Liquidität im Aufschwung: Aktienumsatz steigt seit Jahresanfang 2016 weiter an – Unternehmen
zeigen Interesse an Eigenkapitalfinanzierung
Wien (wienerboerse) - An der Wiener Börse zeichnet sich ein solides erstes Quartal 2016 ab. Die ersten
beiden Monate des Jahres sind mit einem Durchschnittsumsatz von 5,01 Mrd. EUR stark gelaufen. Damit setzt sich
der positive Trend aus den Vorjahren fort. In den letzten beiden Jahren ist der monatliche Durchschnittsumsatz
um mehr als die Hälfte gestiegen (2013: 3,24 Mrd. EUR; 2015: 4,87 Mrd. EUR). Vergangenen Februar kamen über
810.000 Börsengeschäfte zustande, ein höherer Wert wurde zuletzt im August 2011 registriert.
„Wir sehen die soliden Umsätze in den ersten Monaten 2016 als ein gutes Zeichen. Sie sind einerseits bedingt
durch die hohe Volatilität Anfang des Jahres, andererseits auch gestützt von der Zinssenkung. Gleichzeitig
tragen auch unsere Maßnahmen zur Umsatzbelebung ihre Früchte“, sagen Birgit Kuras und Michael Buhl,
die Vorstände der Wiener Börse. „Wir gehen davon aus, dass sich die Umsatzzahlen heuer auf diesem zufriedenstellenden
Niveau einpendeln werden.“
Die hohen Umsätze zeigen die vorhandene Liquidität auf dem Wiener Parkett auf. Trotz der Größe
steht Österreich für internationale Investoren hoch im Kurs. Drei Viertel der institutionellen Investoren
auf dem heimischen Kapitalmarkt kommen aus dem Ausland: Die internationalen Top 3 sind die USA, Großbritannien
und Norwegen. Dieses hohe Interesse ist auf die guten Leistungen der österreichischen Unternehmen ebenso wie
auf eine professionelle internationale Kapitalmarktkommunikation zurückzuführen.
Wiener Börse als Schaufenster für österreichische Top-Unternehmen
Der heimische Kapitalmarkt wäre – wie zuletzt das Jahr 2014 mit Rekordvolumina bei Kapitalerhöhungen
gezeigt hat – extrem aufnahmefähig. Wenn die Investmentstory für Investoren attraktiv ist, dann können
auch auf einem kleineren Kapitalmarkt sehr hohe Summen an Kapital aufgebracht werden.
„Die große Diversität bei den Handelsteilnehmern ist eine der Stärken der Wiener Börse. Die
Teilnehmerzahlen auf den Roadshows bestätigen auch das starke internationale Investoreninteresse an österreichischen
Unternehmen“, sagen die Börse-Vorstände Kuras und Buhl.
Um die Pipeline für potenzielle Börsegänge zu füllen, und börseinteressierte Unternehmen
umfassend zu informieren, veranstaltet die Wiener Börse regelmäßig IPO-Workshops mit Top-Experten.
Der IPO-Workshop diese Woche war mit über 25 Teilnehmern sehr gut gebucht. „Ein Börsegang muss langfristig
vorbereitet werden. Wir stehen als Ansprechpartner und Berater auf dem ganzen Weg zur Seite“, unterstreichen Kuras
und Buhl. „Österreich hat viele Unternehmen, die in ihren Bereichen Weltmarktführer sind und expandieren
wollen. Unser Vorteil ist: An der Wiener Börse können sie sich direkt in die Riege der Leitbetriebe einreihen
und die geballte Aufmerksamkeit von Investoren anziehen.“
Regulatorische Rahmenbedingungen müssen verbessert werden
Innerhalb der letzten Monate gab es zarte Signale für verbesserte Rahmenbedingungen: Der Entfall von Quartalsberichten
und die Abschaffung der Gesellschaftssteuer sind erste Erleichterungen für die Kapitalaufnahme über die
Börse. Ende November des Vorjahres entfiel die gesetzliche Pflicht zur Quartalsberichterstattung für
börsenotierte Unternehmen. Mit Jänner 2016 wurde die Gesellschaftssteuer von 1 % bei Einzahlungen von
Eigenkapital in österreichischen Kapitalgesellschaften abgeschafft. Durch ihr Ende sinken nun die Kosten für
die Aufnahme von Eigenkapital.
„Immerhin wird jetzt eine Finanzierung an der Börse nicht mehr steuerlich bestraft. Das ist ein kleiner erster
Schritt in die richtige Richtung“, so Börse-Vorstand Kuras und Buhl. „Fremdkapital ist durch die Abzugsfähigkeit
der Zinsen aber immer noch begünstigt. Damit Eigenkapital und Fremdkapital gleichgestellt sind, brauchen wir
in Österreich auch einen steuerlichen Anreiz für Eigenkapital.“
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