OÖ verstärkt Antiatomoffensive mit
 Informations-Konferenz in Prag

 

erstellt am
04. 04. 16
11:00 MEZ

Heftige Kritik an Verlängerung der Betriebsgenehmigung für Reaktor 1 in Dukovany, Forderung nach Durchsetzung einer UVP durch EU
Linz (lk) - Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober verstärkt die Antiatomoffensive des Landes: "2016 und 2017 werden die beiden Entscheidungsjahre über das Durchsetzen eines schrittweisen gesamteuropäischen Ausstiegs oder einer neuen Renaissance für Atomkraft in Europa, denn in diesen beiden Jahren wird die Zulässigkeit von Milliardensubventionen für AKW-Neubauten am Modellfall Hinkley Point sowie die von der Atomlobby angestrebte Anerkennung der Atomenergie als Klimaschutztechnologie entschieden. 30 Jahre nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima ist Ausstieg oder aber Renaissance möglich - die Entscheidung wird wesentlich an diesen beiden Grundsatzfragen und am Umgang mit immer älteren AKW getroffen."

Nach der Gründung einer ‚Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg‘ durch 8 Regionen auf Initiative Anschobers folgt nun am 05.04. eine Informationskonferenz, die von NGOs der Oö. Antiatom-Offensive in Prag veranstaltet wird. "Die internationale Vernetzung des Antiatom-Widerstandes, die Spätfolgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die Unwirtschaftlichkeit der Atomenergie am Beispiel des Projektes Hinkley Point und die Risiken der Laufzeitverlängerungen bei alten Atomkraftwerken werden dabei im Mittelpunkt stehen", so Anschober, der die Konferenz am Vormittag des 05.04. eröffnen wird.

Anschober sieht durch die völlige Unwirtschaftlichkeit des Neubaus von AKW in der EU die Chancen für einen Ausstieg massiv steigen, warnt zugleich aber vor drohenden Risikoerhöhungen durch Laufzeitverlängerungen für alte Reaktoren: "Dass nun Reaktorblock 1 in Dukovany nach 30 Betriebsjahren eine unbefristete Laufzeitverlängerung ohne Durchführung einer grenzüberschreitenden UVP erhalten hat, ist völlig untragbar und ein massives Alarmsignal. Ich habe mich bereits an die EU-Kommission gewandt mit dem dringenden Appell, in diesem Fall für die Einhaltung europäischen Rechts zu sorgen und in Prag die Durchführung einer grenzüberschreitenden UVP durchzusetzen. Immer ältere AKWs in Betrieb bringen ein deutlich steigendes Risiko. Der Umgang mit der Laufzeitverlängerung des Altreaktors in Dukovany nahe der Grenze zu Österreich ist dazu eine Grundsatzentscheidung."

 

 

 

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