Neu - mit Video-Dolmetsch Sprach-Barrieren überwinden!
Villach (stadt) - Sprachliche Hürden soll es künftig am Villacher Magistrat keine mehr geben.
Schon bald kommt die Übersetzung per Internet ins Amt. Besonderes Plus: Einen Schwerpunkt bildet dabei auch
die Gebärdensprache. Bürgermeister Günther Albel: "Mit dem Projekt Video-Dolmetschen kommunizieren
wir auf Augenhöhe und bauen für jene Menschen, die die deutsche Sprache nicht entsprechend beherrschen,
soziale und kulturelle Barrieren ab!“ Das Grundbedürfnis, zu verstehen und verstanden zu werden, sei nämlich
- so Albel - kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für beide Seiten. Das Pilotprojekt wird derzeit im Rathaus
finalisiert. Albel: "Wir starten am 1. April in den Bereichen Gesundheitsamt, Integration sowie im StadtService!"
Video-Dolmetschen: So funktionierts!
So funktionierts: Binnen zweier Minuten steht die Videokonferenz. Und am anderen Ende der Leitung wartet ein
Pool aus zahlreichen kompetenten Dolmetschern. Ob Kroatisch, Serbisch, Arabisch, Polnisch oder Türkisch –
viele verschiedene Sprachen sowie auch Gebärdensprache können hier abgerufen werden. Je nachdem, wie
sehr der Magistratsmitarbeiter diese Hilfe benötigt. Dann nämlich, wenn Antragsteller nicht des Deutschen
oder Englischen mächtig sind.
Wichtig: "Klare Verständigung!"
Im Rathaus sind zur Erledigung vielfältiger Anfragen und Anträge eine klare Verständigung zwischen
Bürger und Behörde eine unumgängliche Voraussetzung. Klappte diese bisher nicht, so musste der Kunde
sich einen Dolmetsch besorgen – auf eigene Rechnung. Auch bei verschiedensten Amtswegen seien immer wieder Übersetzungen
nötig, bisher sei - so Albel - oft mit Händen und Füßen erklärt worden. "Oft springen
auch Nachbarn, Freunde ein und übersetzen. Das ist manchmal heikel, besonders weil es oft um intime und sensible
Themen und Daten geht. Dies gehört bald mit dem Projekt 'Video-Dolmetsch' in Villach der Vergangenheit an",
erklärt Bürgermeister Albel.
"Gewinn für beide Seiten!"
Albel sieht das Pilotprojekt, das Anfang April startet und vorerst bis Juni läuft als enormen Gewinn für
beide Seiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus würden durch eine rasche und unkomplizierte
Sprach-Hilfe in ihrer Tätigkeit entlastet. Die Kunden des Rathauses kämen rascher zu einer zielführenden
Erledigung ihrer Anträge und Anfragen. Und solche gebe es genug, wie Albel versichert. Allein das StadtService
verzeichne pro Jahr beispielsweise zwischen 25.000 und 30.000 Bürgerkontakte, einige davon von Personen, deren
Muttersprache nicht Deutsch ist. Letztere gelte zwar als offizielle Amtssprache in Österreich, jedoch, so
Albel, wollen wir auf Augenhöhe kommunizieren und damit in Kärnten auch wieder ein Vorreiter sein.
Kosten werden von der Stadt übernommen
Ein Gespräch kostet im Durchschnitt 30 Euro, falls es länger als 15 Minuten andauert, kommt 1 Euro pro
jeder weiterer Minute hinzu. Die Kosten werden von der Stadt übernommen.
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