Tertiäre Ausbildung als Treiber für Forschung und Innovation
Eisenstadt (blms) - Neue Wege und Ziele im Bereich der tertiären Ausbildung waren am 15.03. Thema eines
Pressegesprächs mit Bildungsreferent Landeshauptmann Hans Niessl, Mag. Dr. Walter Degendorfer, Rektor der
Pädagogischen Hochschule Burgenland, und Mag. Georg Pehm, Geschäftsführer der Fachhochschule Burgenland.
Noch bessere Vernetzung zwischen den burgenländischen Hochschulen untereinander und mit der Wirtschaft, die
Etablierung wissensbasierter Wirtschaft und die Internationalisierung sollen das Burgenland zukunftsfit machen.
Vorsprung durch Wissen
Der wirtschaftliche Aufstieg des Burgenlandes sei eng mit dem modernen Bildungssystem im Burgenland verbunden.
„Gut ausgebildete junge Menschen sind die Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg im Land.
Bildung ist der Rohstoff für den Wohlstand der Zukunft“, betonte Niessl. Gerade im Bereich der Bildung habe
es im Burgenland eine beispielhafte Entwicklung gegeben – mit dem Ausbau der Fachhochschulstudiengänge und
der Errichtung der Pädagogischen Hochschule Burgenland als wichtige Schwerpunkte. Auf dem neuen Weg, der nun
im Burgenland auch im Bildungsbereich seit einigen Monaten eingeschlagen werde, hätten diese beiden Einrichtungen
einen Auftrag zu erfüllen, namentlich im Hinblick auf wissensbasierte Wirtschaft. „Wir wollen im Burgenland
einen Vorsprung durch Wissen erreichen“.
FH Burgenland: Ort der Forschung mit Rekordzahl an StudentInnen
Auf eine rasante Entwicklung darf die FH Burgenland zurückblicken: Im Jahr 1994 mit 135 Studierenden gestartet,
verzeichnet die FH im aktuellen Studienjahr 2.136 StudentInnen. Aktuell werden in 5 Departments insgesamt 21 Studiengänge
angeboten, wobei mittlerweile jeder 2. Student ein technisches Studium belegt. Die Schwerpunkte in den technischen
Disziplinen werden deshalb weiter ausgebaut. Im kommenden Studienjahr startet der neue Studiengang „Gebäudeautomation“.
„Den Technikern gehört die Zukunft“, ist Niessl überzeugt. Wissensbasierte Wirtschaft erfordere aber
auch die Erhöhung der Forschungsquote, die zuletzt auf 0,90 % gesteigert werden konnte. „Wir wollen bis zum
Jahr 2020 deutlich über ein Prozent kommen. Ein ambitioniertes Ziel, bei dem der Fachhochschule als einem
Ort der Forschung eine zentrale Aufgabe zukommt“, so der Landeshauptmann. „Es ist mir ganz wichtig, dass dabei
die Vernetzung von Bildung, Forschung und Wirtschaft gepflegt wird“. Die burgenländischen Fachhochschulen
prägten die Identität des Burgenlandes mit, trügen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, und sie
seien Treiber der Forschung und Innovation im Land, nennt Pehm drei wichtige Aspekte. Aktuell sei die FH an 80
Projekten mit 90 Unternehmen beteiligt, und man habe 70 Hochschulpartner weltweit.
PH Burgenland: e-Learning, virtuelles Klassenzimmer und internationale Vernetzung
Ausbildung, Fort- und Weiterbildung von in Dienst stehenden PädgogInnen, Freizeit- und KindergartenpädagogInnen
sowie die pädagogische Unterstützungsleistung von Schulen sind die drei Säulen der Pädagogischen
Hochschule, die es erst seit 2007 gibt. 300 bis 350 Studierende werden im Jahresschnitt gezählt. Mit ihrer
Methodenvielfalt, etwa im Bereich der Neuen Medien oder e-Learning, und der virtuellen PH vermittelt sie Qualifikation
auf der Höhe der Zeit. Vorbildlich ist auch die praxisorientierte Ausbildung - Studierende stehen während
ihrer Ausbildung zwei Jahre im Klassenzimmer. Die PH Burgenland ist auch international hervorragend vernetzt: Mehr
als 60 internationale Partneruniversitäten und Hochschulen und ein äußerst erfolgreiches Erasmus-Programm
im Bereich Studenten- und Lehrenden-Austausch belegen dies. Gut aufgestellt sei man auch mit den Volksgruppensprachen
im Land, eine zentrale Säule der PH Burgenland.
Junge Menschen haben Recht auf beste Bildung
Niessl sieht die Fachhochschule und die Pädagogische Hochschule auf einem sehr guten Weg; mit diesen Einrichtungen
werde „Vorsprung durch Bildung“ geschaffen. „Kinder und Jugendliche haben das Recht auf beste Bildung. Wir werden
daran arbeiten, dass das Burgenland das beste Bildungssystem in Österreich hat, das ist unser Ziel“, so der
Bildungsreferent.
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