Jury: „Verbindet in unnachahmlicher Weise wohl recherchierte Fakten mit der Klarheit dichterischer
Sprache“ – Übergabe des mit 15.000 Euro dotierten Anton-Wildgans-Preises im Mai 2016
Wien (pdi) - Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl erhält den von der österreichischen
Industrie gestifteten „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2015. Der mit 15.000
Euro dotierte Preis wird bereits seit 1962 von einer unabhängigen Jury vergeben und wird im Mai 2016 vom Präsidenten
der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Georg Kapsch, im Wiener Haus der Industrie überreicht. Die Begründung
der Jury für die Auswahl des Schriftstellers: „Erich Hackl verbindet in unnachahmlicher Weise wohl recherchierte
Fakten mit der Klarheit dichterischer Sprache, als Anwalt der Erinnerung, mit der Kraft der Empörung gegen
Unrecht, um Menschenschicksalen eine Stimme zu geben, die nicht vergessen werden dürfen.“
Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, Oberösterreich, besuchte dort das Gymnasium und studierte anschließend
Germanistik und Hispanistik an den Universitäten in Salzburg, Salamanca und Málaga. Ab 1977 war er
Lektor für deutsche Sprache und österreichische Literatur an der Universität Complutense Madrid.
Von 1979 bis 1983 unterrichtete er als Lehrer für Deutsch und Spanisch in Wien, von 1981 bis 1990 am Institut
für Romanistik der Universität Wien. Seit 1983 ist er freier Schriftsteller. Zahlreiche Reisen haben
ihn in verschiedene Länder Lateinamerikas geführt. Erich Hackl ist zudem Mitglied der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie Träger zahlreicher Auszeichnungen und Ehrungen wie u.a. des
Großen Kulturpreises des Landes Oberösterreich (Adalbert-Stifter-Preis) und des Literaturpreises der
Stadt Wien. Das bisherige Schaffen des Autors umfasst eine Vielzahl bekannter Werke wie „Abschied von Sidonie“
(1989) oder „Die Hochzeit von Auschwitz. Eine Begebenheit.“ (2002).
Die unabhängige Jury des „Literaturpreises der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ setzt sich
aus Prof. Marianne Gruber (Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur), Univ.-Prof.
Dr. Johann Holzner (vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin)
zusammen. Der Anton-Wildgans-Preis geht jährlich an eine österreichische Schriftstellerin oder einen
österreichischen Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation, deren bzw. dessen „Schaffen die
abschließende Krönung noch erwarten lässt“ und gehört zu den renommiertesten österreichischen
Literaturpreisen. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern befinden sich eine Reihe von prominenten
Autorinnen und Autoren der Zweiten Republik wie Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno
Geiger, Barbara Neuwirth, Sabine Gruber, Olga Flor und Norbert Gstrein.
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