"Wir arbeiten weiter an grenzüberschreitenden
 Verbesserungen"

 

erstellt am
26. 02. 16
11:00 MEZ

LHStvin Felipe und LR Mussner: Arbeitstreffen in Innsbruck mit Rück- und Ausblick
Bozen/Innsbruck (lk) - Der internationale Öffi-Verkehr ist einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Tirol und Südtirol. Das ist gerade angesichts der Versuche, neue Barrieren aufzubauen, ein zentraler Ansatz der beiden für Mobilitätsfragen zuständigen Landesregierungs-Mitglieder, Ingrid Felipe und Florian Mussner. Seit Dezember 2014 gibt es jeden Tag morgens und abends Direktzüge von Innsbruck nach Bozen und von Bozen nach Innsbruck, durch eine Tarifkooperation können hier auch durchgehende Nahverkehrstickets gekauft werden – zuvor mussten Fahrgäste am Brenner aussteigen und ein zusätzliches Ticket lösen. Ebenfalls durch eine Tarifkooperation gelten die Pauschalangebote des Verkehrsverbunds Tirol (VVT), wie das Studierendenticket, das Schul/Lehrplus-Ticket und das SeniorInnenticket auch auf der Pustertalstrecke. Umgekehrt ist der Südtirol-Pass im Pustertal/Drautal bis Lienz und im Wipptal bis Innsbruck gültig. In die Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs investiert das Land Tirol von 2013 bis 2019 circa 3,7 Millionen Euro, das Land Südtirol 4,3 Millionen Euro. Seit Dezember 2015 ist die Verbindung im Dreiländereck der Terra Raetica zwischen Österreich, Italien und der Schweiz deutlich verbessert worden, das schweizerische Scuol ist jetzt im Zwei-Stunden-Takt an Landeck angebunden, die Fahrzeit dadurch von knapp zweieinhalb Stunden auf eineinhalb Stunden verkürzt. Auch das Vinschgau ist durch den neuen Öffi-Takt in der Terra Raetica wesentlich besser ans Inntal angebunden, als das bisher der Fall war.

Verbesserung der Zugverbindungen und bessere Luft als Ziele
Die beiden MobilitätslandesrätInnen wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen, wie sie am 25.02. nach einer gemeinsamen Sitzung in Innsbruck betonten. „Wir setzen darauf, dass die ehemals getrennten Landesteile durch gute Öffi-Verbindungen noch näher zusammenwachsen“, betonen Ingrid Felipe und Florian Mussner unisono. Dabei war beim heutigen Arbeitstreffen die Verbesserung der Direktverbindungen zwischen den drei Landeshauptstädten Innsbruck, Bozen und Trient ebenso Thema, wie gemeinsam notwendigen Maßnahmen zur Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene. „Wir müssen uns hier als sensible Alpenregion noch mehr Gehör verschaffen und die weit von den betroffenen Gebieten entfernten Hauptstädte Wien, Rom, Berlin und Paris in die Pflicht nehmen, damit sie sich mit uns für gute Luft und weniger LKW-Transit einzusetzen“, sagt die Tiroler Mobilitätslandesrätin.

Die drei in der Europaregion zuständigen LandesrätInnen Felipe, Mussner und der Trentiner Landesrat Mauro Gilmozzi haben der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc im März 2015 das von allen drei Regionen unterzeichnete Brenner Memorandum übergeben, in dem unter anderem die Ausarbeitung einer „Alpentransitbörse“ und zahlreiche andere verkehrsverlagernde Maßnahmen angeregt werden (http://bit.ly/1oCwGQs). „Wir brauchen im Güterverkehr gute Alternativen zum LKW und wir brauchen im Individualverkehr gute Alternativen zum PKW und beides kann mit der Bahn nachhaltig erreicht werden. Das steigert die Lebensqualität in allen Landesteilen“, sagt Landesrat Florian Mussner. In Sachen Verlagerung des Güterverkehrs stehen ohnehin bald wieder Konsultationen mit der Europäischen Union an: Nämlich dann, wenn die amtliche Rückmeldung auf das im Dezember eingeleitete Verfahren Tirols zum sektoralen LKW-Fahrverbot kommt. „Da brauchen wir dann genau so viel Solidarität in der Europaregion, wie bei der Kooperation im öffentlichen Verkehr“, so LHStvin Ingrid Felipe abschließend.

 

 

 

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