Pühringer erneuert klares Nein zur Ausdehnung der
 Lkw-Maut auf Landes- und Gemeindestraßen

 

erstellt am
01. 04. 16
11:00 MEZ

„Straßensteuer würde Wachstum bremsen und strukturschwache Regionen benachteiligen“
Linz (lk) - Sein klares Nein zur Ausweitung der Lkw-Maut auf Landes- und Gemeindestraßen erneuerte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 01.04.: „Natürlich bin ich als Finanzreferent an zusätzlichen Einnahmen interessiert, neue Belastungen für Wirtschaft und Konsumenten sind aber der falsche Weg. Eine flächendeckende Lkw-Maut würde nicht nur die heimische Transport­wirtschaft treffen, sondern vor allem auch den Wirtschaftsstandort. Die Idee einer ‚Mega-Maut‘ beinhaltet eine Reihe von Nachteilen und Risiken, die den Nutzen der erwarteten Mehreinnahmen bei weitem übersteigen. Eine Straßensteuer würde Wachstum bremsen und strukturschwache Regionen benachteiligen“, so Pühringer.

Laut einer Studie der Wiener Wirtschaftsuniversität würden die direkten Zusatzkosten der Maut bei einigen analysierten Unternehmen fast 6 % vom Umsatz ausmachen. Betroffen davon würden vor allem kleine und mittlere Unternehmen sein, da die größeren Konzerne in der Regel direkt an den bereits bemauteten Autobahnen oder Schnellstraßen liegen. „Neue Abgaben wirken gerade in Zeiten verhaltenen Wirtschaftswachstums als Wachstumsbremse und sind ein völlig falsches Signal. Was wir brauchen, ist Ermunterung der Wirtschaft zu investieren und kein Erfindungsreichtum bei neuen Belastungen“, betont der Landeshauptmann.

Pühringer sieht aber auch einen Anschlag auf die Kaufkraft, da die flächendeckende Lkw-Maut auch die Kosten für die Konsumentinnen und Konsumenten steigen lassen würde. Abgelegenere, strukturschwache Regionen, die gefördert werden müssen, würden durch eine flächendeckende Maut weiter benachteiligt. Die tägliche Lebensmittelversorgung sowie der Baustellenverkehr oder andere lokale Transporte, würden sich bei einer kilometerabhängigen Maut besonders verteuern, so der Landeshauptmann.

Auch die Lenkungseffekte seien zu hinterfragen: „Selbst optimistische Prognosen gehen davon aus, dass eine flächendeckende Lkw-Maut lediglich zwei Prozent des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene verlagern. Hier ist der Plafond schnell erreicht, da die Schiene nicht jeden Punkt unseres Landes erreichen kann. Das kann nur der Lkw. Gleichzeitig muss damit gerechnet werden, dass alle, die können, auf Lkw mit weniger als den mautpflichtigen 3,5 Tonnen Gesamtgewicht umsteigen. Das würde nicht weniger, sondern mehr Verkehrsaufkommen bedeuten“, befürchtet Pühringer.

 

 

 

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