Paul-Watzlawick-Ehrenring 2016 geht
an Konrad Paul Liessmann

 

erstellt am
02. 03. 16
11:00 MEZ

Der österreichische Philosoph und Autor erhält die renommierteste Auszeichnung der Wiener Ärztekammer – Bereits zum siebenten Mal vergeben
Wien (öak) - Die Jury des Paul-Watzlawick-Ehrenrings der Ärztekammer für Wien hat Konrad Paul Liessmann, Wissenschafter des Jahres 2006, Gründungsmitglied des Philosophicum Lech 1997, Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien sowie einer der prononciertesten Intellektuellen Österreichs, zum Preisträger für 2016 gekürt. Verliehen wird Liessmann der Ehrenring am 10.05. im Rahmen einer „Wiener Vorlesung“.

Liessmanns Bücher „Theorie der Unbildung“, „Das Universum der Dinge“, „Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung“ und „Lob der Grenze“ sind allesamt Bestseller – wie auch die Publikationen Paul Watzlawicks, nach dem der Ehrenring benannt ist: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit – Wahn, Täuschung, Verstehen“ oder „Anleitung zum Unglücklichsein“.

Mit Watzlawick verbindet Liessmann zudem derselbe Geburtsort:
Villach. Wie Watzlawick ist es auch Liessmann ein Anliegen, Philosophie und Geisteswissenschaften in der Öffentlichkeit zu vermitteln sowie den Diskurs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu befruchten. Liessmann ist bekennender „Bildungsbürger“, seine Bücher sind Plädoyers für den mündigen, denkenden, gebildeten und kritischen Menschen.

„Watzlawick hat mit seiner konstruktivistischen Theorie das digitale Zeitalter, der uns global umfasst, bereits skizziert, aber auch dessen Schwachstellen erkannt. Man kann nicht nicht kommunizieren – diese Grundthese ist mehr als massentauglicher Slogan. Sie zeigt die Unbedingtheit der Kommunikation als Merkmal des Menschlichen“, so Liessmann, der sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit intensiv mit Sören Kierkegaard, Friedrich Nietzsche und Günther Anders beschäftigt hat und stets versucht, aufklärender Intellektueller zu sein: mit der notwendigen abstrahierenden Distanz zu Polemiken und tagesaktuellen Auseinandersetzungen.

Brückenschlag zwischen Natur- und Geisteswissenschaften
Liessmann ist der insgesamt siebente Träger des Paul-Watzlawick-Ehrenrings nach Peter L. Berger, Aleida Assmann, Rüdiger Safranski, Friedrich Achleitner, Walter Thirring und Ruth Klüger.

„Der Paul-Watzlawick-Ehrenring ist eine Hommage an einen großen österreichischen Denker und Psychoanalytiker, der wesentlich zum gesellschaftspolitischen Diskurs in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts beigetragen hat. Liessmann ist ein würdiger Preisträger“, fasst Erhard Busek, Juryvorsitzender des Paul-Watzlawick-Ehrenrings, zusammen. Kuratoriumsvorsitzender des Paul-Watzlawick-Ehrenrings und Gastgeber bei der Preisverleihung ist der Initiator der „Wiener Vorlesungen“, Hubert Christian Ehalt.

Die Ehrung ist eine Initiative der Wiener Ärztekammer. Deren Präsident Thomas Szekeres betont: „Paul Watzlawick war Arzt, Psychotherapeut und Philosoph. Er ist Vorbild für uns – über den Tagesrand hinausschauen, den Menschen als ganzheitliches Wesen verstehen und als Teil einer Gesellschaft voller Widersprüche.“ In diesem Sinne sei der Ehrenring auch ein „Appell an die eigenen Mitglieder, das aktive und konstruktive Gespräch mit den Patienten zu suchen sowie den Dialog und den Diskurs in den Mittelpunkt zu stellen“.

Darüber hinaus verstehe sich die Initiative der Ärztekammer auch als Bekenntnis des Brückenschlags zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, „als Absage an Spartendenken und Separatismen, als Anerkennung der großen Leistungen, die österreichische Wissenschafter geleistet haben“, so Szekeres.

 

 

 

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