"Eine neue Strategie für Europa: Dynamik durch soziale und ökologische Innovation"
Wien (wifo) - Die Europäische Union hat als Erfolgsmodell erheblich an Attraktivität verloren.
Die Finanzmarktkrise und die anhaltende Wirtschaftsflaute haben bestehende soziale und budgetäre Probleme
offengelegt und verstärkt. Die daraus resultierenden Spannungen zwischen den Mitgliedsländern und zunehmende
Verteilungskämpfe blockieren die Bewältigung wichtiger anstehender Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts.
Zu diesem Thema und möglichen Lösungsansätzen diskutiert am 08.03. im Haus der Europäischen
Kommission in Wien eine hochrangige Expertenrunde.
Vor diesem Hintergrund muss die EU neue Wege finden, um Wirtschaftsdynamik und Beschäftigung zu stärken.
Diese Dynamik soll allerdings künftig von sozialen und ökologischen Innovationen getrieben werden, um
den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu festigen und dem Gebot ökologischer Nachhaltigkeit zu entsprechen.
Dies ist das Resümee des internationalen Forschungsnetzwerkes "Welfare, Wealth and Work for Europe -
WWWforEurope" unter Führung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO),
das im Jahr 2012 von der Europäischen Kommission beauftragt wurde, Lösungsvorschläge zu Europas
drängenden Problemen zu erarbeiten. Basierend auf seinen vierjährigen Forschungsarbeiten entwickelte
das Konsortium eine Strategie, wie die EU durch soziale und ökologische Innovation auf den Weg zu neuer Dynamik
gebracht werden kann.
WIFO-Leiter Karl Aiginger präsentiert heute am 8. März 2016 um 18 Uhr im Haus der Europäischen Union
die wesentlichen Leitziele und Strategien dieses europaweiten Projektes. Eingeleitet wird die Veranstaltung durch
ein Statement von Marc Fähndrich, dem wirtschaftspolitischen Experten der Europäischen Kommission in
Wien. Unter der Moderation von Erich Frey (Der Standard) diskutieren im Anschluss Brigitte Ederer (Aufsichtsrat
der ÖBB, ehemaliges Vorstandsmitglied der Siemens AG und frühere Staatssekretärin), Franz Fischler
(Europäisches Forum Alpbach und früherer EU-Kommissar), Sonja Steßl (Staatssekretärin im Bundeskanzleramt)
und Jörg Wojahn (Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich) die Ergebnisse
und die politische Umsetzungsmöglichkeit der Politikempfehlungen von WWWforEurope auf EU- und nationaler Ebene.
"Der Wohlstand Europas wird nicht durch die Senkung von Löhnen und sozialen Standards abgesichert, sondern
durch simultane Anstrengungen im Bereich höherer Bildung, mehr Gleichheit der Einkommen und Vermögen
und erhöhter Energieeffizienz" (Brigitte Ederer).
"I am glad to join in this conclusion of the WWWforEurope project and look forward to its beneficial influence
on European policy" (Kenneth Arrow, Träger des Alfred Nobel Gedenkpreises für Wirtschaftswissenschaften
und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von WWWforEurope).
"Wenn die EU dynamisch ihre Stärken ausbaut, kann sie das weltweit beste wirtschaftspolitische Modell
entwickeln und damit auch das aktuelle Problem der Flüchtlingsmigration eher lösen sowie den Brexit unattraktiv
machen" (Karl Aiginger).
|