Flüchtlingen mit Unternehmen sowie ein mehrsprachig angelegtes Theaterprojekt mit der Absicht, Barrieren vor dem Anderssein und dem Fremden abzubauen.

Innovative, zukunftsweisende und modellhafte Projekte
Beim landesweiten Wettbewerb "Zukunftslabor Salzburg" als Teil von "Salzburg 20.16" waren die Salzburgerinnen und Salzburger eingeladen, sich mit ihren Ideen für die Entwicklung des Bundeslandes Salzburg einzubringen. Es sollten möglichst viele Menschen motiviert und aktiviert werden, sich mit den auf uns zukommenden Herausforderungen zu identifizieren und Lösungsmodelle in den Bereichen Arbeit und Wirtschaft, Soziales und Gemeinden, Kultur und Bildung zu entwickeln. Das Zukunftslabor richtete sich an Privatpersonen und Unternehmen, an Vereine, Kultureinrichtungen, Gemeinden und Schulen.

Gefragt waren in der Kategorie "Regionale Zukunftsprojekte" noch nicht realisierte Projekt-Ideen, die für die künftige Entwicklung ihrer Region und darüber hinaus einen innovativen, zukunftsweisenden und modellhaften Charakter aufweisen, die aber ohne finanzielle Unterstützung oder Förderung nicht realisiert bzw. gestartet werden können.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at