Villach spricht auf Augenhöhe

 

erstellt am
04. 03. 16
11:00 MEZ

Neu - mit Video-Dolmetsch Sprach-Barrieren überwinden!
Villach (stadt) - Sprachliche Hürden soll es künftig am Villacher Magistrat keine mehr geben. Schon bald kommt die Übersetzung per Internet ins Amt. Besonderes Plus: Einen Schwerpunkt bildet dabei auch die Gebärdensprache. Bürgermeister Günther Albel: "Mit dem Projekt Video-Dolmetschen kommunizieren wir auf Augenhöhe und bauen für jene Menschen, die die deutsche Sprache nicht entsprechend beherrschen, soziale und kulturelle Barrieren ab!“ Das Grundbedürfnis, zu verstehen und verstanden zu werden, sei nämlich - so Albel - kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für beide Seiten. Das Pilotprojekt wird derzeit im Rathaus finalisiert. Albel: "Wir starten am 1. April in den Bereichen Gesundheitsamt, Integration sowie im StadtService!"

Video-Dolmetschen: So funktionierts!
So funktionierts: Binnen zweier Minuten steht die Videokonferenz. Und am anderen Ende der Leitung wartet ein Pool aus zahlreichen kompetenten Dolmetschern. Ob Kroatisch, Serbisch, Arabisch, Polnisch oder Türkisch – viele verschiedene Sprachen sowie auch Gebärdensprache können hier abgerufen werden. Je nachdem, wie sehr der Magistratsmitarbeiter diese Hilfe benötigt. Dann nämlich, wenn Antragsteller nicht des Deutschen oder Englischen mächtig sind.

Wichtig: "Klare Verständigung!"
Im Rathaus sind zur Erledigung vielfältiger Anfragen und Anträge eine klare Verständigung zwischen Bürger und Behörde eine unumgängliche Voraussetzung. Klappte diese bisher nicht, so musste der Kunde sich einen Dolmetsch besorgen – auf eigene Rechnung. Auch bei verschiedensten Amtswegen seien immer wieder Übersetzungen nötig, bisher sei - so Albel - oft mit Händen und Füßen erklärt worden. "Oft springen auch Nachbarn, Freunde ein und übersetzen. Das ist manchmal heikel, besonders weil es oft um intime und sensible Themen und Daten geht. Dies gehört bald mit dem Projekt 'Video-Dolmetsch' in Villach der Vergangenheit an", erklärt Bürgermeister Albel.

"Gewinn für beide Seiten!"
Albel sieht das Pilotprojekt, das Anfang April startet und vorerst bis Juni läuft als enormen Gewinn für beide Seiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus würden durch eine rasche und unkomplizierte Sprach-Hilfe in ihrer Tätigkeit entlastet. Die Kunden des Rathauses kämen rascher zu einer zielführenden Erledigung ihrer Anträge und Anfragen. Und solche gebe es genug, wie Albel versichert. Allein das StadtService verzeichne pro Jahr beispielsweise zwischen 25.000 und 30.000 Bürgerkontakte, einige davon von Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Letztere gelte zwar als offizielle Amtssprache in Österreich, jedoch, so Albel, wollen wir auf Augenhöhe kommunizieren und damit in Kärnten auch wieder ein Vorreiter sein.

Kosten werden von der Stadt übernommen
Ein Gespräch kostet im Durchschnitt 30 Euro, falls es länger als 15 Minuten andauert, kommt 1 Euro pro jeder weiterer Minute hinzu. Die Kosten werden von der Stadt übernommen.

 

 

 

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