Kräftiger Schub für Forschung und
 Entwicklung im Burgenland

 

erstellt am
11. 03. 16
11:00 MEZ

Wissensbasierte Wirtschaft soll qualifizierte Arbeitsplätze im Burgenland schaffen und den Weg zur „smart region“ ebnen
Frauenkirchen/Eisenstadt (blms) - „Forschungsförderung“ war das Thema einer Klausurtagung am 10.03. in der St. Martins Therme & Lodge in Frauenkirchen. Über die Inhalte und Ziele informierten im Anschluss Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftslandesrat MMag. Alexander Petschnig in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Vorsitzenden des Rats für FTI Burgenland, MMag. Dr. Gabriele Ambros, und Dr. Klaus Pseiner, Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Forschung und Innovation sollen im Burgenland massiv ausgebaut, die wissensbasierte Wirtschaft gefördert, die Forschungsquote weiter kontinuierlich gesteigert und das Land zur „smart region“ werden. Dafür soll es mehr Mittel vom Land geben, aber auch der Anteil des Burgenlandes an den FFG-Förderungen erhöht werden.

„In den vergangenen Monaten wurde im Burgenland eine neue Ära im Bereich der wissensbasierten Wirtschaft eingeleitet“, betonte Niessl. Diese Entwicklung müsse nun verstärkt werden, „weil wir in Zukunft qualifizierte Arbeitsplätze ins Burgenland bringen, neue Arbeitsplätze schaffen wollen. Wir sind hier auf einem erfolgreichen Weg. Wir konnten die Forschungsquote von knapp 0,55 Prozent im Jahr 2002 schrittweise auf 0,75 Prozent und zuletzt auf 0,9 Prozent erhöhen. Das ist die höchste Steigerungsrate aller Bundesländer, aber das ist uns noch immer zu wenig, wir wollen noch besser werden“. Über die Richtung des Weges sei man sich mit dem Regierungspartner einig. Die Aufgaben der WIBUG, die in die Zuständigkeit von Landesrat Petschnig falle, und jene der Forschung seien im Hinblick auf eine koordinierte Vorgangsweise klar definiert worden. Dabei setze man auch auf die Erfahrung, das Wissen und das Netzwerk von Gabriele Ambros und Klaus Pseiner.

Angewandte Forschung, Digitalisierung und „Industrie 4.0“
Ein Ziel sei es, angewandte Forschung im Burgenland unter Einbindung der Wirtschaft zu etablieren. Niessl fordert dazu „eine Offensive, ein aktives Ansprechen der Wirtschaft, etwa durch Informationsveranstaltungen, um die Unternehmen zu motivieren, einen innovativen Weg zu gehen“. Die Fachhochschule und die Forschung Burgenland seien dabei wichtige Ansprechpartner für die Unternehmen. Schwerpunkte in der Umsetzung der FTI-Strategie seien auch die Digitalisierung und das Projekt „Industrie 4.0“.

Sonderprojekte für mehr Bundesgelder
Mit dem Bund sollen Sonderprojekte kreiert werden, um zusätzliche Gelder vom Bund für die Forschung und für Investitionen zu lukrieren, die der Wirtschaft und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zugutekommen sollen. Schwerpunkte sollen auch im Bereich der „smart region“ gesetzt werden, das funktioniere nur mit Innovation. „Innovative Unternehmen weisen den 2,5-fachen Beschäftigungseffekt gegenüber nicht-innovativen Betrieben auf“, so Niessl. Innovative Technologien und Projekte sollen deshalb verstärkt gefördert werden.

FFG-Förderanteile erhöhen
1,3 % beträgt der Anteil des Burgenlandes an den Fördermitteln der FFG. Interessant sei, so Petschnig, „dass knapp 75 Prozent der Mittel im Bereich Forschung im Burgenland von den Unternehmen abgeholt werden. Das heißt, die angewandte Forschung spielt hier eine große Rolle. Das ist eine Stärke, die wir weiter forcieren wollen“. Die wissensbasierte Wirtschaft schaffe nicht nur mehr Arbeitsplätze, sondern auch mehr Wertschöpfung, und damit mehr Wohlstand. Unterschiedlichste Projekte seien bereits vorgestellt worden, von Start-up-Initiativen bis zu Initiativen im Online- und Internetbereich bis zu neuen, in Entwicklung befindlichen Programmen. Die WIBUG solle so aufgestellt werden, dass sie Unternehmen zu innovativer Tätigkeit anhalten könne und an Forschungsgelder heranführe. Es gelte, „auszuschwärmen, Partner, Konsortien, auch unter Einbindung anderer Stakeholder wie der Fachhochschule, der FTI, zu finden, um Projekte zu entwickeln und zu fördern und damit die Forschungsquote anzuheben“.

Innovations- und Forschungsbasis muss verbreitert werden
Seitens der FFG verstehe man unter Forschungsförderung „Investitionen der öffentlichen Hand in aussichtsreiche Forschungs- und Innovationsprojekte, die am Ende des Tages Wirkung erzielen sollen“, führte FFG-Geschäftsführer Pseiner aus. Dazu zählten nicht nur positive betriebswirtschaftliche, sondern auch volkswirtschaftliche, vor allem arbeitsmarktpolitisch relevante Effekte. „Im Burgenland heißt das neue, hochwertige Jobs“. 2015 habe die FFG knapp 6 Mio. Euro Förderungen in burgenländische Forschungs- und Entwicklungsprojekt investiert. 52 Partner, die meisten davon aus Unternehmen, seien in den Genuss der Mittel gekommen, wobei die Förderquote bei knapp 40 % gelegen sei. Unternehmen bekämen FFG-Förderungen nicht zugeteilt, man müsse sie sich erarbeiten. „Das ist ein Wettbewerb der besten Forscher in Österreich. In diesem Rahmen war das Burgenland vorne an der Spitze mit dabei“, so Pseiner. Die Forschungsthemen seien vornehmlich im Bereich der Energieeffizienz, Umwelttechnologien, Informations- und Kommunikationstechnologien und zum Teil im Bereich Mobilität angesiedelt gewesen. Diese Strömung gelte es mitzunehmen. „Die Innovations- und Forschungsbasis muss noch breiter werden, dazu müssen wir die bestehenden Akteure stärken und neue dazuholen“. Die FFG unterstütze den Weg der Landesregierung, die klare Impulse setze, und werde dabei ein verlässlicher Partner des Landes sein.

 

 

 

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