EGB zum Internationalen Frauentag: EU muss Ungleichbehandlung am Arbeitsmarkt ein Ende setzen
Wien (ögb) - Am Internationalen Frauentag, dem 8. März, ruft der EGB auf, die gläsernen Wände
zu durchbrechen, die immer noch zwischen „typischen Frauenberufen“ und „typischen Männerberufen“ stehen. „Der
Arbeitsmarkt braucht mehr Gerechtigkeit!“, sagt Renate Anderl, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende.
Frauen werden von der sprichwörtlichen „gläsernen Decke“ an Karriere und beruflichem Aufstieg gehindert
– aber es gibt eben auch die „gläsernen Wände“, die Frauen von bestimmten Berufen fernhalten.
„Wir müssen die gläsernen Wände durchbrechen“, sagt Luca Visentini, der Generalsekretär des
Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB/ETUC): „Frauen sind überrepräsentiert in Berufen mit niedrigen
Einkommen, das ist einer der Hauptgründe für den Gender Pay Gap, der im europäischen Durchschnitt
16 Prozent ausmacht.“ In Österreich verdienen Frauen sogar fast 23 Prozent weniger als Männer, das ist
der traurige vorletzte Platz.
„Kein Land in Europa ist frei von Geschlechtertrennung in der Arbeitswelt“, sagt Montserrat Mir, politische Sekretärin
des EGB: „Das ist schlecht, sowohl für Frauen als auch für Männer. Talente werden in riesigem Ausmaß
vergeudet. Die Gleichstellungspolitik der EU muss es sich daher zum Hauptziel machen, der Ungleichbehandlung von
Frauen und Männern in der Arbeitswelt ein Ende zu setzen. Davon sind wir noch weit entfernt, trotz wiederholtem
Aufschreien der Gewerkschaften.“
Zahlen und Fakten: Gläserne Wände in Europa
4 Prozent der KraftfahrerInnen, BauarbeiterInnen und MechanikerInnen sind Frauen
80 Prozent der Beschäftigten im Bildungs- und Gesundheitsbereich sind Frauen
4 Prozent der Vorstandsvorsitzenden von börsennotierten Unternehmen sind Frauen
22 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder sind Frauen
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