AIT Innovation Systems Department veröffentlicht aktualisierten Länderbericht zu
Österreich
Wien (ait) - Im Rahmen der Studie “Internationalisation of business investments in R&D and analysis
of their economic impact” veröffentlichte das Innovation Systems Department des AIT – Austrian Institute of
Technology kürzlich einen aktualisierten Länderbericht zu Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen
am Standort Österreich.
„Unternehmen betreiben Forschung und Entwicklung nicht nur im Herkunftsland, sondern auch zunehmend an ausländischen
Standorten“, so Projektleiter Bernhard Dachs zu den Ergebnissen und erklärt weiter: „Österreich hat in
den vergangenen Jahrzehnten von dieser steigenden Internationalisierung von Forschung und Entwicklung außerordentlich
profitiert.“ In Österreich machen die Ausgaben von multinationalen Unternehmen in ausländischem Besitz
in Forschung und Entwicklung (F&E) mittlerweile mehr als die Hälfte der gesamten F&E-Ausgaben des
Unternehmenssektor aus, ein außerordentlich hoher Wert im internationalen Vergleich. In Europa wird Österreich
hier nur von Irland (71%), Belgien (66%) und Israel (65%) übertroffen. Große Länder wie Frankreich
(27%), Deutschland (26%), aber auch Finnland (14%) liegen deutlichen hinter Österreich.
Negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise überwunden?
Die F&E-Aktivitäten ausländischer Unternehmen waren seit 1995 ein wesentlicher Motor für die
Steigerung der heimischen F&E-Quote. Aufgrund der Wirtschaftskrise 2008/09 stotterte dieser Motor allerdings.
Die F&E-Ausgaben auslandskontrollierter Unternehmen wuchsen seit 2009 durchwegs langsamer als jene inländischer
Unternehmen. Seit 2011 zeigt sich jedoch eine Trendumkehr: Ausländische multinationale Unternehmen investieren
wieder deutlich mehr in Forschung und Entwicklung am Standort Österreich.
Zwischen 2004 und 2013 steigerten ausländische Unternehmen ihre F&E-Ausgaben in Österreich von 1,6
Mrd. auf über 3,4 Mrd. Euro. Krisenbedingt war dabei der Anstieg der F&E-Ausgaben ausländischer Unternehmen
von 2007 bis 2009 deutlich langsamer (+2,4%) als in den Jahren vor 2007. Das Wachstum beschleunigte sich im Zeitraum
2009 bis 2011 (7,7%), aber erst zwischen 2011 und 2013 (+20,5%) finden sich Steigerungsraten wie vor der Krise.
„Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass Österreich seine Position als attraktiver Forschungsstandort
noch immer im internationalen Wettbewerb behaupten kann“, so Bernhard Dachs.
Interesse von außereuropäischen Unternehmen, in Österreich zu F&E zu betreiben
Noch immer sind deutsche und Schweizer Firmen die wichtigsten ausländischen Betreiber von F&E in Österreich.
Ihr Anteil an den gesamten F&E-Ausgaben ausländischer Unternehmen liegt bei 47% (D) bzw. 11,7% (CH). Aber
auch nicht-europäische Firmen haben eine starke F&E-Präsenz in Österreich aufgebaut, allen voran
US-amerikanische und kanadische Firmen mit Anteilen von 15,4% (USA) bzw. 8,7% (CAN). Eine neue Investorengruppe
sind Firmen aus den „emerging markets“. Chinesische Firmen etwa gaben 2013 86 Mio. Euro für F&E in Österreich
aus.
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