Deloitte Studie: Digitalisierte Arbeitswelt stellt österreichische Unternehmen vor große
Herausforderungen
Wien (deloitte) - Die Deloitte Studie „Global Human Capital Trends 2016“ zeichnet ein aktuelles Stimmungsbild
der globalisierten Arbeitswelt. 92 % der weltweit befragten Führungskräfte sehen die Notwendigkeit, ihre
Organisationsstruktur an die neuen wirtschaftlichen Herausforderungen anzupassen. Nur 14 % sehen aber ihr Unternehmen
auch bereit für eine solche Neugestaltung. In Österreich bestätigt sich der Aufholbedarf bei der
Digitalisierung. Die österreichischen Studienteilnehmer fühlen sich für die digitalisierte Zukunft
schlecht vorbereitet.
Im Rahmen einer der größten internationalen Human Capital-Studien wurden über 7.000 Führungspersonen
aus 130 Ländern befragt. Die Ergebnisse zeigen: Der sich seit mehreren Jahren abzeichnende Trend zu einer
radikalen Veränderung der Arbeitswelt kommt immer mehr im Unternehmensalltag an. Fast die Hälfte der
Unternehmen befindet sich bereits mitten in einer Restrukturierung (39 %) oder plant eine solche (6 %).
„Die Unternehmen sind gefordert mit der disruptiven Veränderung der Geschäftswelt Schritt zu halten“,
erklärt Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich. „Sie sollen ihre Organisationsstruktur verändern,
Leadership-Modelle anpassen und neue Wege in der Mitarbeiterbindung gehen. Diese große Herausforderung muss
nun mit Mut angegangen werden.“
Trend zur Digitalisierung als größte Herausforderung
Auf den Trend zur Digitalisierung fühlen sich die österreichischen Unternehmen am wenigsten vorbereitet.
Daraus ergeben sich zwei Hauptaufgaben: Einerseits soll HR Führungskräfte und Mitarbeiter auf die zunehmende
Digitalisierung vorbereiten. Andererseits müssen die HR-Abteilungen ihre eigenen Prozesse und Abläufe
viel stärker als bisher digitalisieren. „Im HR-Bereich dominieren starre, unflexible und wenig benutzerfreundliche
Systeme. Der Trend geht aber eindeutig in Richtung mobiler, cloud-basierter Lösungen und Apps. Viele Unternehmen
stellen hier gerade die richtigen Weichen“, betont Julian Mauhart.
Die bisher geringe Automatisierung von HR-Prozessen bewirkt, dass in Österreich weiterhin die operative HR-Arbeit
im Vordergrund steht – die Strategie kommt dabei zu kurz. Laut dem Deloitte HR-Benchmark steht den österreichischen
HR-Abteilungen weniger als die Hälfte ihrer Zeit für strategische, wertschöpfende Themen zur Verfügung.
Das sind 20 % weniger als beim internationalen Durchschnitt.
Trend zu neuen Formen von Führung
Die radikalen Veränderungen in der Arbeitswelt verlangen neue Formen von Führung und innovative Führungskräfte.
Die Führung fachübergreifender Teams setzt neue Qualifikationen voraus, die herausgebildet und gefördert
werden müssen. Laut der aktuellen Studie können traditionelle Methoden der Führungskräfteentwicklung
hier nicht mithalten. So geben 56 % der Befragten an, den Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs nicht decken zu können.
Die Zusammensetzung der Belegschaft wird auch stetig diverser. Millennials mit hohen Erwartungen an die persönliche
Entwicklung arbeiten Seite an Seite mit Baby-Boomern, die sich im letzten Abschnitt ihres Berufslebens befinden.
Die Zielgruppe der Millennials wird bis dato von der Führungskräfteentwicklung stark vernachlässigt.
22 % der internationalen Führungskräfte geben an, überhaupt keine Leadership-Programme für
Millennials anzubieten.
Auch in Österreich sind die Zahlen alarmierend: Keiner der Befragten fühlt sich für diese Zielgruppe
sehr gut vorbereitet. Benchmark-Zahlen von Deloitte über den österreichischen HR-Markt bestätigen
dies. In Österreich wird noch deutlich weniger in die Weiterentwicklung der Führungskräfte investiert
als international üblich. „Der aktuelle Befund ist nicht erfreulich. Aber die Beratungspraxis zeigt, dass
die österreichischen Unternehmen die Relevanz des Themas Leadership ernst nehmen. Nun gilt es die richtigen
Schritte zur Förderung der Talente zu setzen“, so Mauhart.
Trend zu Fokus auf Mitarbeiterbindung
Der verstärkte Fokus auf Mitarbeiterbindung und -engagement bleibt ein wesentlicher HR-Trend. Fast jeder
neunte Befragte sieht die Unternehmenskultur als wichtige bis sehr wichtige Herausforderung, um Top-Talente zu
gewinnen und zu halten. Die Bedürfnisse und Erwartungen der immer diverseren und mobileren Belegschaft werden
aber bisher zu wenig berücksichtigt. Aktuell wird nur von 64 % der Unternehmen eine jährliche Mitarbeiterbefragung
durchgeführt. „Die meisten Unternehmen müssen öfter und regelmäßiger in Kontakt mit ihren
Mitarbeitern treten. Impulsbefragungen, soziale Netzwerke und regelmäßiges Feedback sind dafür
nützliche Instrumente“, erklärt Deloitte Experte Mauhart.
Veränderungen als Chance
Die HR-Studie von Deloitte dokumentiert den hohen Veränderungsdruck, mit dem sich die Unternehmen konfrontiert
sehen. Aber dieser Druck birgt auch Positives in sich, wie Julian Mauhart abschließend festhält: „Wir
müssen diesen Umbruch als Chance verstehen. Dann kann er auch eine Initialzündung für Modernisierung
und Innovation in unserer Arbeitswelt sein.“
Deloitte Global Human Capital Trends 2016
Der Deloitte Report „Global Human Capital Trends 2016 – The new organization: Different by design“ fasst die
wichtigsten Trends und Herausforderungen der Arbeitswelt zusammen und zeigt Lösungsansätze auf. Die globale
Studie wurde 2016 zum vierten Mal durchgeführt. Weltweit wurden über 7.000 HR-Leiter und Geschäftsführer
in 130 Ländern befragt. Unter den Teilnehmern waren 123 Führungspersonen österreichischer Unternehmen.
Deloitte Österreich ist der führende österreichische Anbieter von Professional Services. Mit 1.200
Mitarbeitern an neun Standorten betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Consulting und Financial Advisory. Kunden profitieren von der exzellenten Betreuung durch Top-Experten
vor Ort sowie tiefgehenden Branchen-Insights der Industry Lines. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber
für den Wirtschaftsstandort Österreich und bündelt seine breite Expertise, um aktiv an dessen Stärkung
mitzuwirken. Als Arbeitgeber entwickelt sich Deloitte permanent weiter mit dem Anspruch, "Best place to work"
zu sein.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „UK private company limited by guarantee"
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