Um Frauen und Mädchen gezielter zu unterstützen, rief Frauenlandesrätin Verena
Dunst 2001 das Referat „Frauenangelegenheiten“ ins Leben
Eisenstadt (blms) - Vor 15 Jahren nahm das Referat Frauenangelegenheiten seine Arbeit auf; damals noch unter
dem Namen „Frauenbüro“. Aus diesem Anlass lud das Referat am 08.03. dem Internationalen Frauentag, zur gemeinsamen
Feier mit Vertretern der Politik, an der Spitze Landeshauptmann Hans Niessl und Frauenlandesrätin Verena Dunst,
hochrangigen Vertretern der Verwaltung sowie WegbegleiterInnen und UnterstützerInnen ins Landesmuseum Burgenland.
Das Motto der Veranstaltung: „Taten statt Worte“.
Landeshauptmann Hans Niessl hob die Bedeutung des Jubilars als „unverzichtbare und wichtige Anlaufstelle für
alle Frauen im Burgenland“ hervor. Das Referat Frauenangelegenheiten habe in den vergangenen 15 Jahren eine ausgezeichnete
und wertvolle Arbeit für die Burgenländerinnen geleistet und werde das aus auch künftig tun. Diese
hätten wesentlich dazu beigetragen, dass das Burgenland in vielen Bereichen mit den anderen Bundesländern
gleichauf oder diesen sogar voraus ist. Der Motor dieser aktiven Frauenpolitik im Burgenland sei dabei Frauenlandesrätin
Verena Dunst.
Die von Landesrätin Dunst initiierte Gründung des Referates „Frauenangelegenheiten“, damals noch unter
dem Namen „Frauenbüro“, sei eine Zäsur in der Frauenpolitik des Landes gewesen, sagt Landesamtsdirektor
WHR Dr. Robert Tauber. Bereits davor seien die Frauenberatungsstellen eingerichtet worden. Bei manchen sei die
Einrichtung eines eignen Referates für Frauen auf Unverständnis gestoßen, das habe sich grundlegend
geändert: „Heute stellt niemand mehr diese Einrichtung in Frage. Seit der Gründung des Frauenreferates
sei eine Fülle an Vorhaben umgesetzt worden.
Instrument für eine nachhaltige Frauenpolitik
Mit dem Frauenreferat habe sie ein Instrument in die Hand bekommen, das es ihr ermöglicht habe, Vieles
umzusetzen, so Dunst. Anfangs betrug das Budget 60.000 Euro, 2016 stünden 270.000 Euro zur Verfügung.
„Die Gründung des Referates war auch ein wichtiges Zeichen, ein Symbol. Bei meinem Amtsantritt als Frauenlandesrätin
habe ich nicht viel vorgefunden“, spart Dunst nicht mit Kritik. Mit den Jahren sei es gelungen, viele „Meilensteine
in der Frauenpolitik“ zu setzen. Beispiele dafür seien die Schaffung der gemeindeübergreifender Kinderkrippen
als erstes Bundesland, das Frauenhaus, das Sozialhaus, Frauenberatungsstellen bzw. Außenstellen sowie kostenlose
juristische Beratung für Frauen in jedem Bezirk, Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Kampagnen
zur Förderung der Frauengesundheit, Mädchen-Projekte wie MonA-Net, Roberta oder die Bildungs- und Berufsfindungsmesse
„BiBi“.
Lobende Worte fand auch MonA-Net-Gründerin Jutta Zagler. Frauenreferat und MonA-Net hätten gemeinsam
viele nachhaltige Projekte auf die Beine gestellt, um gleiche Chancen für Frauen und Männer zu schaffen.
Darauf könnten die Mitarbeiterinnen stolz sein, so die langejährige Weggefährtin und Mitstreiterin.
Aktive Frauenpolitik im Burgenland
„In den letzten Jahren hat sich vieles gebessert, zum Beispiel bei der Bildung. Die Zahl der Frauen mit Matura
steigt kontinuierlich an, 6 von 10 Uni-Absolventen sind mittlerweile weiblich“, sagt Niessl, der betont, dass alle
die gleichen Chancen haben müssen. Voraussetzung dafür sei Bildung. Zum Positiven verändert hat
sich auch die Lage der Frauen am burgenländischen Arbeitsmarkt. Betrug ihr Anteil an den unselbständig
Beschäftigten im Jahr 2000 44,3 Prozent, stieg dieser auf 47,1 Prozent im Jahr 2015. Dies dürfe aber
nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viel zu tun sei, betont Niessl. Zentrale Herausforderung sei
dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Grundvoraussetzung für die Chancengleichheit. Hier sei das
Burgenland gut aufgestellt, so der Landeshauptmann. Mit Platz 1 bei der Betreuung der 3- bis 5-Jährigen und
Platz 2 bei der Betreuung der bis 2-Jährigen nehme das Burgenland eine Vorreiterrolle in Österreich ein.
Man müsse weiter hart daran arbeiten, Frauen die Chance auf einen Beruf zu geben. „Hier müssen wir auf
die Allerziehenden und die Teilzeitbeschäftigten schauen. Wir müssen Rahmenbedingen schaffen, dass Frauen
im Burgenland einen Job bekommen. Da ist die zentrale Herausforderung.“
„Chancen- und Einkommensgerechtigkeit, Gleichstellung in der Arbeitswelt sowie der Schutz von Frauen vor Gewalt
bleiben zentrale Anliegen“, so Dunst.
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