Diagonale’16 endet mit BesucherInnenrekord

 

erstellt am
15. 03. 16
11:00 MEZ

Graz (diagonale) - Mit einem Rekord von 30.200 BesucherInnen blicken Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber zufrieden auf ihre erste gemeinsam verantwortete Diagonale zurück, die auf eine Balance zwischen Kontinuität und neuen Impulsen setzte: Zwei neue Programmschienen, das Austria Film Meeting, ein neues Erscheinungsbild, ein verstärktes Kooperieren mit lokalen Initiativen und Institutionen und ein eigener Diagonale- Festivaldistrikt rund um das Kunsthaus Graz trugen zur Erneuerung des Festivals bei.

„Die Fußstapfen waren groß. Wir freuen uns, dass die Diagonale noch mehr Leute für österreichisches Kino begeistern konnte und dass die roten Fäden, die wir durch das Programm gespannt hatten, aufgenommen und diskutiert wurden." (Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber)

Einen Tag nach dem Festival verzeichnet die Diagonale’16 mit 30.200 BesucherInnen ein kräftiges Plus (2015: 27.300). Nicht nur die zahlreichen mit Spannung erwarteten Kinopremieren erwiesen sich als Publikumsmagnete. Auch im neu eingerichteten Festivaldistrikt und bei den abendlichen Festen von #DurchDieNacht herrschte großer Andrang. Besonders erfreulich: Der neu konzipierte Cinema Next Breakfast Club – ein Vernetzungsformat zwischen jungen und arrivierten VertreterInnen der Filmbranche – erfreute sich großer Beliebtheit. Die Hundertschaften, die am Abend des 10.03. dem Street Cinema an Orte einstiger Kinos folgten, erwiesen sich als weiteres Indiz für das rege Publikumsinteresse.

Das diesjährige Wettbewerbsprogramm präsentierte einen spannenden Mix aus etablierten und neuen Namen, bot die Gelegenheit, unerwartete Entdeckungen zu machen und zeugte von der Vielfalt und Lebendigkeit der heimischen Filmlandschaft. In diesem Jahr wurden 158 Filme gezeigt, 107 davon im Wettbewerb. Nicht weniger als 68 Premieren standen auf dem Programm, ein Großteil der Regisseurinnen und Regisseure war persönlich bei den Vorstellungen anwesend.

Einen Höhepunkt markierte die der Produzentin Gabriele Kranzelbinder gewidmete Reihe Zur Person, die mit Filmen wie Thomas Woschitz’ Josef-Trilogie für Neu- und Wiederentdeckungen sorgte. Viel Resonanz gab es auf das provokant mit „Österreich: zum Vergessen“ betitelte historische Spezialprogramm, das sich mit den Waldheim-Jahren und der Rolle des Films in der österreichischen Verdrängungskultur auseinandersetzte. Vielfältige Bezüge innerhalb des Programms eröffnete die neue Festivalschiene In Referenz, die österreichisches Kino mit sich selbst und mit ausgewählten internationalen Positionen in einen Dialog treten ließ; so geschehen beispielsweise beim ausverkauften Screening von Surf Nazis Must Die, mit dem ein Nachdenken über das Verhältnis von Film und Boulevard evoziert werden sollte, aber auch beim Ausstrahlen des Austria Film Meeting ins Filmprogramm: Besonders Jean-François Lesages A Summer Love (Un amour d'été) machte vielerorts von sich Reden. Als funktionierend erwies sich der Versuch, österreichische und internationale Filmschaffende in Dialog zu bringen, so gesehen im Sonderscreening von Putty Hill mit anschließendem Filmgespräch zwischen US-Indie-Regisseur Matt Porterfield und Sebastian Brameshuber (Regisseur Und in der Mitte, da sind wir).
Auch bei den Gesprächen des als disziplinübergreifenden Thinktank konzipierten Austria Film Meeting stand der Netzwerkgedanke im Vordergrund. Zudem wurden Strategien entwickelt, wie sich mehr Gleichberechtigung und gesellschaftliche Diversität in Film und Fernsehen umsetzen lassen.

Im Rahmen der Diagonale wurden Preise im Wert von insgesamt rund € 165.000 vergeben. Bei der Preisverleihung am 12.03. wurden 17 Filmpreise verliehen, darunter die mit je € 21.000 dotierten Großen Preise des Landes Steiermark für den jeweils besten österreichischen Kinospielfilm sowie Kinodokumentarfilm. Als bester österreichischer Spielfilm wurde Die Geträumten von Ruth Beckermann ausgezeichnet. Sigmund Steiners sensibles Väter-Söhne-Porträt Holz Erde Fleisch gewann den Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm. Den Preis Innovatives Kino der Stadt Graz erhielt Antoinette Zwirchmayr für Josef – Täterprofil meines Vaters. Die diesjährigen Diagonale-Schauspielpreise in Kooperation mit der VdFS gingen an Ursula Strauss für ihre Rolle in Maikäfer flieg und an Erwin Steinhauer für seinen Auftritt in Thank You for Bombing. Mit dem Publikumspreis der Kleinen Zeitung wurden Arash und Arman T. Riahi für ihren Dokumentarfilm Kinders prämiert. Bereits bei der Eröffnung wurde Erni Mangold mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis in Form eines Kunstwerks von Anna Paul für Verdienste um die österreichische Filmkultur gewürdigt. Weiters wurden in Graz die Carl-Mayer- und Thomas Pluch Drehbuchpreise verliehen.

„Es freut uns, dass die Preise der Diagonale einen Aspekt widerspiegeln, der uns auch bei der Programmierung des Festivals wichtig war: qualitativ hochwertiges junges und arriviertes Kino Seite an Seite zu positionieren. Die Diagonale soll kein Nachwuchsfestival sein, muss aber ein Auge auf die Zukunft des österreichischen Films haben“, so Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber.

Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde der Franz-Grabner-Preis, der ab 2017 im Rahmen der Diagonale verliehen werden wird.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.diagonale.at

 

 

 

 

 

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