Rückläufige Mitgliederzahl, doch weiter hohe Bedeutung für Gesellschaft und
Kirche
Wien (kap) - 5.339 Männer und Frauen gehören aktuell den insgesamt 192 katholischen Ordensgemeinschaften
in Österreich an. Das haben die Spitzenvertreter der Ordensgemeinschaften am Mittwoch in Wien im Rahmen einer
Pressekonferenz bekannt gegeben. Tätig sind die Ordensleute vor allem in der Seelsorge aber auch im Sozialbereich,
in der Bildung und Kinderbetreuung, im Krankendienst sowie in Kunst, Kultur und Tourismus. Trotz des kontinuierlichen
Rückganges der Mitgliederzahl gab es auch 2015 wieder Neueintritte: 51 Postulanten und Novizen in den Männer-
und 49 in den Frauenorden.
Exakt 3.643 Frauen leben derzeit in 105 Ordensgemeinschaften in Österreich. Rund 55 Prozent sind über
75 Jahre alt. Der Anteil der unter 40-Jährigen liegt demgegenüber bei rund vier Prozent. Rund jede fünfte
Ordensfrau (18 Prozent) ist zwischen 41 und 65 Jahren alt, 23 Prozent sind zwischen 65 und 75. 2015 vermeldeten
die 105 Gemeinschaften 166 Todesfälle.
Nichtsdestotrotz spielen Ordensfrauen in Kirche und Gesellschaft weiterhin eine wichtige Rolle: 510 Schwestern
wirken in pastoralen Diensten wie etwa in Pfarren oder kirchlichen Bildungshäusern. 420 leben in den mehr
als 30 Klausurorden des Landes, 67 sind vorwiegend im caritativ-sozialen Dienst tätig. Weiters sind 291 Schwestern
im Kranken- und Pflegedienst tätig, 137 arbeiten in Schulen, Horten oder Internaten.
Die Zahl der männlichen Ordensleute liegt in Österreich deutlich unter jener der Ordensfrauen. Mit Stichtag
31. Dezember 2015 lebten und wirkten exakt 1.696 Ordensmänner in 87 Niederlassungen.
Eine herausragende Bedeutung haben die Männerorden vor allem für die Pfarrseelsorge. Fast die Hälfte
der österreichischen Pfarrgemeinden werden von Ordenspriestern betreut. 1.305 der 1.696 Ordensmänner
sind Priester, 391 Ordensbrüder.
Die Altersstruktur verteilt sich ähnlich wie jene in den Frauenorden, allerdings mit einer Ausnahme: der Anteil
der unter 40-jährigen liegt bei den Männerorden mit 16 Prozent deutlich höher als jener in den Frauenorden.
Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind aber auch in den männlichen Ordensgemeinschaften über 75.
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