Neue Studie der ACADEMIA SUPERIOR bringt Zahlen und Hintergründe zum Technikermangel
Linz (academia superior) - Den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz:
MINT) wird eine Schlüsselrolle für die Zukunft bescheinigt. Neue Technologien und Lösungen für
viele Probleme der Gegenwart können nur entwickelt werden, wenn ausreichend kluge Köpfe in diesen Bereichen
arbeiten und forschen – und zwar vom Facharbeiter bis zur Universitätsprofessorin. Nur so kann der Produktionsstandort
Österreich innovativ und dauerhaft erhalten bleiben.
Die Experten der ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukunftsforschung haben in einem neuen Dossier, die
aktuellsten nationalen und internationalen Zahlen zu dem Thema verglichen und sind zu teilweise überraschenden
Ergebnissen gekommen.
Befinden uns auf gutem Weg
Demnach steht Österreich besser da, als oft behauptet wird. Betrachtet man beispielsweise die Zahl der tertiären
Bildungsabschlüsse in MINT-Fächern in Relation zu allen tertiären Abschlüssen im Jahr 2013,
dann befindet sich Österreich im Vergleich der OECD-Staaten auf Platz 4 – ex aequo mit Finnland. Nur Deutschland,
Südkorea und Griechenland können bessere Zahlen vorweisen.
Auch der Trend der neu begonnen Studien in MINT-Fächern war in den vergangenen 15 Jahren positiv. Und während
zwischen 2010 und 2013 die Gesamtzahl aller neu begonnenen Studien in Österreich sogar um 7% sank, stieg die
Zahl der neu begonnenen MINT-Studien um 2% an. Auch die Zahl der Frauen in diesen Studien steigt kontinuierlich.
Die zahlreichen Initiativen zur Hebung des Interesses an MINT-Fächern scheinen bei den Jugendlichen auf fruchtbaren
Boden zu fallen.
Oberösterreich – Jobchancen in technischen Fächern steigt
Auch in Oberösterreich stiegen die Zahlen der MINT-Studierenden in den letzten 12 Jahren von 6.484 auf 8.030
an. Trotzdem liegt das produktionsintensivste Bundesland damit etwas hinter dem Österreich-Durchschnitt. Stärkere
Anstrengungen sind also durchaus noch nötig, denn der oberösterreichische Fachkräftemonitor prognostiziert
für das Jahr 2020, dass 11.000 der von der Wirtschaft nachgefragten MINT-Jobs im Land nicht besetzt werden
können, weil nicht genügend Fachkräfte im Land sein werden. Bereits heuer fehlen schon 5.000 Fachkräfte
im MINT-Sektor – davon 1.600 mit tertiärem Bildungsabschluss.
Eine Ausbildung in einem MINT-Beruf ist also etwas, dass man jedem Jugendlichen und beruflichen Neustarter mit
gutem Gewissen anraten kann.
Wege zu noch mehr Technik-Affinität
Auch Tipps dafür, was noch getan werden könnte, um das Interesse an Technikberufen zu erhöhen und
mehr Fachkräfte aus dem Ausland anzulocken, gibt das Dossier. Die Gründung von lokalen Technologie-Schnupper-Laboren,
die verstärkte Kooperation von Bildungseinrichtungen und Unternehmen bei Projekten, die Neuausrichtung der
Lehrkräfteausbildung in MINT-Fächern oder die Vergabe von Stipendien an begabte Studierende aus dem Ausland,
sind nur einige der Empfehlungen die an Entscheidungsträgerinnen und -träger auf allen Ebenen gerichtet
sind.
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