Auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Mauthausen wird eine serbisch-orthodoxe Kapelle errichtet
Mauthausen/Wien (orthodoxe-kirche) - Die serbisch-orthodoxe Diözese von Österreich und der Schweiz
wird, unterstützt vom Land Oberösterreich, dem Österreichischen Schwarzen Kreuz und der Vertretung
der Republika Srpska, am Sonntag, 03. April, im Rahmen einer feierlichen Grundsteinlegung, den Beginn des Baus
der serbisch-orthodoxen Kapelle auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Mauthausen begehen. Die Weihe des Grundsteins
wird S. E. Bischof Andrej (Cilerdzic) zelebrieren, zu der Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer erwartet wird.
Die Initiative zum Bau der serbisch-orthodoxen Gedenkkapelle in Mauthausen, die finanziell von der Vertretung der
Republika Srpska getragen wird und von den zuständigen österreichischen Behörden begrüßt
wurde, basiert nicht zuletzt auf den intensiven Recherchen und Forschungen von Frau Mag. Gordana Ilic Markovic,
die sich in den letzten Jahren mit Akribie, mit der Welt der in Österreich, und hier insbesondere in Oberösterreich,
verstorbenen serbischen Kriegsgefangenen beschäftigt hat.
Mit der Errichtung des Kriegsgefangenenlagers in Mauthausen wurde bereits im September 1914 begonnen und im November
1914 waren 6000 serbische Kriegsgefangene interniert. Diese Zahl vergrößerte sich in den darauffolgenden
Monaten auf über 15.000 Serben. Eine eintretende Typhus Epidemie forderte ab dem Januar 1915 fast 12.000 Todesopfer,
unter ihnen Italiener, Russen und mehrheitlich Serben. Dokumente aus der damaligen Zeit bestätigen die Errichtung
eines Serbenfriedhofs 1916. Bis heute konnte die Zahl von 7038 Serben alleine für den Friedhof Mauthausen
nachgewiesen werden, wobei es in ganz Österreich viele solcher Kriegsgefangenenfriedhöfe aus dem 1. Weltkrieg
gibt, denen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit durch Forschung geschenkt werden soll.
Zur feierlichen Grundsteinlegung am 03. April um 15.00 Uhr auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Mauthausen sind
alle Interessierten eingeladen.
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