LH Platter richtet Appell an Italien: Flüchtlingsmaßnahmen weit südlich des
Brenners
Rom/Innsbruck (lk) - LH Günther Platter, LH Ugo Rossi (Trentino) und LH Arno Kompatscher (Südtirol)
sprachen am 22.02. in Rom beim italienischen Innenminister Angelino Alfano vor: Dabei richtete LH Platter gemeinsam
mit seinen Amtskollegen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino einen deutlichen Appell an den Minister,
dass das Grenzmanagement von Italien weit südlich des Brenners vonstattengehen solle.
Alfano: Hotspots in Italien bis Ende März
Minister Alfano stellte daraufhin in Aussicht, dass an den Südgrenzen Italiens bis Ende März Hotspots
errichtet und alle Flüchtlinge registriert werden. Darüber hinaus sicherte er eine gute Kooperation mit
der italienischen Polizei zu. Dies wurde von den drei Landeshauptleuten mit Wohlwollen aufgenommen, dennoch „werden
wir uns als Euregio genau anschauen, wie die Maßnahmen umgesetzt werden“, so LH Platter. Ein Jahr wie 2015
dürfe sich nämlich nicht wiederholen. „Wir hatten 90.000 Asylanträge. Nun ist die Wahrscheinlichkeit
groß, dass sich die Fluchtrouten über Italien in den Norden verlagern: Der Brenner wird dann zum Flaschenhals
und das will niemand“, warnte der Tiroler Landeshauptmann.
LH Platter sprach sich auch für eine zivil-militärische EU-Mission aus, um Italien bei der Sicherung
der Außengrenzen zu unterstützen. „Hier braucht es die Initiative des Europäischen Rates“, so LH
Platter. Österreich habe nun Kontrollen an den Grenzen beschlossen. „Wir wollen keine Grenzkontrollen zwischen
Tirol und Südtirol – aber die EU hat unser Land durch ihr Nichthandeln dazu gezwungen“, ist LH Platter überzeugt.
„Deshalb unterstütze ich diese Maßnahmen auch.“
Appell an Verantwortung aller EU-Staaten
Einigkeit zwischen den Landeshauptleuten und Minister Alfano bestand dahingehend, dass die betroffenen Mitgliedsstaaten
Österreich, Italien, Deutschland oder Schweden von der Europäischen Union nicht im Stich gelassen werden
dürfen. LH Platter mahnte dazu eindringlich: „Diese Flüchtlingskrise können nicht vier von 28 EU-Staaten
alleine stemmen. Ich bin ein großer Befürworter der Europäischen Union, aber sie muss zu ihrer
Verantwortung stehen, ansonsten wird sie scheitern.“
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