Neuer Höchstwert bei den Ankünften, leichter Rückgang bei den Nächtigungen
Innsbruck (tirolwerbung) - Gemessen an Ankünften und Übernachtungen hat der Tiroler Tourismus
die Herausforderungen der ersten Winterhälfte mit warmen Temperaturen und wenig Schneefall gut gemeistert.
Im Zeitraum November 2015 bis Jänner 2016 sind so viele Gäste nach Tirol gekommen wie noch nie. 2,6 Millionen
Ankünfte entsprechen einem Plus von 50.000 (+2,0%) gegenüber dem bisherigen Höchstwert im Vorjahr.
Die Nächtigungen sind hingegen um 70.000 (-0,6%) auf 11,1 Millionen zurückgegangen. Damit ist auch die
Aufenthaltsdauer weiterhin rückläufig. Die Gäste sind im Schnitt 4,2 Tage in Tirol geblieben nach
4,3 im Vorjahr.
Maßgeblich verantwortlich für dieses Ergebnis ist die erfolgreiche Entwicklung der deutschen Gäste
im Jänner: Deren Nächtigungen sind alleine in diesem Monat um 220.000 (+6,9%) auf 3,4 Millionen gewachsen,
die Ankünfte um 56.000 (+8,4%) auf 720.000. Insgesamt weist die Statistik in der bisherigen Wintersaison für
den mit Abstand wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland 1,4 Millionen Gäste (+30.000, +2,3%) und 6 Millionen
Nächtigungen (+63.000, +1,1%) aus. Damit entfällt mehr als jede zweite Nächtigung auf Deutsche.
Besonders gepunktet hat Tirol bei Urlaubern aus Baden-Württemberg, deren Weihnachtsferien heuer statt bis
6. Jänner bis zum 10. Jänner dauerten. Zusätzlich haben weitere Gäste aus Deutschland die beiden
Fenstertage am 7. und 8. Jänner für eine Verlängerung des Urlaubs bis zum Wochenende nach Dreikönig
genutzt. Ebenfalls positiv hat sich der Heimmarkt entwickelt. Gäste aus Österreich legten um 11.000 (+3,8%)
auf 291.000 zu, ihre Übernachtungen stiegen um 18.000 (+2,3%) auf 790.000. Ein besonders großes Plus
verzeichnete der italienische Markt. Mit einem Wachstum um 11.000 Gäste (+11,8%) auf 101.000 wurde erstmals
ein sechsstelliges Ergebnis erzielt. Die Übernachtungen stiegen um 28.000 (+13,7%) auf 237.000. Neben der
weiterhin steigenden Attraktivität der Christkindlmärkte inklusive einer günstigen Feiertagslage
rund um den 8. Dezember war dafür auch der Schneemangel in Italien ausschlaggebend.
Neuerlicher Rückgang in Russland
Durchwachsen präsentiert sich die Entwicklung am Markt Niederlande:
193.000 Ankünfte bedeuten ein Minus von 4.700 (-2,4%), 1,1 Millionen Nächtigungen einen Rückgang
um 31.000 (-2,8%). Bei den Schweizer Gästen steht einem Verlust bei den Nächtigungen um 45.000 (-8,1%)
auf 500.000 ein Zuwachs bei den Ankünften um 5.000 (+3,5%) auf 146.000 gegenüber. Hier hat es unter anderem
in einigen Kantonen eine Verschiebung bei den Sportferien gegenüber dem Vorjahr gegeben, sodass die Ankünfte
in den Jänner fielen, der Großteil der Übernachtungen allerdings im Februar erzielt wird. Deutliche
Rückgänge gab es neuerlich am russischen Markt, wo absolut betrachtet die größten Einbußen
zu verzeichnen waren. Die Ankünfte verloren um 10.000 (-25,2%) auf 31.000, die Nächtigungen um 82.000
(-28,5%) auf 205.000. Hauptgrund ist nach wie vor der schwache Rubel, der während der laufenden Wintersaison
neuerlich an Wert eingebüßt hat und den Tirol-Urlaub für Russen sehr teuer macht.
Landeshauptmann Platter lobt Betriebe
Angesichts der schwierigen Wetterbedingungen im heurigen Winter zeigt sich Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent
Günther Platter mit der bisherigen Saisonbilanz sehr zufrieden: „Es ist der guten Arbeit der heimischen Tourismusbetriebe,
den vielen gelungenen Werbemaßnahmen und Veranstaltungen sowie einer vorteilhaften Ferienkonstellation zu
verdanken, dass die Zahlen besser ausgefallen sind als erwartet. Insbesondere die Seilbahnunternehmen haben dank
intensiver Arbeit und technischer Beschneiung vielerorts wirklich gute Pistenbedingungen geschaffen. Schließlich
kommen mehr als 80 Prozent der Wintergäste zum Skifahren zu uns.“ Gleichzeitig lobt Platter das wachsende
Winterangebot abseits der Piste, das sich ebenfalls bezahlt gemacht habe.
Alternative Angebote werden wichtiger
„Die Gäste legen vermehrt Wert auf Themen wie Erholung in der Natur, Kulinarik und Wellness“, ergänzt
Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter. „Das haben unsere Touristiker frühzeitig erkannt
und entsprechende Angebote zusätzlich zum Skifahren forciert.“ Dieses „Skifahren plus“ sei gerade in Zeiten
des gesellschaftlichen Wandels wichtig. „Die Menschen werden immer älter und wollen im Alter aktiv sein. Aber
den ganzen Tag auf Ski zu stehen, ist ihnen zu viel. Außerdem sind die Lifte heute viel leistungsfähiger.
Dadurch ist es möglich, in kürzerer Zeit gleich viel Ski zu fahren wie früher an einem ganzen Tag.
Somit bleibt mehr Zeit für Anderes.“ Ein Wermutstropfen in dieser guten Halbzeitbilanz seien allerdings die
wetterbedingten Umsatzeinbußen, welche in manchen Gebieten erheblich sein dürften.
Mit den Monaten Februar bis April steht die wichtigere Saisonhälfte übrigens noch bevor. Insgesamt machen
die Nächtigungen von November bis Jänner im Schnitt nämlich 43 Prozent der Wintersaison aus.
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