Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria für Jänner
2016 auf +1,2% (Dezember +1,0%). Damit wies sie den höchsten Wert seit Juli 2015 (+1,2%) auf. Ausschlaggebend
für den Anstieg von 1,0% auf 1,2% waren hauptsächlich die Preisentwicklungen bei Bekleidung und Bewirtungsdienstleistungen.
Hauptpreisdämpfer blieben die Treibstoffe.
Der Index für den Monat Jänner wurde erstmals mit dem Referenzjahr 2015=100 berechnet, die Umstellung
von 2010=100 auf 2015=100 erfolgte mit dem Jahreswechsel (siehe methodische Informationen). Demnach lag der Indexstand
des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) im Jänner 2016 bei 99,8 (Dezember 2015 100,7). Gegenüber dem
Vormonat (Dezember 2015) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,9% zurück.
Teurere Bewirtungsdienstleistungen kompensierten weitgehend billige Treibstoffe
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich
+3,8%; Einfluss: +0,34 Prozentpunkte), wofür vor allem die teureren Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt
+3,9%; Einfluss: +0,3 Prozentpunkte) verantwortlich waren. Beherbergungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich
um 3,1% mehr.
Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 2,1% in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (Einfluss:
+0,23 Prozentpunkte) trugen vor allem Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,6%) sowie Pauschalreisen
(insgesamt +4,9%) bei.
Die durchschnittliche Teuerung in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" betrug
+2,2% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich hier höhere Preise für
Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +2,1%).
Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" verteuerte sich im Jahresabstand um durchschnittlich 2,5%
(Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Im Dezember hatte das Plus noch bei 0,4% gelegen (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte).
Der übliche Preisverfall von Dezember auf Jänner (Winterschlussverkauf) im Segment "Bekleidung"
fiel heuer deutlich geringer aus als im Jahr davor, woraus sich im Jänner 2016 eine Jahresveränderungsrate
von +3,6% (Einfluss: +0,143 Prozentpunkte) ergab (statistischer Basiseffekt). Im Dezember 2015 hatte sich "Bekleidung"
nur um 0,6% verteuert, der Einfluss lag bei +0,03 Prozentpunkten. Schuhe verbilligten sich im Jänner um 0,8%
(Dezember -0,7%).
In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 0,7% (Einfluss:
+0,11 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen insgesamt um 2,4%, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich
durchschnittlich um 1,1%. Die weiterhin negative Tendenz bei den Heizölpreisen (-21,2%) beeinflusste erneut
die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich -2,7%; Gas -0,8%, Fernwärme -0,8%, feste
Brennstoffe +1,9% und Strom +0,8%).
Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 0,6% in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) trugen nahezu ausschließlich die teurer gewordenen Nahrungsmittel bei (insgesamt
+0,8%; Obst +6,2%, Fleisch +1,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,0%, Gemüse +0,5%; jedoch Milch, Käse
und Eier insgesamt -1,5%). Alkoholfreie Getränke verbilligten sich durchschnittlich um 0,4%.
Die Preise in der Ausgabengruppe "Verkehr" gingen durchschnittlich um 1,7% zurück (Einfluss: -0,22
Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die erneut als wesentlichste Preisdämpfer
wirkten. Auch hier war der Einfluss des statistischen Basiseffekts zu beobachten: Obwohl im Jänner 2016 das
Preisniveau der Treibstoffe unter jenem von Dezember 2015 lag, fiel die Verbilligung im Jahresabstand für
den Jänner 2016 (-9,8%; Einfluss: -0,33 Prozentpunkte) etwas kleiner aus als für den Dezember 2015 (-10,9%),
da im Jänner 2015 die Treibstoffpreise deutlich gefallen waren. Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel
stiegen um 2,6%.
Inflation gegenüber Dezember 2015: -0,9%
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-12,8%; Einfluss: -0,73 Prozentpunkte). Verursacht wurde dieser Preisrutsch vom saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes.
Bekleidungsartikel verbilligten sich deshalb gegenüber Dezember 2015 um insgesamt um 15,0% und Schuhe um 9,2%.
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(durchschnittlich +0,8%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Verteuerungen bei Versicherungsdienstleistungen
(insgesamt +0,9%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2016: +1,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015, neue Indexreihe
mit dem Basisjahr 2015=100, siehe methodische Informationen) lag im Jänner bei 99,82 (Dezember 100,95). Die
harmonisierte Inflationsrate betrug +1,4% (Dezember +1,1%); der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten resultiert
aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Starke Teuerungen in der
Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten
den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Auch höhere Kosten für Flugtickets sowie für Freizeit-
und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI gegenüber
dem VPI steigen. Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften
hingegen den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile
im HVPI als im VPI) verminderten zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter
deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen
Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,9%. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der
einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
verringerte sich im Jahresabstand um 0,5%.
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