Mineralölindustrie: Tankstellenanzahl in Österreich stabil
Wien (ikp) - Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) veröffentlicht seine aktuelle Tankstellenstatistik,
die ab sofort unter www.oil-gas.at abrufbar ist. Die Erhebung unterscheidet zwei große Gruppen von Tankstellen:
Unter die sogenannten 1.357 Major-Branded Tankstellen fallen die Marken der FVMI-Mitgliedsunternehmen von BP, Eni,
JET, OMV und Shell. In der anderen Gruppe weist die Erhebung weitere 1.284 Tankstellen aus, wie z.B. von Genol,
Turmöl, Avia, A1 oder IQ. Zum Jahresende 2015 hat der FVMI insgesamt 2.641 öffentlich zugängliche
Tankstellen erhoben. Dazu kommen noch 285 Dieselabgabestellen für die Landwirtschaft. Ein Jahr davor waren
es 2.622 Tankstellen und 298 Dieselabgabestellen.
Ende 2005 zählte der FVMI noch 1.950 Major-Branded Tankstellen. Zehn Jahre später waren es nur noch 1.357,
was einen Rückgang um 593 oder rund 30 % bedeutet. Hauptgrund für den Rückgang ist neben dem harten
heimischen Wettbewerb die Konzentration auf Standorte mit höherer Kundenfrequenz. Die Anzahl der sonstigen
Tankstellen ist hingegen im Laufe der letzten zehn Jahre von 883 auf 1.284 Stationen gestiegen, was eine Erhöhung
um 45 % ergibt.
Die Verteilung unter den 1.357 Major-Branded Tankstellen stellt sich folgendermaßen dar: 319 Eni, 284 BP,
257 Shell, 207 OMV, 149 JET und 141 Avanti (OMV). Von diesen Tankstellen verfügen 1.142 Stationen über
einen Shop und 797 Tankstellen davon über ein Bistro, wobei die Zahl der Shops als auch der Bistros leicht
gefallen ist. Rund 820 Tankstellen bieten im Kundenservice zusätzlich Portalwaschanlagen oder Waschstraßen
an. Die Anzahl der Selbstbedienungstankstellen (ohne Tankwart) im Bereich der Major-Branded Tankstellen beträgt
1.276, was einem Anteil von 94 % entspricht. 435 Major-Branded Stationen haben rund um die Uhr geöffnet, insgesamt
sind es österreichweit 745 Tankstellen mit einem 24-Stunden Versorgungsangebot.
Spezialfälle Automaten- und Autobahntankstellen
Die Anzahl der Automatentankstellen (Tankstellen ohne Personal) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr
um 43 Stationen auf 666, um 7 % mehr als ein Jahr davor (2014: 623), und nimmt bereits ein Viertel aller öffentlich
zugänglichen Tankstellen ein. Eine weitere Spezialform an Servicestationen stellen die Autobahntankstellen
dar. Diese bieten insbesondere dem Transitverkehr rund um die Uhr eine umfassende Vielfalt im Shop-, Bistro- und
Sanitärbereich an. Die Anzahl der Autobahntankstellen hat sich 2015 um eine Station, von 73 auf 72, verringert,
wobei die Stationen an den Schnellstraßen hier nicht miteinbezogen sind.
Alternative Tankmöglichkeiten
Zum zweiten Mal in die Erhebung aufgenommen wurden Stromlademöglichkeiten an heimischen Tankstellen, die
sich in der aktuellen Erhebung von 9 auf 17 erhöht haben. Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge befinden
sich in Niederösterreich (7), Oberösterreich (5), Steiermark (2), Vorarlberg (2) und dem Burgenland (1).
In den übrigen Bundesländern stehen keine Stromlademöglichkeiten an Tankstellen zur Verfügung.
Eine geringe Reduktion zeigt mit 169 Entnahmestellen hingegen das Netz der Erdgastankstellen (CNG). Gegenüber
2014 weist die aktuelle Erhebung ein Minus von zwei Erdgastankstelle auf, wobei sich die meisten in den Bundesländern
mit hoher Durchreisequote befinden (OÖ, NÖ, Tirol und Steiermark).
Grundsätzlich setzten sich die langjährigen Trends am gesättigten heimischen Tankstellenmarkt auch
2015 fort. So kommt es einerseits weiterhin zum Ausbau von Premiumstandorten, andererseits geht der Umbau auf unbemannte
Automatentankstellen, die keinen zusätzlichen Service anbieten, weiter – wenn auch langsamer als in den vergangenen
Jahren. In strukturschwachen Randlagen bedeutet dies oft den Verlust der letzten verbliebenen Nahversorger.
Über den FVMI
Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer
Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines
transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte
vertreiben (downstream).
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