Mit Reformen zurück auf einen robusten Wachstumspfad – Sery-Froschauer: “Schwache Konjunktur
bremst die österreichische Werbewirtschaft“
Wien (pwk) - Die Indikatoren des WIFO-Werbeklimaindex signalisieren, dass sich die Werbekonjunktur auch
über den Jahreswechsel sehr verhalten entwickelt hat. Die gedämpften Erwartungen der im WIFO-Werbeklima
befragten Unternehmen lassen auch im ersten Halbjahr 2016 keine stärkere Dynamik erwarten. „Es ist zu befürchten,
dass die leichte Zuversicht zu Jahresbeginn 2016 als Konsequenz der aktuellen Verlangsamung der weltweiten Konjunktur
sich im Lauf des Jahres zerstreuen wird.“ Das sind für Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbandes
Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Erkenntnisse aus der aktuellen
Jänner-Erhebung des WIFO-Werbeklimaindex. Sie fordert weniger Belastungen und weniger Bürokratie für
die Unternehmen. “Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung unser Forderungspaket umsetzt. Dazu zählen
die Einführung der Werbeausgaben-Zuwachsprämie und gezielte Investitionsanreize. Um wieder mehr zu investieren,
brauchen unsere Mitgliedsunternehmen mehr Vertrauen in die Rahmenbedingungen sowie
- eine wirtschaftsorientierte Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung
- mehr Rechtssicherheit bei der Abgrenzung Selbständige/Unselbständige
in der Sozialversicherung
- keine neuen gesetzlichen Werbebeschränkungen und Verbote
- und die Weiterentwicklung des digitalen Marktplatzes Österreich (z.B. Selbstregulierung
für Online-Werbung)
Werbekonjunktur verliert an Dynamik
Die Unternehmen der Kommunikationsbranche bewerten ihre aktuelle Situation und die Entwicklung in den vergangenen
Monaten verhalten", kommentiert Werner Hölzl, Ökonom des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts
(WIFO), den aktuellen Werbeklimaindex. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen, der eine Komponente des WIFO-Werbeklimaindex
bildet und die Fragen nach der derzeitigen Situation sowie nach der rezenten Entwicklung zusammenfasst, spiegelt
dies wider: mit +19 Punkten fällt das Ergebnis zwar besser aus als in vielen anderen Branchen, ist aber für
die dynamische Werbebranche die Indikation einer schwachen Konjunkturentwicklung. Insbesondere die Beurteilung
der aktuellen Geschäftslage und ihrer rezenten Entwicklung fallen zurückhaltend aus. Auch die Nachfrage
nach Dienstleistungen der Werbung und Marktkommunikation konnte in den letzten Monaten kaum zulegen und auch die
Auftragsbücher geben das ungünstige konjunkturelle Umfeld wieder: Nur mehr 2/3 der Unternehmen melden
ausreichende oder sogar mehr als ausreichende Auftragsbestände. Bereits jeder dritte Unternehmer gab im Jänner
2016 an, sich mit einer unzureichenden Auftragslage konfrontiert zu sehen.
Blick nach vorne: Gedämpfte Erwartungen
„Wir gehen von einer, im historischen Vergleich nur verhaltenen Entwicklung der Werbekonjunktur 2016 aus“,
skizziert Sery-Froschauer den Konjunkturausblick des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation für das laufende
Jahr. Zwar fallen die Nachfrageerwartungen und die Einschätzungen der Geschäftslageentwicklung in den
kommenden 6 Monaten tendenziell optimistisch aus, aber „damit bleibt die Werbewirtschaft weiterhin deutlich zurückhaltender
als in guten konjunkturellen Phasen“, interpretiert Hölzl die unternehmerischen Erwartungen der österreichischen
Werbewirtschaft. Er geht auch davon aus, dass die unternehmerischen Erwartungen der Werbewirtschaft inzwischen
weiter an Optimismus eingebüßt haben, „weil die jüngsten Informationen zur Abkühlung der internationalen
Konjunktur zeitlich bedingt in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt sind.“
Mit Reformen auf robusten Wachstumspfad zurückfinden
"Die schwache heimische Konjunktur wirkt sich auch negativ auf die Investitionen privater und öffentlicher
Auftraggeber in ihre Kommunikation aus. Dies macht unseren Werbeunternehmen schwer zu schaffen", kommentiert
Fachverbandsobfrau Sery-Froschauer die Analyse des WIFO. „Was der Werbe- und Medienstandort Österreich braucht,
ist eine wachsende, dynamische Wirtschaft. Nur prosperierende Unternehmen haben die Mittel um in eine professionelle
Kommunikation zu investieren. Eine Wirtschaftspolitik, die den österreichischen Unternehmen Fesseln anlegt,
wirft auch der österreichischen Kommunikationsbranche Prügel zwischen die Beine. Damit behindert Sie
das Wachstum einer personalintensiven Branche, die Arbeitsplätze für viel mehr hochqualifizierte Menschen
schaffen könnte“, fasst Angelika Sery-Froschauer die Forderungen der österreichischen Kommunikationswirtschaft
an die Politik zusammen.
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