Führend durch Forschung und Entwicklung
Innsbruck (lk) - Am 31.03. ging der diesjährige Zukunftstag Tirol im Congresspark Igls über die
Bühne. Forschung und Entwicklung sowie Innovation standen dabei im Fokus. Rund 250 ForscherInnen und UnternehmerInnen
waren der Einladung von LH Günther Platter gefolgt, um über die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung
für den Wirtschaftsstandort Tirol zu diskutieren.
„Wir leben in Zeiten des Umbruchs, da gilt es, alte Strukturen zu überdenken und Neues zuzulassen“, plädierte
LH Platter in seiner Rede für Mut zur Innovation. „Dabei braucht es nicht nur die Akzeptanz durch die Bevölkerung,
sondern auch den Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.“
Konsequenter Weg in Richtung Zukunft
Das Land Tirol hat in den vergangenen Jahren gezielt in Bildung, Forschung und Innovation investiert. Dies zeigt
sich durch die gestiegenen Ausgaben für Wissenschaft und Forschung aus dem Landeshaushalt. Die Ausgaben lagen
2015 bei 37,4 Millionen Euro. Dies zeigt sich aber auch durch die Forschungsquote von 3,12 Prozent. „Damit liegt
Tirol an vierter Stelle in Österreich“, informierte LH Platter. „In den vergangenen Jahren haben wir kontinuierlich
den Campus Tirol ausgebaut, gemeinsam mit der Euregio einen Wissenschaftsfonds ins Leben gerufen oder jetzt im
März eine Stiftungsprofessur für Tourismusforschung in Landeck eingerichtet.“
Förderungen für WissenschaftlerInnen
WissenschaftlerInnen werden darüber hinaus durch den Tiroler Wissenschaftsfonds mit insgesamt 4,8 Millionen
Euro gefördert. Mit der weiteren Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
(FWF) des Bundes ergibt das eine jährliche Tiroler Forschungsförderung insgesamt über sieben Millionen
Euro.
Drei Ziele für das Forschungsland Tirol
Neben einer engeren Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft müssen auch die ProduzentInnen und AnwenderInnen
von Wissen näher zusammenrücken. „Und schließlich muss die Wissenschaft der Politik und der Gesellschaft
Orientierung- und Beurteilungshilfen geben, damit sie ihre Ergebnisse auf Anwendbarkeit hin prüfen können“,
ist LH Platter überzeugt.
Campus Tirol als internationaler Wissenschaftsstandort
Der Campus Tirol stehe für einen attraktiven, international vernetzten Wissenschafts- und Forschungsstandort,
bestätigte auch Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg. Mit insgesamt 33.000 Studierenden, 6.300 MitarbeiterInnen,
mehr als 3.000 Lehrbeauftragten und einem jährlichen Budgetvolumen von über 400 Millionen Euro seien
die acht Tiroler Hochschulen von enormer Bedeutung für Tirol als Wirtschafts- und Lebensraum. „Durch die gemeinsame
Nutzung von Infrastruktur, durch gemeinsame innovative und wettbewerbsfähige Studienprogramme, durch hochschulübergreifende
Projekte und durch eine stark verbesserte Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern
wollen wir diesen Wissenschafts- und Forschungsstandort auch innerhalb Tirols von Landeck bis Lienz optimal vernetzen
und beste Rahmenbedingungen für einen einheitlichen Campus Tirol schaffen.“ Nicht zuletzt werde damit dem
Wissenschaftsstandort Tirol zusätzliche internationale Sichtbarkeit verliehen, betonte LR Tilg.
Arbeitsplätze sichern
„Das Motto des heurigen Zukunftstages „Führend durch Forschung & Entwicklung“ ist eine Erfolgsformel für
den Wirtschaftsstandort Tirol. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen müssen
wir auf Forschung und Entwicklung setzen“, erklärte LRin Patrizia Zoller-Frischauf. „Mit den Tiroler Universitäten
und Fachhochschulen, den Forschungseinrichtungen und starken Industrie-Partnern, ist der Boden bereitet, um erfolgreich
neue Produkte und neue Dienstleistungen auf dem Markt positionieren zu können.“ Damit sichere Tirol die Arbeitsplätze
der Zukunft und stärke den Standort Tirol. Mit einer Forschungsquote von 3,12 Prozent liege Tirol deutlich
über dem Österreich-Schnitt. Tirols Unternehmen hätten den Wert von F&E-Projekten erkannt und
geben 578 Millionen Euro dafür aus. Inzwischen sind bereits 5.500 Arbeitsplätze in Tirol in der Forschung
entstanden. „Alle diese Fakten belegen, dass unser Land auf einem sehr guten Weg ist“, ist die Wirtschaftslandesrätin
überzeugt.
Tiroler Forschungseinrichtungen treffen auf Tiroler Unternehmen
VertreterInnen von acht Tiroler Hochschulen wie die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität,
die Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) oder
das Management Center Innsbruck (MCI) nahmen am Zukunftstag 2016 teil. Ebenfalls vertreten waren die Standortagentur
Tirol, das Gründungszentrum CAST sowie die Industriellenvereinigung Tirol und die Wirtschaftskammer Tirol.
Der Austausch mit UnternehmensvertreterInnen wie Ingeborg Hochmair-Desoyer, CEO von MED-EL oder Felicitas Kohler
von Planlicht fand unter anderem im Rahmen einer Podiumsdiskussion statt.
„Klar ist, dass wir Tirol als Ganzes vermarkten müssen. Unser Land verfügt mit der Tirol Werbung, der
Standortagentur Tirol und der Agrarmarketing Tirol über exzellente Einrichtungen – ihre gemeinsame Kooperation
mit den Unternehmen müssen wir nun forcieren und mit dem heutigen Zukunftstag haben wir den ersten Schritt
getan“, sagte LH Platter abschließend.
Fakten zu Forschung und Entwicklung in Tirol
- 7,02 Millionen Euro Wirtschaftsförderung
im Jahr 2015
- 160 geförderte Projekte im Jahr 2015
- 7,8 Millionen Euro (inkl. Bundesanteil) in den Fonds zur Förderung für
Wissenschaft und Forschung
- 1,4 Millionen Euro für den Euregio Wissenschaftsfonds
- Ausgaben des Landes für Wissenschaft und Forschung 2015: 37,4 Millionen
Euro
- Acht Hochschulen mit 33.000 Studierenden, mehr als 3.000 Lehrbeauftragten und
einem jährlichen Budget von über 400 Millionen Euro
- Anteil des produzierenden Sektors an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung:
7,14 Milliarden Euro (28,64 Prozent)
- Tirol ist eines von nur drei Bundesländern in Österreich, in denen
der Anteil des produzierenden Sektors gestiegen ist. In keinem anderen Land ist die industrielle Bruttowertschöpfung
in den Jahren von 2010 bis 2012 prozentuell so stark gestiegen wie in Tirol.
- Sechs Tiroler Cluster mit 500 Mitgliedern und 55.000 Arbeitsplätzen. Themen:
Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Life Sciences, Mechatronik, Wellness und Holz.
- 911 Millionen Euro wurden 2013 für Forschung und Entwicklung in Tirol ausgegeben.
Im Unternehmenssektor wurden 2013 in Tirol 577,8 Millionen Euro für Forschung und experimentelle Entwicklung
aufgewendet
- Forschungsquote: 3,12 Prozent
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