Drei Veranstaltungen mit "Salzburgs Geschichte – in Literatur erzählt" am 1.,
2. und 3. April
Salzburg (lk) - Die Rauriser Literaturtage 2016, die von 30. März bis 3. April stattfinden, sind diesmal
dem Thema "Geschichte.Erzählen" gewidmet. Eingeladen sind Autorinnen und Autoren aus Österreich,
Deutschland und der Schweiz, deren Texte sich mit historischen Themen beschäftigen. Das Lesungs- und Gesprächsprogramm
der Literaturtage weist heuer mit Bezug auf das Jubiläum "Salzburg 20.16" auch einen thematischen
Salzburg- Schwerpunkt mit drei Veranstaltungen auf.
Am 1. April um 19.00 Uhr lesen im Gasthof Grimming eine Autorin und zwei Autoren, die jeweils zumindest zeitweise
an der Universität Salzburg studiert haben, zwei davon das Fach Geschichte: Elisabeth Reichart, Ludwig Laher
und Erich Hackl. Im Zentrum des Abends steht – ausgehend von Texten, die sich mit der literarischen Darstellung
der Salzburger Geschichte auseinandersetzen – ein Gespräch unter dem Titel "Geschichte in Literatur erzählen".
Am 2. April findet um 15.00 Uhr im Gasthof Platzwirt in der Reihe "Gespräch über Literatur"
eine von Manfred Mittermayer moderierte Diskussion zwischen dem Literaturwissenschafter Karl Müller und dem
Historiker Robert Hoffmann (beide Universität Salzburg) statt. Die Diskussion steht unter dem Motto "Salzburg
– Geschichte – Literatur". Anhand ausgewählter Ereignisse aus der Salzburger Geschichte geht es um unterschiedliche
Zugänge, über die man sich historischen Themen annähern kann – mit Beispielen aus Texten von Autorinnen
und Autoren, die nicht Gast der Literaturtage sind.
Den Abschluss der diesjährigen Literaturtage bildet am 3. April um 10.30 Uhr im Gasthof Grimming die Lesung
von Texten, die in einer Schreibwerkstatt mit Ludwig Laher entstehen sollen. Dabei werden sich Rauriserinnen und
Rauriser mit dem Thema der Literaturtage befassen – unter anderem mit der Frage, wie die regionale Geschichte in
literarischer Form erzählt werden kann.
Literatur als Vermittlerin historischer Inhalte
"Die Beliebtheit historischer Stoffe beim Lesepublikum, aber auch bei Autorinnen und Autoren, zeigt, wie bedeutsam
die Literatur als Vermittlerin historischer Inhalte ist", so Ines Schütz und Manfred Mittermayer, die
die Rauriser Kulturtage leiten. "Es gibt viele Möglichkeiten, Geschichte literarisch zu erzählen:
mit dokumentarischer Genauigkeit oder über die literarische Imagination. Einmal liefern Fakten die Grundlagen,
ein andermal steht die Fiktion im Vordergrund. Ein Einzelschicksal mit seinen aus der Geschichte resultierenden
Schädigungen, Verletzungen und Traumata kann historische Vorgänge spiegeln, uns ein Zeitpanorama erfahrbar
machen und sozialgeschichtliche Aspekte erschließen. Vor allem über den Blick der Ausgegrenzten, der
Außenseiter, kann die offizielle Perspektive relativiert werden, vermag es Literatur, die Aufmerksamkeit
für verdrängte Inhalte zu wecken."
Sind das vermeintlich subjektive Medium Literatur und die vermeintlich objektive Wissenschaft wirklich so streng
voneinander zu trennen? Worin unterscheiden sich die Darstellungsmuster der Geschichtsschreibung und der erzählenden
Literatur? Um Fragen wie diese geht es in Lesungen und Autorengesprächen heuer in Rauris – auch mit Blick
auf die Geschichte Salzburgs und darauf, wie sie in der Literatur erzählt worden ist..
|