LH Pröll: „Bereitschaft Eigeninitiative zu zeigen“ – Preisverleihung des Projektwettbewerbs
2015
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Festveranstaltung im NÖ Landtagssaal verlieh Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll am 23.02. die Preise an die Gewinner des Projektwettbewerbs 2015 der NÖ Dorf- und Stadterneuerung.
Diesen bezeichnete er als „Höhepunkt in einer Dorferneuerungs-Periode“, denn damit werde „die gesamte breite
Palette der Dorferneuerungs-Aktivität“ sichtbar. „Das überzeugendste ist die Tat“, betonte der Landeshauptmann,
dass das Hinaustragen der Projekte und das Überzeugen-können durch gute Beispiele eine wesentliche Facette
der Dorf- und Stadterneuerung sei.
Die Preisverleihung sei auch ein „Dankeschön“, so Landeshauptmann Pröll. „Wir sind in eine Zeit hineingewachsen,
in der die Menschen wenig bereit sind, für andere zu gestalten“. Der Projektwettbewerb sei damit „ein Gegentrend
zum Trend der Zeit“. Die Dorf- und Stadterneuerung sei bereits über viele Jahrzehnte erfolgreich und etwas,
das so erfolgreich sei, müsse man fortsetzen, betonte Pröll, dass der Abend „ein Motivator, um den erfolgreichen
Weg fortzusetzen“ sein solle. Man habe es geschafft, in den zurückliegenden 30 Jahren „ein Netzwerk zu knüpfen,
von dem wir sagen können, dass es tragfähig ist“, so Pröll.
Das Geheimnis, dass die Dorf- und Stadterneuerung zur größten Bürgerbewegung des Landes geworden
sei, sei „die Bereitschaft Eigeninitiative zu zeigen“, so der Landeshauptmann. Die Arbeits- und Lebenswelten hätten
sich geändert, wichtig sei, dass die Menschen sensibel orten und verspüren, was sich verändert habe,
„um eine attraktive Heimat zu gestalten“. Das Jahr 2016 der Dorf- und Stadterneuerung beginne mit einem Höhepunkt
– der Preisverleihung des Projektwettbewerbes. Alle zwei Jahre gebe es außerdem den Ideenwettbewerb, „der
die Grundlage für den heutigen Abend ist“, so Pröll. Er freue sich auch, dass die Aktion „Stolz auf unser
Dorf“ mit sozialem Schwerpunkt fortgesetzt werde, so Pröll. Jemand der seine ureigensten Wurzeln spüren
könne, der könne auch mit einem entsprechenden Selbstbewusstsein gestalten und offen anderen Kulturen
begegnen, so der Landeshauptmann.
Obfrau ÖkR Maria Forstner betonte, dass die Preisverleihung bedeute, „einmal nachzudenken, wie viele tolle
Projekte es in den vergangenen zwei Jahren gegeben hat“ und darüber, wie viele Menschen dahinter steckten
und wie viel Zeit diese aufgewendet hätten. „Wir sind stolz auf jede Gemeinde, die sich engagiert“, so Forstner.
Zur Skulptur, entworfen von Sabine Funk-Müller, die den Preisträgern überreicht wurde, sagte Forstner:
„Diese Skulptur gibt es seit Anfang des Wettbewerbs.“ Die Skulptur sei aus dem Material Glas, durch Glas könne
man durchsehen, man habe den Weitblick, könne damit aber auch kleine Dinge sehen. Die Farben der Skulptur
seien jene der Dorf- und Stadterneuerung – nur getauscht. Das zeige: „Das Dorf kann ohne Stadt nicht und die Stadt
kann nicht ohne Dorf.“
Jurymitglied Baudirektor DI Peter Morwitzer berichtete von einer „Fülle an unterschiedlichen Kategorien, mit
denen sich die Jury auseinanderzusetzen hatte. „Jedes einzelne Projekt hat gezeigt, dass dahinter eine Fülle
an Menschen steckt, die sich für die Allgemeinheit engagieren“, so Morwitzer. NV-Generaldirektor Dr. Hubert
Schultes, selbst Jurymitglied, betonte, wie vielfältig die Projekte und wie schwierig die Entscheidung gewesen
sei. Die NÖ Versicherung sei deshalb gerne als Sponsor beim Wettbewerb dabei, weil es ein großes Anliegen
sei, etwas zurückzugeben, da die NÖ Versicherung großes Vertrauen der Menschen und der Gemeinden
in diesem Land genieße, so Schultes.
In der Kategorie Soziale Dorferneuerung ging der erste Platz an den Dorfverein Lebendiges Ornding (unter 1.000
Einwohner) für ihr Orndinger Dorfbuch „Uarndlinga dazöhn“ sowie an die Marktgemeinde Perchtoldsdorf (über
1.000 Einwohner) für das „PEKIZ – Perchtoldsdorfer Eltern-Kindzentrum“. In der Kategorie Bildung, Freizeit
und Kultur gewannen der Dorferneuerungsverein Waldkirchen (unter 1.000 Einwohner) mit ihrer „Schatzsuche mit Käpt'n
Dros“ sowie der Verein Stadterneuerung Ebreichsdorf, die Dorferneuerung Weigelsdorf, die PTS-NNÖMS Ebreichsdorf
und die Stadtgemeinde Ebreichsdorf (über 1.000 Einwohner) mit ihrem Projekt „Kochen der Kulturen – wie essen
wir, wie feiern wir“. In der Kategorie Neue Dorf- und Stadtökonomie holten sich der Dorferneuerungsverein
Sparbach (unter 1.000 Einwohner) mit dem Sparbacher Apfelsaft und die Marktgemeinde Kirchberg/Pielach (über
1.000 Einwohner) mit der „Dirndlrunde mit Aussichtsplattform“ den Sieg.
In der Kategorie Siedeln, Bauen, Wohnen gewannen die Gemeinde Parbasdorf (unter 1.000 Einwohner) mit dem Gemeindezentrum
Parbasdorf und die Marktgemeinde Traisen (über 1.000 Einwohner) mit der Kommunikationsdrehscheibe Rathausplatz
Traisen. In der Kategorie Klimaschutz, Mobilität, Umwelt holten sich die Marktgemeinde St. Leonhard/Hornerwald
(unter 1.000 Einwohner) mit dem Projekt „St. Leonhard teilt ein Elektroauto“ und die Dorferneuerung Krumbach (über
1.000 Einwohner) mit „E-Mobil Krumbach“ den Sieg. In der sechsten Kategorie, Ganzheitlichkeit – dieses Jahr unter
dem Motto „offen sein“ – ging der erste Platz an die Marktgemeinde Kirchberg/Pielach. Damit wurde die Gemeinde
auserwählt, das Land Niederösterreich beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2016 zu vertreten.
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