Oesterreichs Energie: Wasserkraft stärker nutzen und unterstützen
Wien (oesterreichsenergie) - Die Stromproduktion aus Wasserkraft hat in Österreich einen hohen Stellenwert
und ist eine wichtige Zukunftschance. In der EU ist Österreich mit einem Wasserkraftanteil von fast 70 Prozent
das Land mit dem höchsten Wasserkraftanteil. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft beträgt im langjährigen
Schnitt ca. 44 bis 45 TWh/Jahr (1 Terawattstunde entspricht 1 Mrd. kWh). Oesterreichs Energie fordert daher
am Weltwassertag, die Wasserkraft in Zukunft zu nutzen und zu unterstützen.
Volkswirtschaftliche Studien im Auftrag von Oesterreichs Energie haben bestätigt, dass die heimische Wasserkraft
– abhängig vom jeweiligen Strompreis an den Märkten einen Produktionswert von 2,7 bis 1,3 Mrd. Euro erreicht.
Wasserkraft sichert damit rund 6500 Vollzeitarbeitsplätze im Land. Die Nutzung der Wasserkraft und Investitionen
in Wasserkraft sichern zudem tausende Arbeitsplätze in anderen Branchen.
Die Investitionen der E-Wirtschaft in Wasserkraft von zuletzt durchschnittlich 450 Mio. Euro pro Jahr lösen
einen Produktionswert von 1 Mrd. Euro in Österreich aus. Rund 45.000 Jobs in Österreich profitieren auf
diese Weise von der Wasserkraft. Ein Euro an Produktionswert der Unternehmen der Wasserkraft bewirkt in Österreichs
Wirtschaft in Summe 2,50 Euro an Produktionswert; ein Euro an Wertschöpfung löst gesamthaft 3,47 Euro
an Wertschöpfung aus und ein Beschäftigungsverhältnis bei den Unternehmen der Wasserkraft sichert
in der heimischen Volkswirtschaft insgesamt 7,22 Arbeitsplätze bzw. 6,49 Vollzeitäquivalente.
Wasserkraft stärkt Klimaschutz
Die Studie „Macroeconomic Study on Hydropower“ untersuchte die Effekte der Wasserkraft auf europäischer
Ebene und stellte unter anderem fest: In der Europäischen Union (EU-28) trägt der Wasserkraftsektor mit
25 Mrd. Euro, in der EU-28 plus Schweiz, Norwegen und Türkei mit 38 Mrd. Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Darüber hinaus erspart sich die Europäische Union durch die Wasserkraft jährlich rund 24 Mrd. Euro
importierte fossile Energieträger. In Österreich werden durch die Nutzung der Wasserkraft jährlich
CO2-Emissionen von 15 Millionen Tonnen vermieden. Die CO2-freie Technologie Wasserkraft hat zudem mit 85 bis 95
Prozent den höchsten Wirkungsgrad aller Stromerzeugungs- technologien. Innerhalb der EU erzeugen Wasserkraftwerke
jährlich rund 380 TWh Strom. Die Stromstrategie von Oesterreichs Energie beziffert das Ausbaupotenzial für
Wasserkraft bis 2030 mit zusätzlichen acht TWh. Könnte man die Stromproduktion aus Wasserkraft in der
EU um lediglich zehn Prozent steigern, würde dies 60 TWh an erneuerbarer Energie zusätzlich bedeuten,
27.000 bis 36.000 zusätzliche Jobs sichern und das BIP der Gemeinschaft um 9 bis 11 Mrd. Euro erhöhen.
Wasserkraft spielt eine wichtige Rolle für die Energiezukunft
Wasserkraft ist einer der wichtigsten Faktoren für den Umbau unseres Energiesystems. Wasserkraft stellt
die einzige wirtschaftliche Speichertechnologie für Strom in großem Rahmen bereit und die Speicher sind
Garanten für die Betriebs-, Versorgungs- und Systemsicherheit des Elektrizitätssystems in Mitteleuropa.
Österreich verfügt allein über einen Anteil von 14 Prozent der installierten Pumpspeicherleistung
Europas, gemeinsam mit der Schweiz und Deutschland sind es 43 Prozent. Wasserkraft ermöglicht so die umfassende
Integration erneuerbarer Energieträger wie Wind- und Sonnenenergie durch den Ausgleich deren Erzeugungsschwankungen.
Wasserkraft benötigt faire und stabile Rahmenbedingungen
Österreichs Wasserkraftbetreiber investieren hohe Summen in die umweltgerechte Nutzung der Wasserkraft.
Allein zur Erfüllung der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie wurden bisher Investitionen von rund 150 Mio.
Euro getätigt. Die strengen Bestimmungen der Wasserrahmenrichtlinie haben weiters dazu geführt, dass
die Stromproduktion aus Wasserkraft um 200 Gigawattstunden per anno niedriger ausfällt. Das entspricht dem
durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 60.000 Haushalten. Aktuell drohen bei einer weiteren strengen Umsetzung
der Wasserrahmenrichtlinie zusätzliche Einschränkungen im Ausmaß von ca. 1,8 TWh pro Jahr. Oesterreichs
Energie fordert deshalb eine maßvolle und pragmatische Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und eine Evaluierung
ökologischer Maßnahmen in Bezug auf ihre Verhältnismäßigkeit.
Niedrige Strompreise an den Großhandelsmärkten und staatliche bzw. regulatorische Maßnahmen beeinträchtigen
aktuell die Investitionschancen im Bereich der Wasserkraft. Wasserkraft benötigt faire und stabile Rahmenbedingungen.
Dazu gehören kürzere Verfahrensdauer für Wasserkraftprojekte und der Abbau von österreich-spezifischen
Zusatzbelastungen, nämlich die Netzentgelte für Erzeugungsanlagen. Oesterreichs Energie fordert zudem
eine Verstärkung der Energieforschung auch im Bereich der Wasserkraft, die die Entwicklung neuer Konzepte
dieser traditionell hochwertigen Stromproduktion unterstützt.
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