Interdisziplinarer Abend unter dem Motto „translation, friendship“ zu Ehren der in Großbritannien
kaum bekannten österreichischen Autorin Ilse Aichinger.
London/Wien (bmeia) - Das Österreichische Kulturforum London feierte am diesjährigen Weltfrauentag
am 8. März die englischsprachige Neuauflage von Ilse Aichingers Kurzgeschichtenband „Der Gefesselte“ („The
Bound Man, and other Stories“, Copy Press, 2016) mit einem besonderen Abend: In Kooperation mit dem Verlag lud
das Kulturforum internationale Künstlerinnen ein, Leben und Werk von Ilse Aichinger in insgesamt elf Auftritten
zu würdigen. Der Bogen spannte sich dabei von experimentellen Performances über Vorträge (zur Bedeutung
Aichingers in der österreichischen Kulturlandschaft) bis zu einer musikalischen Interpretation der Titelgeschichte,
einer Soundinstallation und einem Kurzfilm. Der Abend unter dem Motto „translation, friendship“ sollte das Werk
der in Großbritannien weitgehend unbekannten Schriftstellerin bekannter zu machen. Unter den Gästen
befanden sich auch Aichingers Tochter Miriam Eich sowie ihre Nichte, die Künstlerin Ruth Rix. Die elf Beiträge
gestalteten Amélie Mourge d’Algue, Uljana Wolf, Olumide Popoola, Heide Kunzelmann, NaoKo TakaHashi, Rebecca
May Johnson, Jayne Parker, Kristen Kreider, Erica Jarnes & Emily Gray (Videokostprobe hier) und Arianna Bove.
Im Herbst wird das ÖKF London den aus Anlass des 95. Geburtstages der Autorin und ihrer in London lebenden
Zwillingsschwester Helga neu übersetzten (einzigen) Roman, „Die Größere Hoffnung“, präsentieren.
Dieser war während des Kriegs entstanden, nachdem Helga mit dem letzten Kindertransport nach London geflüchtet
war und Ilse mit ihrer jüdischen Mutter in Wien überlebt hatte, nicht aber die Großmutter und andere
Verwandte.
|