Bozen (lpa) - Das neue Finanzierungsmodell für Kleinkindbetreuung, die rentenmäßige Absicherung
der Erziehungszeiten und der Übergang des regionalen Familiengeldes an das Land standen im Mittelpunkt eines
Treffens des Familienbeirates, das am 22.03. im Beisein von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Familienlandesrätin
Waltraud Deeg stattfand.
Das neue Finanzierungsmodell für Kleinkindbetreuung wurde bereits mit den Genossenschaften für Kleinkindbetreuung
und im Rat der Gemeinden diskutiert. Familienlandesrätin Waltraud Deeg stellte das neue Modell dem Familienbeirat
vor. Anwesend war auch Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Das neue Finanzierungsmodell hat mehr Planungssicherheit
und eine qualitative Weiterentwicklung des Angebots zum Ziel", erklärte Landesrätin Deeg. "Dabei
geht es uns nicht allein um den quantitativen Ausbau des Angebotes, sondern auch um eine hohe Qualität der
Dienstleistung, damit die Kinder bestmöglich betreut werden", betonte der Landeshauptmann.
Grundausrichtung ist ein einheitliches Finanzierungsmodell aller Angebotsformen auf Stundenbasis. Um die Kontinuität
aus pädagogischer Sicht zu gewährleisten, ist ein Mindestkontingent von 12 Betreuungsstunden pro Woche
und Kind vorgesehen. Neu ist auch, dass sämtliche Formen der Kleinkindbetreuung, also Kinderhorte, Kitas und
Tagesmütter bzw. -väter, künftig von Land und Gemeinden mitfinanziert werden sollen. Der Familienbeirat
sprach sich grundsätzlich positiv über das neue Finanzierungsmodell aus. "An der Betreuungsqualität
soll weiter gearbeitet werden", so der Grundtenor.
Positiv äußerte sich der Familienbeirat auch über das Bestreben des Landes, die rentenmäßige
Absicherung der Erziehungszeiten zu forcieren. Bisher wurden die hierfür von der Region bereitgestellten Beiträge
wenig genutzt, da das Geld von den Familien vorgestreckt werden muss. "Wir arbeiten mit der Region daran,
die Vorfinanzierung zu streichen", so Deeg. Dazu hätten bereits auf politischer Ebene Gespräche
mit Vertretern des NISF/INPS und der Region stattgefunden.
Letzter wichtiger Punkt, der im Familienbeirat besprochen wurde, war die Übertragung des regionalen Familiengeldes
an das Land. "Damit hätten wir die Möglichkeit, eigene Regelungen zu treffen", so Landesrätin
Deeg. Gesprochen wurde auch über die Möglichkeit, Familien in Hinkunft statt ausschließlich Geldleistungen
auch Voucher für die Nutzung von Diensten zu geben, beispielsweise für Sprachkurse. "Damit könnten
wir die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund fördern, die möglichst früh ansetzen muss",
meinte Deeg.
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