Wien (universität) - Am 11.03. feiert die Universität Wien anlässlich der 651. Wiederkehr des
Jahrestages der Gründung der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis am 12. März ihren Dies Academicus. Bundespräsident
Heinz Fischer überreicht aus diesem Anlass um 11 Uhr fünf herausragenden Absolventen die Ehrenringe der
Republik Österreich im Rahmen einer "Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae" mit Rektor
Heinz W. Engl. Am Nachmittag präsentiert die Universität Wien ihre neuen Doctoral Schools bzw. Doctoral
Academies. Abschließend findet die alljährliche Stipendienverleihung statt.
Ein sehr guter Erfolg in allen Oberstufenklassen, die Reifeprüfung mit Auszeichnung zu bestehen, ein Studienabschluss,
in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit "Sehr gut"
beurteilt werden, sowie Bestbeurteilungen bei der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation sind Voraussetzung
für eine "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae". Dieses Jahr erhalten vier Absolventen
der Universität Wien diese höchste Auszeichnung für ein Studium, die es in Österreich gibt.
Fünf Promotionen "sub auspiciis"
Jakob Dellinger (geb. 1983 in Wien) maturierte 2002 am Bundesgymnasium Klosterneuburg und studierte anschließend
Philosophie an der Universität Wien. Nach Beendigung des Diplomstudiums 2007 nahm er 2009 die Arbeit an seinem
Dissertationsprojekt zu Phänomenen der Selbstbezüglichkeit bei Friedrich Nietzsche auf und publizierte
zahlreiche Vorträge, Aufsätze und Lexikonartikel zur Philosophie Nietzsches. Seit 2010 ist Dellinger
Mitglied der Nietzsche Research Group Nijmegen, 2015 schloss er sein Doktoratsstudium mit der kumulativen Dissertation
"Situationen der Selbstbezüglichkeit. Studien zur Reflexivität kritischer Denk- und Schreibformen
bei Friedrich Nietzsche" ab. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Dellinger seit 2001 als Produkt-
und PR-Manager im IT-Bereich beschäftigt.
Dominik Gruber (geb. 1986 in Kirchdorf a. d. Krems) maturierte 2005 am Khevenhüller Gymnasium Linz
und absolvierte anschließend seinen Zivilersatzdienst in Ecuador. Danach inskribierte er Mathematik an der
Universität Wien und schloss 2010 den Bachelor sowie 2011 den Master ab. Seine Dissertation zum Thema "Infinitely
presented graphical small cancellation groups" wurde durch den ERC Starting Grant von Prof. Goulnara Arzhantseva
und durch ein Abschlussstipendium der Universität Wien gefördert. Seit seinem Studienabschluss ist Gruber
an der Universität Neuchâtel als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und wird ab kommendem Herbst
an der ETH Zürich forschen und lehren.
Matthias Kaltenbrunner (geb. 1987 in Vöcklabruck) maturierte 2006 am Bundesgymnasium Vöcklabruck.
Anschließend leistete er Zivildienst in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Von 2007 bis 2011 studierte
er Geschichte an der Universität Wien, 2012 erschien seine Diplomarbeit unter dem Titel "Flucht aus dem
Todesblock. Der Massenausbruch sowjetischer Offiziere aus dem Block 20 des KZ Mauthausen und die 'Mühlviertler
Hasenjagd'. Hintergründe, Folgen, Aufarbeitung" im Studienverlag und wurde u. a. mit dem "Herbert-Steiner-Preis"
ausgezeichnet. Von 2013 bis 2015 war er Stipendiat im Doktoratskolleg Galizien an der Universität Wien. Seine
Dissertation mit dem Titel "Das global vernetzte Dorf: Migrationsprozesse und ihre Auswirkungen am Beispiel
von sechs Dörfern in der Westukraine im 20. Jahrhundert" schloss er im Oktober 2015 ab. Derzeit ist er
als Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien tätig.
Lukas Strauss (geb. 1984 in Wien) maturierte 2003 am Bundesgymnasium Bruck an der Leitha. Im Jahr darauf
begann er das Studium der Technischen Physik an der TU Wien, welches er 2009 mit einer Diplomarbeit zum Thema Molekulardynamiksimulationen
von Clusterkristallen abschloss. Aus Neugierde an der Atmosphärenphysik entschloss er sich zum Doktoratsstudium
der Meteorologie, welches er im Herbst 2010 an der Universität Wien begann. Seine Dissertation verfasste er
zu atmosphärischen Schwerewellen und den damit einhergehenden Turbulenzerscheinungen im Gebirge. Seine Arbeit
führte ihn dabei unter anderem zu Forschungsaufenthalten in die USA an das National Center for Atmospheric
Research (NCAR). Seit 2011 ist er Lehrbeauftragter am Institut für Meteorologie der Universität Wien.
Gerhard Thonhauser (geb. 1984 in Mürzzuschlag) maturierte 2003 am Bundesrealgymnasium Mürzzuschlag.
Nach dem Zivildienst studierte er an der Universität Wien Philosophie und Politikwissenschaft. Nach Abschluss
beider Diplomstudien 2010 begann er mit seiner Dissertation zum Thema "Das Verhältnis von?Martin Heidegger
und Søren Kierkegaard", deren Abfassung durch ein DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie
der Wissenschaften gefördert wurde. Insgesamt zwei Jahre seiner Studienzeit verbrachte er an der Universität
Kopenhagen. Zudem führten ihn Forschungsaufenthalte an die Universität Freiburg und die Hong Kierkegaard
Bibliothek am St. Olaf College (USA). Seit September 2012 ist Thonhauser als Universitätsassistent am Institut
für Philosophie der Universität Wien tätig.
Nachwuchsförderung und Stipendienverleihung
Ab 15 Uhr präsentiert die Universität Wien die neuen Vienna Doctoral Schools bzw. Academies. Vizerektor
Heinz Faßmann stellt sie in seinem Vortrag "Jung. Seit 1365. Wie fördert die Universität Wien
ihren Nachwuchs?" vor.
Danach werden die Doc.Awards der Stadt Wien, der Bank-Austria-Forschungspreis, der Bank-Austria-Preis für
innovative Lehre und die uni:docs, Forschungsstipendien der Universität Wien, an zahlreiche JungwissenschafterInnen
der Universität Wien vergeben.
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