Tiroler Wintertourismus bilanziert
 zur Saisonhalbzeit besser als erwartet

 

erstellt am
23. 02. 16
11:00 MEZ

Neuer Höchstwert bei den Ankünften, leichter Rückgang bei den Nächtigungen
Innsbruck (tirolwerbung) - Gemessen an Ankünften und Übernachtungen hat der Tiroler Tourismus die Herausforderungen der ersten Winterhälfte mit warmen Temperaturen und wenig Schneefall gut gemeistert. Im Zeitraum November 2015 bis Jänner 2016 sind so viele Gäste nach Tirol gekommen wie noch nie. 2,6 Millionen Ankünfte entsprechen einem Plus von 50.000 (+2,0%) gegenüber dem bisherigen Höchstwert im Vorjahr. Die Nächtigungen sind hingegen um 70.000 (-0,6%) auf 11,1 Millionen zurückgegangen. Damit ist auch die Aufenthaltsdauer weiterhin rückläufig. Die Gäste sind im Schnitt 4,2 Tage in Tirol geblieben nach 4,3 im Vorjahr.

Maßgeblich verantwortlich für dieses Ergebnis ist die erfolgreiche Entwicklung der deutschen Gäste im Jänner: Deren Nächtigungen sind alleine in diesem Monat um 220.000 (+6,9%) auf 3,4 Millionen gewachsen, die Ankünfte um 56.000 (+8,4%) auf 720.000. Insgesamt weist die Statistik in der bisherigen Wintersaison für den mit Abstand wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland 1,4 Millionen Gäste (+30.000, +2,3%) und 6 Millionen Nächtigungen (+63.000, +1,1%) aus. Damit entfällt mehr als jede zweite Nächtigung auf Deutsche. Besonders gepunktet hat Tirol bei Urlaubern aus Baden-Württemberg, deren Weihnachtsferien heuer statt bis 6. Jänner bis zum 10. Jänner dauerten. Zusätzlich haben weitere Gäste aus Deutschland die beiden Fenstertage am 7. und 8. Jänner für eine Verlängerung des Urlaubs bis zum Wochenende nach Dreikönig genutzt. Ebenfalls positiv hat sich der Heimmarkt entwickelt. Gäste aus Österreich legten um 11.000 (+3,8%) auf 291.000 zu, ihre Übernachtungen stiegen um 18.000 (+2,3%) auf 790.000. Ein besonders großes Plus verzeichnete der italienische Markt. Mit einem Wachstum um 11.000 Gäste (+11,8%) auf 101.000 wurde erstmals ein sechsstelliges Ergebnis erzielt. Die Übernachtungen stiegen um 28.000 (+13,7%) auf 237.000. Neben der weiterhin steigenden Attraktivität der Christkindlmärkte inklusive einer günstigen Feiertagslage rund um den 8. Dezember war dafür auch der Schneemangel in Italien ausschlaggebend.

Neuerlicher Rückgang in Russland
Durchwachsen präsentiert sich die Entwicklung am Markt Niederlande:
193.000 Ankünfte bedeuten ein Minus von 4.700 (-2,4%), 1,1 Millionen Nächtigungen einen Rückgang um 31.000 (-2,8%). Bei den Schweizer Gästen steht einem Verlust bei den Nächtigungen um 45.000 (-8,1%) auf 500.000 ein Zuwachs bei den Ankünften um 5.000 (+3,5%) auf 146.000 gegenüber. Hier hat es unter anderem in einigen Kantonen eine Verschiebung bei den Sportferien gegenüber dem Vorjahr gegeben, sodass die Ankünfte in den Jänner fielen, der Großteil der Übernachtungen allerdings im Februar erzielt wird. Deutliche Rückgänge gab es neuerlich am russischen Markt, wo absolut betrachtet die größten Einbußen zu verzeichnen waren. Die Ankünfte verloren um 10.000 (-25,2%) auf 31.000, die Nächtigungen um 82.000 (-28,5%) auf 205.000. Hauptgrund ist nach wie vor der schwache Rubel, der während der laufenden Wintersaison neuerlich an Wert eingebüßt hat und den Tirol-Urlaub für Russen sehr teuer macht.

Landeshauptmann Platter lobt Betriebe
Angesichts der schwierigen Wetterbedingungen im heurigen Winter zeigt sich Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter mit der bisherigen Saisonbilanz sehr zufrieden: „Es ist der guten Arbeit der heimischen Tourismusbetriebe, den vielen gelungenen Werbemaßnahmen und Veranstaltungen sowie einer vorteilhaften Ferienkonstellation zu verdanken, dass die Zahlen besser ausgefallen sind als erwartet. Insbesondere die Seilbahnunternehmen haben dank intensiver Arbeit und technischer Beschneiung vielerorts wirklich gute Pistenbedingungen geschaffen. Schließlich kommen mehr als 80 Prozent der Wintergäste zum Skifahren zu uns.“ Gleichzeitig lobt Platter das wachsende Winterangebot abseits der Piste, das sich ebenfalls bezahlt gemacht habe.

Alternative Angebote werden wichtiger
„Die Gäste legen vermehrt Wert auf Themen wie Erholung in der Natur, Kulinarik und Wellness“, ergänzt Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter. „Das haben unsere Touristiker frühzeitig erkannt und entsprechende Angebote zusätzlich zum Skifahren forciert.“ Dieses „Skifahren plus“ sei gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels wichtig. „Die Menschen werden immer älter und wollen im Alter aktiv sein. Aber den ganzen Tag auf Ski zu stehen, ist ihnen zu viel. Außerdem sind die Lifte heute viel leistungsfähiger. Dadurch ist es möglich, in kürzerer Zeit gleich viel Ski zu fahren wie früher an einem ganzen Tag. Somit bleibt mehr Zeit für Anderes.“ Ein Wermutstropfen in dieser guten Halbzeitbilanz seien allerdings die wetterbedingten Umsatzeinbußen, welche in manchen Gebieten erheblich sein dürften.

Mit den Monaten Februar bis April steht die wichtigere Saisonhälfte übrigens noch bevor. Insgesamt machen die Nächtigungen von November bis Jänner im Schnitt nämlich 43 Prozent der Wintersaison aus.

 

 

 

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