Integrationsleitbild: Zweite Integrationskonferenz
 unter Motto "Gemeinsam in Kärnten"

 

erstellt am
04. 03. 16
11:00 MEZ

LH Kaiser: Jede und jeder kann zum Integrationsprozess beitragen, brauchen ein „Sich-verantwortlich-fühlen“ aller – Dank an alle Mitwirkenden – Leitbildentwicklung läuft bis Ende 2016
Klagenfurt (lpd) - Kärnten arbeitet an einem eigenen Integrationsleitbild – und zwar in einem breit getragenen, in die Tiefe gehenden, zweijährigen Prozess. So gab es bereits mehrere Arbeitskreissitzungen, Regionalveranstaltungen in allen acht Bezirken und eine ExpertInnenratssitzung. Am 03.03. fand im Jugend- und Familiengästehaus Cap Wörth unter dem Motto „Gemeinsam in Kärnten“ die zweite große Integrationskonferenz statt. Eröffnet wurde sie von Landeshauptmann Peter Kaiser als zuständiger Referent für Integration, Flüchtlinge, Asyl und Migration. Abgeschlossen soll der Entwicklungsprozess bis Ende 2016 sein.

Kaiser betonte, dass jede und jeder zum Integrationsprozess beitragen könne. Ein wichtiges Ziel mit dem Leitbild sei es, dafür Bewusstsein zu schaffen. Es gehe nämlich um die gesamte Kärntner Bevölkerung, nicht nur um Menschen, die in einem anderen Land geboren wurden bzw. einen Migrationshintergrund haben. Das Integrationsleitbild solle auch nicht statisch, sondern dynamisch sein, also immer weiterentwickelt werden. „Wir brauchen eine gemeinsame Basis für Integrationsprozesse, ein ‚Sich-verantwortlich-fühlen‘ aller“, formulierte es Kaiser. Er freue sich daher, dass über die ersten Regionalveranstaltungen schon über 400 Personen zusätzlich erreicht werden konnten. Diese Zahl wolle man in einer weiteren Runde noch steigern.

Ganz wesentlich bei Integration sind für Kaiser Sprache und Spracherwerb. Die entsprechenden Strukturen dafür würden gerade von den neun Bundesländern mit dem Bund fixiert. Der Landeshauptmann teilte mit, dass Kärnten aktuell rund 561.000 Einwohner habe. Davon hätten 62.000 einen Migrationshintergrund, rund 5.400 seien Asylwerbende. Es werde also zu einer stärkeren Fokussierung aller Bereiche auf Integration kommen. Das Integrationsleitbild soll daher auch laut Kaiser in Landesregierung und Landtag diskutiert und beschlossen werden. Kaiser dankte allen am Integrationsleitbild Mitwirkenden herzlich für ihre engagierte Arbeit.

Im Rahmen der heutigen Integrationskonferenz wurde der Status quo im Integrationsleitbildprozess präsentiert, es gab fachliche Inputs und Erfahrungen von Integrationsfachleuten aus verschiedenen Bundesländern sowie Workshops zum Thema „Nachhaltige Leitbildumsetzung“. Den Rück- und Ausblick im Entwicklungsprozess skizzierten Marika Gruber von der Fachhochschule Kärnten als wissenschaftliche Leiterin und Nadine Ruthardt von der Landesabteilung für Flüchtlingswesen und Integration als für das Organisatorische Verantwortliche. Die Moderation erfolgte durch Michael Aichholzer vom Kärntner Bildungswerk.

Die Arbeitskreissitzungen werden von erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren aus Wissenschaft und Praxis begleitet. Hierbei geht es um die acht Handlungsfelder „Integration von Anfang an – Ankommen und Willkommenskultur“, „Sprache und Bildung“, „Arbeit, Beruf und Wirtschaft“, „Rechtsstaat, Gleichstellung und Mitbestimmung“, „Gesundheit und Soziales“, „Wohnen, Nachbarschaft und die regionale Dimension von Integration“, „Interkultureller und Interreligiöser Dialog“ sowie „Sport, Freizeit und öffentlicher Raum“.

In den Regionalveranstaltungen gibt es Präsentationen und Diskussionen mit Fachleuten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Bezirkshauptmannschaften, Schulwesen, NGOs, Feuerwehren, Jugend etc. In den Sitzungen des ExpertInnenrates werden dann die Ergebnisse aus Arbeitskreisen und Regionalveranstaltungen von den Moderierenden der Arbeitskreise und dem Kernteam des Integrationsleitbildprozesses gemeinsam mit Städtebund, Gemeindebund und Bezirkshauptleutekonferenz diskutiert. Das von den Teilnehmenden des Integrationsleitbildprozesses formulierte Integrationsverständnis wird getragen von Werten wie Offenheit, Toleranz, Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und Diversität sowie Begegnung auf Augenhöhe.

 

 

 

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