Wichtigen Markt in Gang bringen - Interessenvertretung schreibt an Außenminister
Wien (lko) - "Die Landwirte leiden nach wie vor unter beträchtlichen Marktstörungen, seitdem
die Russische Föderation unseren größten Exportmarkt ins Visier genommen und ein unilaterales Einfuhrverbot
für Agrarerzeugnisse aus der EU verhängt hat. Wir haben an die Europäische Kommission appelliert,
Initiativen zu erarbeiten, mit denen das spezifische Problem einiger Schweinefleischerzeugnisse angegangen werden
kann, die nicht in den Anwendungsbereich des im August verhängten politischen Embargos fallen. Mit diesen
Initiativen könnte der auf dem EU-Markt lastende Druck gelindert werden", erklärt LK Österreich-Präsident
Hermann Schultes in einem Schreiben an Außenminister Sebastian Kurz und bittet um seine Unterstützung,
damit "der Handel mit diversen Produkten wieder anlaufen kann".
Ersatzmärkte brachten wenig Entlastung
Konkret solle die Europäische Kommission alle Maßnahmen ergreifen, "mit denen de facto so schnell
wie möglich eine Wiederaufnahme der technischen Verhandlungen über EU-Ausfuhrlizenzen und veterinärmedizinische
Beschränkungen mit den zuständigen russischen Behörden erwirkt werden können", so Schultes
in dem Schreiben. Er verweist auf die Bemühungen der Kommission, "Alternativmärkte für unsere
hochwertigen europäischen Erzeugnisse zu finden". Doch diese Ersatzmärkte brachten nicht die gewünschte
Entlastung. Die anhaltende Schwäche vor allem des chinesischen Marktes dämpfte die Erwartungen der Exporteure
für europäische Schweinefleischprodukte. Daher, so Schultes weiter, seien die "Schweinefleischerzeuger
der EU mit einer außergewöhnlich lang anhaltenden Marktkrise konfrontiert, welche das Produktionspotenzial
der EU gefährdet".
COPA-Appell an Mogherini
Die europäische Bauernvertretung COPA richtete ihren Appell an die Hohe Vertreterin der EU für Außen-
und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, um auch von dieser Seite Unterstützung zu erhalten. Schultes im
Schreiben abschließend: "Diese Angelegenheit ist von großer Bedeutung, da sie ein optimales Ergebnis
für die russischen Verbraucher und die EU-Agrargemeinschaft erbringen und eine kosteneffiziente Lösung
für den EU-Haushalt bieten würde."
|