Inflation stieg im Jänner 2016 auf 1,2%

 

erstellt am
25. 02. 16
11:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria für Jänner 2016 auf +1,2% (Dezember +1,0%). Damit wies sie den höchsten Wert seit Juli 2015 (+1,2%) auf. Ausschlaggebend für den Anstieg von 1,0% auf 1,2% waren hauptsächlich die Preisentwicklungen bei Bekleidung und Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreisdämpfer blieben die Treibstoffe.

Der Index für den Monat Jänner wurde erstmals mit dem Referenzjahr 2015=100 berechnet, die Umstellung von 2010=100 auf 2015=100 erfolgte mit dem Jahreswechsel (siehe methodische Informationen). Demnach lag der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) im Jänner 2016 bei 99,8 (Dezember 2015 100,7). Gegenüber dem Vormonat (Dezember 2015) ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,9% zurück.

Teurere Bewirtungsdienstleistungen kompensierten weitgehend billige Treibstoffe
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,8%; Einfluss: +0,34 Prozentpunkte), wofür vor allem die teureren Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,9%; Einfluss: +0,3 Prozentpunkte) verantwortlich waren. Beherbergungsdienstleistungen kosteten durchschnittlich um 3,1% mehr.

Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 2,1% in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte) trugen vor allem Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,6%) sowie Pauschalreisen (insgesamt +4,9%) bei.

Die durchschnittliche Teuerung in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" betrug +2,2% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich hier höhere Preise für Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +2,1%).

Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" verteuerte sich im Jahresabstand um durchschnittlich 2,5% (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Im Dezember hatte das Plus noch bei 0,4% gelegen (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte). Der übliche Preisverfall von Dezember auf Jänner (Winterschlussverkauf) im Segment "Bekleidung" fiel heuer deutlich geringer aus als im Jahr davor, woraus sich im Jänner 2016 eine Jahresveränderungsrate von +3,6% (Einfluss: +0,143 Prozentpunkte) ergab (statistischer Basiseffekt). Im Dezember 2015 hatte sich "Bekleidung" nur um 0,6% verteuert, der Einfluss lag bei +0,03 Prozentpunkten. Schuhe verbilligten sich im Jänner um 0,8% (Dezember -0,7%).

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 0,7% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen insgesamt um 2,4%, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,1%. Die weiterhin negative Tendenz bei den Heizölpreisen (-21,2%) beeinflusste erneut die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich -2,7%; Gas -0,8%, Fernwärme -0,8%, feste Brennstoffe +1,9% und Strom +0,8%).

Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 0,6% in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) trugen nahezu ausschließlich die teurer gewordenen Nahrungsmittel bei (insgesamt +0,8%; Obst +6,2%, Fleisch +1,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,0%, Gemüse +0,5%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -1,5%). Alkoholfreie Getränke verbilligten sich durchschnittlich um 0,4%.

Die Preise in der Ausgabengruppe "Verkehr" gingen durchschnittlich um 1,7% zurück (Einfluss: -0,22 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffpreise, die erneut als wesentlichste Preisdämpfer wirkten. Auch hier war der Einfluss des statistischen Basiseffekts zu beobachten: Obwohl im Jänner 2016 das Preisniveau der Treibstoffe unter jenem von Dezember 2015 lag, fiel die Verbilligung im Jahresabstand für den Jänner 2016 (-9,8%; Einfluss: -0,33 Prozentpunkte) etwas kleiner aus als für den Dezember 2015 (-10,9%), da im Jänner 2015 die Treibstoffpreise deutlich gefallen waren. Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel stiegen um 2,6%.

Inflation gegenüber Dezember 2015: -0,9%
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -12,8%; Einfluss: -0,73 Prozentpunkte). Verursacht wurde dieser Preisrutsch vom saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes. Bekleidungsartikel verbilligten sich deshalb gegenüber Dezember 2015 um insgesamt um 15,0% und Schuhe um 9,2%.

Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +0,8%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Verteuerungen bei Versicherungsdienstleistungen (insgesamt +0,9%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2016: +1,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015, neue Indexreihe mit dem Basisjahr 2015=100, siehe methodische Informationen) lag im Jänner bei 99,82 (Dezember 100,95). Die harmonisierte Inflationsrate betrug +1,4% (Dezember +1,1%); der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Starke Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Auch höhere Kosten für Flugtickets sowie für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI gegenüber dem VPI steigen. Preisrückgänge bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI. Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten zusätzlich den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,9%. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 0,5%.

 

 

 

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